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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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sich aus abbrach und woanders hinflog. Ich wünschte nur, ich verstünde, was er damit zu gewinnen hofft, Louis.«
    »Das weiß ich selbst nicht genau. Fahre fort.«
    »Die Flugzeuge folgten ihm eine Weile, dann drehten sie wieder ab. Chmeee setzte seine Erkundungen fort. Er entdeckte gerodetes Land im Dschungelwald mit einer kleinen ummauerten Burg auf dem Gipfel eines Berges. Dort landete er im Burghof. Er wurde natürlich sofort angegriffen; aber die Verteidiger verfügten nur über Schwerter, Keulen, Pfeil und Bogen. Als sie sich alle um das Landungsboot versammelt hatten, schoß er sie mit der Betäubungskanone nieder. Und dann.«
    »Moment mal!«
    Ein Kzin tauchte in einem der Torbögen der Burgmauer auf, sprintete über graue Steinplatten und lief auf allen vieren auf das Hologramm-Fenster zu. Das mußte Chmeee sein. Er trug seinen Schutzpanzer. Ein Pfeil steckte in einem seiner Augen, ein langer hölzerner Schaft mit papierartigen Blättern als Stabilisatoren am Pfeilende.
    Andere Kzinti verfolgten ihn, die Schwerter und Morgensterne über den Kopf schwangen. Aus einem schlitzartigen Fenster hagelten Pfeile herunter und prallten von seinem Panzer ab. Als Chmeee die Luftschleuse des Landungsbootes erreichte, schnitt ein Lichtfaden aus einem der Fenster. Der Laserstrahl schlug Flammen aus den Platten, mit denen der Hof gepflastert war. Dann richtete er sich auf das Landungsboot. Chmeee war bereits durch die Luftschleuse. Der Lichtstrahl zielte hartnäckig auf das Landungsboot und erlosch dann, als das geschlitzte Fenster in einer roten und weißen Flamme explodierte.
    »Leichtsinnig«, murmelte der Hinterste, »so eine Waffe den Feinden zu überlassen!« Sein anderer Mund knabberte an den Schaltknöpfen. Er brachte jetzt die Bilder einer Bordkamera auf den Monitor. Louis sah, wie Chmeee die Luftschleuse dicht machte, dann zum Autodock taumelte, sich seinen Schutzpanzer vom Leib riß und auf den Boden warf. Das rechte Bein des Kzin hatte unter dem Panzer eine tiefe Fleischwunde. Chmeee stemmte den Deckel des Autodock hoch und ließ sich hineinfallen.
    »Tanj! Er hat die Monitoren nicht eingeschaltet! Hinterster, wir müssen ihm helfen.«
    »Aber wie, Louis? Wenn du versuchtest, ihn mit den Transportscheiben zu erreichen, würdest du auf mehrere Millionen Grad aufgeheizt. Zwischen deiner Geschwindigkeit und der des Landungsbootes.«
    »Ja doch.« Der Große Ozean lag fünfunddreißig Grad hinter der Kurve der Ringwelt. Der Unterschied der kinetischen Energie reichte aus, um eine Stadt zu atomisieren. Es gab keine Möglichkeit, Chmeee zu helfen.
    Chmeee lag blutend im Autodock.
    Plötzlich schrie er auf und drehte sich auf die Seite. Seine dicken Finger drückten auf die Tasten des Autodock. Dann wälzte er sich auf den Rücken, griff nach oben und schloß den Deckel der Autodock-Box.
    »Das ist immerhin etwas«, sagte Louis erleichtert. Der Pfeil war im spitzen Winkel in die Augenhöhle eingetreten. Möglicherweise konnte die Pfeilspitze doch noch das Gehirn beschädigt haben. »Er war verdammt leichtsinnig. Okay. Erzähle weiter.«
    »Chmeee benützte die Betäubungskanone, um alle Bewohner der Burg lahmzulegen. Dann verbrachte er drei Stunden damit, die bewußtlosen Kzinti auf die Repulsionsplatten zu legen und ins Freie zu schaffen. Er verriegelte die Tore. Dann ging er wieder in das Schloß hinein. Neun Stunden blieb er unsichtbar. Warum grinst du?«
    »Brachte er auch betäubte Weibchen ins Freie?«
    »Nein. Aha, ich verstehe jetzt.«
    »Er hatte ein verdammtes Glück, daß er seinen Schutzanzug noch rasch genug anziehen konnte. Diese Fleischwunde am Bein beweist, daß er aus gewissen Gründen seinen Panzer ablegen mußte.«
    »Mir scheint, daß Chmeee für mich keine Bedrohung bedeutet.«
    Richtig. Er würde sich mindestens zwanzig bis vierzig Stunden im Autodock aufhalten müssen, überlegte Louis. Nun mußte Louis Wu seine Entscheidung ganz allein treffen. »Da gibt es ein paar Probleme, die wir mit ihm diskutieren sollten. Aber das ist ja jetzt nicht möglich. Hinterster, zeichne bitte unser folgendes Gespräch auf und schicke es auf Bandspeicher in das Landungsboot. Ich möchte, daß Chmeee unser Gespräch sofort überspielt wird, sobald er aufwacht.«
    Der Puppetier griff hinter sich. Er schien die Kontrollkonsole anzuknabbern. »Erledigt. Was wolltest du mit mir diskutieren?«
    »Chmeee und ich haben uns noch nicht zu dem Glauben durchringen können, daß du uns in das bekannte Universum

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