Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
eine Hebevorrichtung auf der Ringmauer entdecktest, mit der man eine Bussard-Rammdüse bewegen kann? Schau dir diese Hebevorrichtung genauer an.«
    Einen Moment lang war der Puppetier so starr, als hätte ihn der Schlag getroffen. Dann wirbelte er herum und verschwand hinter der undurchsichtigen Wand seiner Privatkabine.
    Dort würde er vermutlich so lange bleiben, bis Louis seine Pläne verwirklicht hatte.
     
    Louis konnte sich Zeit lassen. Er ging zu der Stelle, wo er gestern seine Kleider und seine Ausrüstung auf den Boden geworfen hatte. Er bückte sich und zog den Handscheinwerfer-Laser aus seiner Weste. Schade, daß sein Autodock sich im Landungsboot befand, hundert Millionen Meilen von ihm entfernt. Vielleicht brauchte er ihn bald.
    Selbstverständlich war die Außenhaut des Rumpfes mit einer Schutzschicht gegen zu intensive Lichtquellen ausgestattet. Jedes Raumschiff hatte so eine Schutzschicht, vielleicht nicht überall, aber ganz bestimmt auf den Bullaugen und Fenstern. Wenn das Raumschiff mit einer zu hohen Lichtenergie überschüttet wurde, verwandelte Sich die Schutzschicht in einen Spiegel und rettete dadurch das Sehvermögen des Piloten.
    Diese Schutzschicht hielt solare Fackeln ab und auch Laserstrahlen. Wenn der Hinterste eine undurchdringliche Wand zwischen sich und seine gefangene Raumschiffbesatzung aufgerichtet hatte, hatte er sicherlich das gesamte Kommandodeck mit einer Strahlen-Schutzschicht überzogen.
    Aber wie stand es mit dem Boden des Rumpfes?
    Louis kniete sich nieder. Der Hyperdrive-Motor nahm die ganze Länge des Raumschiffes ein; er war bronzefarben, zeigte hier und da Kupfer- und Rumpfmetall-Abdeckungen. Es war eine Puppetier-Maschine ohne Ecken und scharfe Winkel, so daß sie einer halbgeschmolzenen Riesenkerze glich. Louis richtete den Handscheinwerfer-Laser auf die Maschine und schoß durch den durchsichtigen Boden.
    Licht wurde gleißend von dem bronzefarbenen Gehäuse des Antriebes reflektiert. Metall löste sich in Dampf auf. Flüssige Metallbäche rannen über den Boden des Maschinenraumes.
    Louis schnitt mit dem Laserstrahl tief in die Eingeweide des Antriebs hinein und bewegte dann den Strahl hin und her, um alles zu verbrennen oder zu zerschmelzen, das eine wichtige Funktion auszuüben schien. Schade, daß er sich niemals in seinem Leben mit Hyperraum-Aggregaten beschäftigt hatte.
    Der Laser wurde heiß in seiner Hand. Er hatte ihn schon mehrere Minuten lang eingeschaltet. Er lenkte jetzt den Strahl auf eine der sechs Halterungen, die den Motor in seiner Vakuumkammer festhielten. Die Halterung schmolz nicht, sie wurde nur weich und zog sich auseinander. Er zielte jetzt mit dem Laser auf eine andere Halterung. Die schwere Masse des Motors sackte nach unten und verbog sich.
    Der nadelscharfe Strahl flackerte und erlosch. Die Batterie war leer. Louis warf den Handscheinwerfer-Laser in eine Ecke. Er erinnerte sich daran, daß der Puppetier ihm sagte, er könne ihn in der Hand explodieren lassen.
    Dann ging er zum Achterschott seines Käfigs. Der Puppetier war nicht in Sicht, aber alsbald hörte Louis das Geräusch einer Dampforgel, die offenbar in den letzten Zügen lag.
    Und dann kam der Puppetier um die grüngestrichene Schutzwand herum und blickte ihn an. Alle Muskeln bewegten sich unter seiner Haut wie Gelatine.
    »Komm«, sagte Louis Wu, »wir wollen jetzt tacheles miteinander reden.«
    Der Puppetier steckte beide Köpfe unter seine Vorderbeine und sank zusammen wie ein Klappstuhl.

24. Gegenvorschlag
    Louis Wu wachte diesmal mit klarem Kopf und großem Appetit auf. Er blieb noch ein paar Minuten im freien Fall, streckte dann die Hand zum Schalter aus und löschte das Schlaffeld. Seine Uhr sagte ihm, daß er sieben Stunden geschlafen hatte.
    Die Gäste der Heißen Nadel schliefen unter einer der gewaltigen Kammern, die das Landungsboot während des Raumfluges an der Wand festhielten. Die weißhaarige Frau wälzte sich ruhelos hin und her. Ein nackter Fuß schaute aus dem Poncho heraus, in den sie sich eingewickelt hatte. Der Junge mit dem braunen Haarflaum schlief wie ein Baby.
    Es gab für Louis keine Möglichkeit, die beiden zu wecken, und das hätte auch keinen Sinn gehabt. Die Wand schluckte jeden Schall, und der Übersetzer war abgeschaltet. Die Transportscheiben-Verbindung trug nur eine Last von wenigen Pfunden. Hatte der Puppetier tatsächlich eine allgemeine Verschwörung erwartet? Louis lächelte. Seine Meuterei war so simpel gewesen wie nur etwas.
    Er wählte

Weitere Kostenlose Bücher