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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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entwickeln können. Aber.«
    »Chmeee, hör mir zu! Nehmen wir an, sie haben die Ringwelt vor einer halben Million Jahren erbaut. Rechnen wir eine Viertelmillion Jahre dazu, in denen sich die zeugungsfähigen Pak-Wesen auf der Kunstwelt ausbreiteten und die Protektoren sich nicht gegenseitig bekriegten, weil das Territorium ihres Artefakten praktisch unbegrenzt ist. Erst danach starben die Protektoren aus.«
    »Woran starben sie?«
    »An einem Mangel an Daten.«
    »Theoretisch möglich. Weiter?«
    »Also nehmen wir an, daß die Protektoren vor einer Viertelmillion Jahren ausstarben. Geben wir den Pak-Geschlechtswesen ein Zehntel der Zeit, die die Menschen auf der Erde für ihre Entwicklung brauchten. Ein Zehntel der Zeit und eine Vielzahl von Nischen in der Ökologie, weil die Protektoren keine Lebewesen mitbrachten, die ihre Nachkommenschaft als Beute betrachteten. Nehmen wir an, die Nachkommen, mit denen sie diese Kunstwelt bevölkerten, zählten mehrere Billiarden von Lebewesen.
    Vergleichen wir das mit den Verhältnissen auf der Erde. Dort lebte vielleicht eine halbe Million fortpflanzungsfähiger Pak-Wesen, als die Protektoren ausstarben. Auf der Ringwelt, wo drei Millionen mal soviel Raum zur Verfügung steht als auf der Erde, und viel Zeit, sich darauf auszubreiten, ehe die Protektoren ausstarben, konnten sich die Mutanten fast ungestört entwickeln.«
    »Diesmal kann ich deiner Theorie nicht ganz folgen«, erwiderte Chmeee mit ruhiger Stimme. »Ich habe das Gefühl, daß du etwas übersiehst. Aber geben wir zu, daß die Protektoren fast vollkommen ausgestorben sind, fast, sagte ich. Was würde geschehen, wenn der Hinterste erfährt, daß die Ringwelt ihr Eigentum oder ihre Heimat war?«
    »Du liebe Güte! Er würde sofort flüchten. Mit oder ohne uns.«
    »Aber wir haben doch unseren offiziellen Auftrag noch nicht erfüllt, das Geheimnis der Ringwelt-Konstruktion zu ergründen. Stimmst du mir da zu?«
    »Ja.«
    »Und wir suchen immer noch das Reparaturzentrum, nicht wahr? Der Geruch der Lebensbaum-Pflanze könnte für dich tödlich sein. Du bist schon zu alt, um noch ein Protektor zu werden.«
    »Ich würde mir das auch nicht wünschen. Befindet sich ein Spektroskop im Landungsboot?«
    »Ja.«
    »Der Lebensbaum kann sich nicht richtig entwickeln, wenn dem Erdreich, auf dem er wächst, ein Spurenelement fehlt, nämlich Thallium-Oxyd. Thallium muß im galaktischen Kern viel häufiger vorgekommen sein als hier am Rand der Milchstraße. Folglich werden wir überall dort, wo die Protektoren sich längere Zeit aufgehalten haben, Thallium-Oxyd als Düngemittel für die Pflanzen finden. Wenn wir Thallium-Oxyd suchen, werden wir auch das Reparaturzentrum finden. Und wir werden dieses Gebäude nur in Raumanzügen betreten, wenn wir jemals dorthin gelangen sollten.«

14. Der Geruch des Todes
    Die Stimme des Hintersten schrie sie an, als sie die Straße erreichten »LANDUNGSBOOT! CHMEEE, LOUIS, WO VERSTECKT IHR EUCH? HINTERSTER RUFT LANDUNGSBOOT.«
    »Hören Sie auf, Tanj, verdammt noch mal! Drehen Sie den Lautstärkenregler herunter, oder uns platzt das Trommelfell!«
    »Könnt ihr mich noch hören?«
    »Wir können Sie nur zu gut hören«, erwiderte Louis. Chmeee hatte seine Ohren in die Felltaschen zurückgezogen. Louis wünschte sich, er hätte die gleiche Schutzvorrichtung. »Die Berge müssen den Sender blockiert haben.«
    »Und was habt ihr diskutiert, während wir unterbrochen wurden?«
    »Wir probten den Aufstand, entschieden uns aber gegen ihn.«
    Einen Moment Funkstille. Dann: »Sehr klug. Ich möchte von Ihnen eine Interpretation dieses Hologramms.«
    Auf einem der Schirme zeigte sich eine Konsole oder Stütze, die aus der Ringwand herausragte. Das Bild war leicht verzerrt und seltsam beleuchtet: vom Vakuum aus auf genommen, in das Sonnenlicht hinein, das rechts von der Kamera von der Landschaft dieses Kunstplaneten reflektiert wurde. Diese Konsolen schienen aus einem Stück zusammen mit der Ringmauer gegossen zu sein, als hätte man an dieser Stelle das Scrith-Material auseinandergezogen wie eine Bonbonmasse. Aber dieses vorspringende Gußstück enthielt zwei Dichtungsscheiben oder Wulste, die durch ihren eigenen Durchmesser voneinander getrennt waren. Außer diesem Gußfortsatz auf der Ringmauer war keine andere Unregelmäßikeit an der Mauerkrone zu erkennen. Es war unmöglich bei dieser Frontalansicht, die Ausmaße dieses Gußstückes zu erraten.
    »Die Aufnahme stammt von der Sonde«, erklärte der

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