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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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aussuchen?«
    »Hat er denn soviel Willensfreiheit? Ich hatte daran gedacht, ihm meine Frau Reeth zu leihen, die schon früher Rishathra ausgeübt hat. Sie ist klein, und die Maschinen-Menschen unterscheiden sich kaum von Wu.« - »Akzeptiert«, erwiderte Chmeee, ohne Wu eines Blickes zu würdigen.
    Ungefähr hundert Riesen waren jetzt um sie versammelt. Sie schienen keinen Zulauf mehr zu bekommen. Der Kzin fragte: »Sind das alle?«
    »Es fehlen noch meine Krieger. Sie und diese Leute bilden meinen Stamm. In diesem Lager wohnen sechsundzwanzig Stämme. Die Stämme bleiben an einem Ort zusammen, soweit das möglich ist -; aber keiner spricht für alle«, erläuterte der Riesenkönig.
    Von den hundert Gaffern waren acht männlichen Geschlechtes. Man konnte alle acht als Krüppel bezeichnen; denn sie hatten kaum noch eine heile Stelle an ihrem Körper oder alle ihre Glieder beisammen. Doch keiner von ihnen zeigte schon die Spuren des Alters wie ihr König. Nur er hatte eine faltige Gesichtshaut und weiße Strähnen im Haar.
    Die restlichen vierundneunzig waren Damen; Frauen vielmehr. Keine von ihnen war unter zweieinhalb Meter; wirkten aber neben ihren Männern immer noch zierlich. Sie hatten eine braune Haut, die nirgends von einem Kleidungsstück bedeckt war und trugen ihr goldenes Haar, das bis zu ihren Pobacken hinunterfiel, mit Würde. Die Haarflut war so groß, daß sie als Kleidung durchaus genügte. Keine von den Frauen trug Schmuck. Ihre Beine waren so dick wie Säulen, ihre Füße so groß wie Gehsteigplatten und mit dicker Hornhaut überwachsen. Ein paar von den Frauen hatten auch weiße Haare. Ihre schweren Brüste hingen mehr oder weniger durch und gaben einen Hinweis auf ihr Alter. Sie betrachteten ihre Gäste mit wohlwollender Neugier, während der gepanzerte Riese berichtete, was er von ihnen wußte.
    Und Chmeee, der den Übersetzer abgeschaltet hatte, sprach mit leiser Stimme: »Wenn du dir eine andere Partnerin aussuchen möchtest, mußt du es gleich sagen.«
    »Nein, sie sind ungefähr alle gleich. attraktiv.«
    »Wir können trotzdem diese Situation abrupt beenden. Du mußt verrückt gewesen sein, als du ihnen Hilfe gegen die Sonnenblumen versprachst!«
    »Ich kann mein Versprechen einlösen. He, möchtest du dich nicht an ihnen für deinen verbrannten Pelz rächen?«
    »Rache an einer Pflanze? Du bist wirklich plemplem. Unsere Zeit ist kostbarer als Geld, und in einem Jahr sind sie sowieso alle tot. Sonnenblumen, Riesen, kleine rote Fleischfresser, alle!«
    »Ja.«
    »Deine Hilfe ist also gar keine Hilfe, wenn sie wüßten, was ihnen blüht. Wie lange wird dieses Projekt dauern? Einen Tag? Einen Monat? Du sabotierst dein eigenes Projekt.«
    »Vielleicht bin ich verrückt. Chmeee, ich muß zu meinem Wort stehen. Seit ich die Ringwelt vor dreiundzwanzig Jahren verließ, hatte ich keinen. Anlaß mehr, auf mich stolz zu sein. Ich muß beweisen.«
    Der Riesenkönig fiel ihm ins Wort: »Louis wird euch selbst verkünden, daß die Tage der Feuerpflanzen gezählt sind. Er wird uns sagen, was für eine Rolle wir bei seinem Feldzug spielen müssen.«
    Wu zog sich nun, wie es seiner untergeordneten Stellung entsprach, hinter den Rücken des großen Kzin zurück. Keiner von den Riesen beachtete ihn! Sie bemerkten nicht, daß er mit seiner Hand redete. Eine halbe Minute später kam die zeitverzögerte Stimme von Louis durch die Lautsprecher des Landungsbootes: »Hört mich an, denn der Tag ist gekommen, wo ihr das Reich der Feuerpflanzen für die Menschenstämme erobern werdet. Ich werde in einer Wolke vor euch herwandeln, um das große Werk zu verrichten. Folgt ihr mir mit Säcken voller Saatgut, damit auf dem Boden der Feuerpflanzen wieder ein Gras wächst, das euch satt macht.«
     
    Beim ersten Licht der Dämmerung, als die Sonne gerade mit einer winzigen Ecke hinter der Schattenblende hervorspitzte, waren die Riesen abmarschbereit.
    Sie schliefen auch wie Herdentiere, einer an den anderen gekuschelt. Der König lag in einem Kreis von Frauen, Wu zu seinen Füßen, den kleinen, halbkahlen Kopf auf die Schulter einer Frau gebettet. Seine Beine hatte er um die Knöchel eines Mannes gehakt. Der schmutzige Boden war von einer Wand zur anderen mit nacktem Fleisch und Haaren bedeckt.
    Nach dem Aufwachen verließen sie das Langhaus in umgekehrter Reihenfolge, wie sie es betreten hatten. Die Schläfer, die der Tür am nächsten waren, lösten sich von ihren Hintermännern, nahmen ihr Gepäck und ihre Sichelschwerter

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