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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Pak selbst hatte ein Mutant nicht die geringste Chance. Wenn die Enkelkinder für die Protektor-Großeltern nicht den richtigen Körpergeruch ausströmten, wurden sie getötet. Auf der Erde - vielleicht hatte Phssthpok mit einer viel geringeren Mutations-Rate gerechnet, da dieser Planet doch so weit von der mörderischen Dichte kosmischer Strahlen der galaktischen Kern-Sonnen entfernt war. Deshalb versprach er sich wahrscheinlich etwas von seinem gewagten Alleingang.
    Die geschlechtsreifen Paks hatten sich in der Tat durch Mutationen verändert. Zu Lebzeiten von Phssthpok hatten sie nur noch eine geringe Ähnlichkeit mit den zeugungsfähigen Paks - wenn man von gewissen Veränderungen im mittleren Lebensalter absah, die Produktion von Eiern aufhörte und beide Geschlechter Falten bekamen, die Zähne verloren, ihre Glieder anschwollen und sie eine Ruhelosigkeit und Unzufriedenheit überkam - offenbar Symptome des ursprünglichen Hungers nach den Lebensbaum-Pflanzen. Mit fortschreitendem Lebensalter kam es dann zu einem Herzversagen, weil ihnen kein zweites Herz gewachsen war.
    Phssthpok sollte allerdings die Wahrheit, was aus der Nachkommenschaft der ehemaligen Kolonie geworden war, niemals erfahren. Er, der als Heiland einem uralten Notruf gefolgt war, starb fast schmerzlos und nur mit einem leisen Verdacht, daß diejenigen, die er hatte retten wollen, inzwischen zu Monstern entartet waren und seiner Schirmherrschaft gar nicht bedurften.
    So lautete die Geschichte, die Jack Brennan den Vertretern der Vereinten Nationen erzählte, ehe er verschwand. Aber Phssthpok war damals bereits tot, und Jack Brennans Bericht wenig glaubwürdig. Er hatte selbst von dem Lebensbaum gegessen. Er war zu einem Monster geworden. Sein Schädel hatte sich ungewöhnlich erweitert und war seltsam mißgestaltet. Vielleicht war er durch diese Verwandlung verrückt geworden.
     
    Die Bergflanke sah aus, als wäre ein Flugzeug mit einer Ladung Spinatnudeln an der Felswand zerschellt. Dort, wo sich Erdreich in den Felsspalten angesammelt hatte, klebten länglichgrüne Streifen, die sich klebrig anfühlten. Wolken von Insekten summten in Knöchelhöhe um sie herum, hielten sich immer wenige Zentimeter über dem Boden auf.
    »Pak-Protektoren«, sagte Louis. »Das war das Endprodukt meiner Überlegungen, obwohl ich Mühe hatte, mich mit dieser Theorie anzufreunden.«
    »Die Raumanzüge«, erwiderte Chmeee, »und die Rüstung des grasessenden Riesen: sie zeigten die gleiche Form. Die Form eines Humanoiden, aber mit vergrößerten Gelenken und einem vorgewölbten Gesicht. Und ich habe noch mehr Beweise gefunden. Betrachten wir nur die vielen verschiedenartigen menschenähnlichen Wesen, denen wir bisher begegnet sind. Sie mußten von einem gemeinsamen Ahnherren abstammen: deinem eigenen Ahnherrn, den Pak-Geschlechtswesen in der zweiten Phase ihres Lebenszyklus.«
    »Das ist richtig. Das gibt uns auch Aufschluß, wie Prill ihren Tod fand.«
    »Tatsächlich?«
    »Boosterspice, unsere Verjüngungsdroge, war auf den Stoffwechsel von Homo Sapiens abgestimmt. Für Halrloprillalar war diese Droge wirkungslos. Sie hatte ihr eigenes Lebenselexier, das für eine Reihe von Spezies wirksam war. Da kam mir der Gedanke, daß Prills Artgenossen ihr Lebenselixier vielleicht aus Pflanzenteilen des Lebensbaumes herstellten.«
    »Wieso?«
    »Nun, die Protektoren lebten mehrere Jahrtausende. Es läßt sich denken, daß irgend ein Faktor dieser Lebensbaum-Pflanze oder eine subkritische Dosis davon genügt, um das Leben eines Hominiden zu verlängern. Und der Hinterste behauptet doch, daß man Prills Vorrat an Lebenselixier gestohlen hätte.«
    Chmeee nickte. »Ja, ich erinnere mich jetzt. Eines von euren Transportschiffen, die für die Bergwerksgesellschaft auf dem Asteroidengürtel Erze abholen wollte, inspizierte das aufgegebene Pak-Raumschiff. Der älteste Mann von der Besatzung bekam den Geruch des Lebensbaumes in die Nase und wurde davon verrückt. Er aß so viel von dem Zeug, bis sein Magen platzte, und starb daran. Seine Kollegen konnten ihn selbst mit Gewalt nicht daran hindern, von dem Zeug zu essen.«
    »Ja. Läßt sich nicht analog dazu vermuten, daß einen Laboranten der Vereinten Nationen die gleiche Versuchung überkam? Prill betritt die Zentrale der Vereinten Nationen und hat eine Flasche des Ringwelt-Lebenselixiers bei sich. Die Vereinten Nationen wollen eine Probe von dem Lebenselixier haben. Ein junger Mann, der vielleicht gerade das Alter für seine

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