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Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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seine eigene Nasenspitze nicht. Er fliegt jedenfalls mit Kurs auf Saturn.«
    Bigman informierte sich am Computer des Schiffes, von dem der Kurs des anderen genau überwacht wurde. Dann meinte er: »Schau, Lucky, der Kerl fliegt ja immer noch auf einem ballistischen Kurs. Er hat die letzten zwanzig Millionen Meilen seine Motoren nicht eingeschaltet. Vielleicht ist ihm der Saft ausgegangen.«
    »Oder er spart seine Energie für Manöver im Saturnsystem. Das Schwerefeld dort ist ziemlich stark. Ich hoffe wenigstens, daß er Kraft sparen will. Ewige Galaxis! Das hoffe ich wirklich!« Lucky hatte seine schmalen Lippen zusammengepreßt.
    »Bei den Sandteufeln des Mars, Lucky, warum denn?« fragte Bigman überrascht.
    »Weil wir Agent X brauchen, um uns zu diesem hypothetischen Stützpunkt der Sirianer im Saturnsystem zu führen. Saturn hat einen großen Satelliten, acht mittlere und Dutzende von Splitterwelten. Es wäre schon interessant, die genaue Lage zu kennen.«
    Bigman runzelte die Stirn. »Aber so dumm wird der Bursche doch nicht sein, daß er uns dorthin lotst.«
    »Oder sich vielleicht von uns fangen läßt ... Bigman, berechne seinen Schnittpunkt mit der Saturnbahn.«
    Bigman kam dem Befehl nach. Das war für den Computer die Arbeit weniger Sekunden.
    »Und wo wird Saturn im Augenblick der Überschneidung sein?« wollte Lucky jetzt noch wissen. »Wie weit wird Saturn vom Schiff des Agenten entfernt sein?«
    Bigman schlug in den Ephemeriden die Bahnelemente des Saturn nach und tastete sie in die Automatik. Nach ein paar Sekunden sprang er plötzlich erschreckt auf. »Lucky! Bei allen Sandteufeln!«
    Lucky brauchte gar nicht zu fragen, was den anderen so erregte. Er sagte nur: »Ich nehme an, daß Agent X den einzigen Weg eingeschlagen hat, der uns nicht zum Stützpunkt der Sirianer bringt. Wenn er den ballistischen Kurs beibehält, den er jetzt fliegt, trifft er auf Saturn selbst – und das wäre sein sicherer Tod.«

 
3.
     
    Nach ein paar Stunden bestand kein Zweifel mehr. Selbst auf den Polizeischiffen hinter der Shooting Starr, die viel zu weit entfernt waren, um genaue Koordinaten feststellen zu können, schien man besorgt.
    Wessilewsky rief Lucky Starr an. »Bei der Galaxis, Lucky«, sagte er, »wohin fliegt er denn?«
    »Anscheinend zum Saturn selbst«, erklärte Lucky.
    »Meinst du, daß dort ein Schiff auf ihn wartet? Ich weiß, daß die Atmosphäre dort ein paar tausend Meilen dicht ist und daß dort ein Druck von Millionen von Tonnen herrscht. Ohne Nullgravmotoren könnten sie nie – Lucky! Meinst du, daß sie Nullgravmotoren haben?«
    »Ich glaube, er stürzt lieber ab, als sich von uns fangen zu lassen.«
    »Aber wenn er so darauf versessen ist, zu sterben, warum wendet er dann nicht und kämpft?« fragte Wess trocken. »Er könnte uns ja zwingen, ihn zu zerstören und vielleicht einen oder zwei von uns mitnehmen?«
    »Ich weiß«, nickte Lucky, »Genausogut könnte er seine Motoren kurzschließen. Ich verstehe auch nicht, weshalb er die Aufmerksamkeit so auf den Saturn lenken will?« Er verstummte nachdenklich.
    »Nun, kannst du ihm dann nicht den Weg abschneiden, Lucky?« rief Wess. »Wir sind dazu zu weit weg.«
    »Irgend etwas werde ich schon tun, Wess, keine Sorge«, beruhigte ihn Lucky.
    Er unterbrach die Verbindung und wandte sich Bigman zu. »Hat er unsere Funksprüche beantwortet, Bigman?«
    »Kein Wort.«
    »Nun, dann laß das und konzentriere dich darauf, seine Funksprüche abzufangen.«
    »Ich glaube nicht, daß er Funkverkehr unterhält, Lucky.«
    »Vielleicht in der letzten Minute. Das wird er riskieren müssen, wenn er überhaupt etwas zu sagen hat. Und inzwischen werden wir sehen, wie wir ihn erwischen.«
    »Wie?«
    »Mit einer Rakete.«
    Jetzt beugte er sich über den Computer. Während die Net of Space ihre ballistische Bahn beibehielt, war es nicht schwierig, eine Rakete im richtigen Augenblick und mit der richtigen Geschwindigkeit abzufeuern, um das fliehende Schiff zu treffen.
    Lucky machte das Geschoß fertig. Es war kein Explosivgeschoß; das brauchte es auch nicht zu sein. Es durchmaß nur fünf Zentimeter, aber die Energie eines Protonenmeilers würde ihm die Geschwindigkeit von fünfhundert Meilen in der Sekunde verleihen. Das kleine Geschoß würde die Wand der Net of Space durchschlagen, als wäre sie aus Butter.
    Nicht, daß Lucky damit rechnete. Die Rakete war groß genug, um auf den Massendetektoren des verfolgten Schiffes sichtbar zu werden. Die Net of Space würde

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