Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
Puppetier. »Ich habe, Ihrem Vorschlag folgend, die Sonde in das Ringmagnetensystem auf der Ringmauer eingeschleust. Die Sonde beschleunigt inzwischen antispinnwärts.«
    »Ja. Was hältst du davon, Chmeee?«
    »Es könnte sich hier um den Träger einer Steuerdüse handeln. Das Ding scheint aber noch nicht gezündet zu haben.«
    »Vielleicht. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, eine Bussard-Rammdüse zu gestalten. Hinterster, haben Sie irgendwelche magnetischen Kräfte in der Nähe dieses Gebildes registriert?«
    »Nein, Louis, die Maschine scheint inaktiv zu sein.«
    »Aber die Superleiter-Seuche würde keine Geräte im Vakuum angegriffen haben. Und es sieht mir nicht beschädigt aus. Allerdings können die Steuereinrichtungen für diese Anlage irgendwo anders untergebracht sein. Vielleicht auf der Oberfläche der Ringwelt. Möglicherweise können sie repariert werden.«
    »Aber dazu müssen Sie die Steuereinrichtungen zuerst finden. Ob sie im Reparaturzentrum untergebracht sind?«
    »Möglich.«
    Die Straße setzte sich zwischen dem Sumpfgebiet und einer steinigen Hochebene fort. Sie kamen an einer Anlage vorüber, die eine chemische Fabrik zu sein schien. Offenbar hatte man sie entdeckt; denn sie hörten das Blöken eines Nebelhorns und das schrille Pfeifen einer Dampfsirene. Chmeee brauste mit unverminderter Geschwindigkeit über die Dächer dieser Anlage.
    Von den kastenartigen Fahrzeugen vermochten sie keines mehr auf der Straße zu entdecken.
    Louis hatte etwas Großes, Blasses unter den Bäumen gesehen, das sich langsam auf den Sumpf zubewegte. Sie pirschten sich so vorsichtig heran wie Nebel über einem Wasser oder wie ein Ozeandampfer, der an einer Mole anlegt. Dann bewegte sich weit vor ihrem Bug eine weiße Gestalt unter den Bäumen hervor und hielt auf die Straße zu.
    Über einem gewaltigen, langgestreckten weißen Leib wölbte sich ein schlanker Hals mit den Sinnesorganen dieser Bestie. Seine Kiefer befanden sich auf gleicher Höhe mit dem Boden; der Rachen pflügte wie ein Schneepflug durch die Sumpfpflanzen und das moorige Wasser, während die Bestie auf mächtigen muskulösen Beinen bergauf lief. Das Monster war größer als die gewaltigsten Dinosaurier, die auf der Erde gelebt hatten.
    »Ein Bandersnatch«, sagte Louis. Was zum Kuckuck, suchten sie hier? Die Heimat der Bandersnatch war Jinx. »Flieg langsamer, Chmeee, der Bandersnatch will mit uns reden.«
    »Und wenn schon?«
    »Sie haben ein sehr langes Gedächtnis.«
    »Und woran wollen sich die Bandersnatchi erinnern? Sie sind Sumpfbewohner, Moorfresser, die nicht einmal Hände besitzen, um sich Waffen anzufertigen. Nein.«
    »Warum nicht? Vielleicht können Sie uns verraten, wie die Bandersnatchi auf die Ringwelt gekommen sind.«
    »Das ist doch kein Geheimnis. Die Protektoren haben vermutlich ihre Landkarten im Großen Ozean mit Mustern aller Spezies versehen, die sie als mögliche Widersacher betrachteten.«
    Chmee versuchte wieder, sich die Rolle des Führers anzumaßen. Das gefiel Louis ganz und gar nicht. »Was hast du nur? Wir könnten ihn doch wenigstens fragen.«
    Der Bandersnatch schrumpfte hinter ihnen zu einem gewöhnlichen Lindwurm zusammen. Chmeee fauchte: »Du vermeidest jede Konfrontation wie ein Pierson-Puppetier. Aber Schlammfresser und Primitive möchtest du ausfragen! Und dann tötest du Sonnenblumen! Der Hinterste verschleppte uns hierher auf diesen dem Untergang geweihten Artefakten, und du verzögerst unsere Rache damit, daß du Sonnenblumen umbringst. Spielt es denn für die Eingeborenen der Ringwelt in einem Jahr eine Rolle, daß Louis, der göttliche Louis, auf seinem Weg über diesen Planeten einen Tag lang pausierte, um Unkräuter auszuzupfen?«
    »Ich werde sie retten, soweit ich kann.«
    »Wir können gar nichts tun. Es sind die Straßenbauer, mit denen wir reden wollen. Sie sind noch zu primitiv, um uns gefährlich werden zu können, aber schon so weit fortgeschritten, daß sie die Antwort für ein paar unserer Fragen wissen. Sobald wir ein Fahrzeug entdecken, stoßen wir auf das Vehikel hinunter.«
     
    Am Nachmittag übernahm Louis den Pilotensitz.
    Der Sumpf wurde zu einem Fluß, der sich nach spinnwärts hin schlängelte, weit von seinem ursprünglichen Bett entfernt.
    Die grob gefertigte Straße folgte dem neuen Flußlauf. Das ursprüngliche Flußbett wand sich in sorgfältig angelegten S-Kurven nach Backbord, zeigte hier und dort eingebaute Stromschnellen oder Wasserfälle. Es war jetzt knochentrocken und

Weitere Kostenlose Bücher