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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Terminator-Linie war ein breiter Schatten, der sich nach spinnwärts bewegte, als Chmeee die Stadt entdeckte. Sie waren einem mit Sand gefüllten Flußbett auf der Steuerbordseite des ausgetrockneten Meeres gefolgt. Hier gabelte sich das Flußbett, und dort, im Innenwinkel, der durch die Zuflüsse gebildet wurde, befand sich die Stadt.
    Prills Artgenossen hatten auch dort großzügig gebaut, wo gar kein Anlaß dafür bestand. Die Stadt hatte sich zwischen den beiden Ufern nicht sehr weit ausbreiten können, aber dafür hatte sie in der Vertikalen um so mehr Platz gefunden. Und so waren auf enger Grundfläche riesige Wolkenkratzer entstanden, die sogar noch in der Luft schwebten und unter sich kleineren, mit der Erde verhafteten Gebäuden genügend Raum ließen, bis die Schwebemaschinen versagten und die Wolkenkratzer wieder auf die Erde zurückholten. Dabei hatten sie die Gebäude unter ihnen zerstört. Nur ein einziger schlanker Turm stand noch etwas verkantet über den Schutthalden. Er hatte sich wie ein Speer in ein anderes Gebäude hineingebohrt. Eine Straße kam von Backbord her, folgte dem äußeren Rand der linken Rußgabel und überquerte dann eine Brücke, die so massive Stützpfeiler hatte, daß sie nur von den Maschinen-Leuten gebaut sein konnte.
    Halrloprillalars Artgenossen hätten entweder stabileres Material verwendet oder den Fluß mit einer Fähre überquert.
    Chmeee sagte: »Die Stadt wird längst geplündert worden sein.«
    »Nun, ja, vorausgesetzt, daß die Straße gebaut wurde, damit man sie plündern konnte. Warum gehst du mit dem Landungsboot nicht tiefer?«
    »Die angeborene Neugierde des Affen?«
    »Vielleicht. Du brauchst dieses Ding ja nur zu umkreisen, damit wir es aus der Nähe betrachten können.«
    Chmeee befolgte die Aufforderung so heftig, daß fast ein freier Fall daraus wurde. Der Pelz des Kzin hatte sich inzwischen sehr stark verändert, war zu einem schimmerndneuen, hübschen sehr orangefarbenen Fell geworden, ein Indiz für Chmeees neuerwachte Jugend. Diese Jugend wirkte sich nicht gerade günstig auf sein Temperament aus. Vier Menschheits-Kzin-Kriege plus ein paar »Zwischenfälle«. Louis hielt lieber den Mund.
    Das Landungsboot sackte unter ihnen weg. Louis wartete, bis der schreckliche Andruck sich milderte und begann dann das Okular der Außenkameras einzustellen. Er entdeckte es auf Anhieb.
    Ein Kastenwagen war neben dem schiefen Turm geparkt. Der Wagen war groß genug für ein rundes Dutzend Fahrgäste. Das Motorgehäuse am Heck war so reichlich bemessen, daß man damit ein Raumfahrzeug von der Erde abheben konnte. aber das war ja noch ein sehr rückständiges Volk. Louis konnte an der Form des Motorgehäuses nicht erkennen, nach welchem Prinzip der Antrieb dieses Vehikels funktionierte. Er deutete nach unten und sagte: »Sobald wir ein isoliertes Fahrzeug entdecken, stürzen wir uns darauf, nicht wahr?«
    »Das sagte ich.« Chmeee ging mit dem Landungsboot neben dem Fahrzeug nieder. Während des Landemanövers peilte Louis die Lage:
    Der Wolkenkratzer-Turm hatte ein rechteckiges, erdverhaftetes Gebäude durchbohrt, das Dach durchschlagen, drei Stockwerke und vermutlich auch die Kellerdecke. Es war die Außenschale des kleineren, erdverhafteten Gebäudes, die den Wolkenkratzer-Turm aufrecht hielt. Weiße Dampf- oder Rauchwölkchen kamen in unregelmäßigen Intervallen aus zwei Fenstern des Turmgebäudes. Blasse, menschliche Gestalten tanzten vor dem breiten Eingang des erdverhafteten Gebäudes - tanzten oder hielten dort Springwettbewerbe ab. Zwei von ihnen lagen vor der Fassade. Das sah allerdings nicht nach Ausruhen aus.
    Ehe die Fassade eines sonst bereits eingestürzten Hauses ihm den Blick versperrte, hatte Louis die Impressionen bei der Landung zu einem logischen Ganzen zusammengesetzt. Die bleichen Gestalten versuchten, den Eingang des Gebäudes über eine schuttbestreute Straße zu erreichen. Jemand in dem Turm schoß auf die bleichen Gestalten, um diesen Versuch zu vereiteln.
    Das Landungsboot ruhte auf seinen Stützen. Chmeee stand auf und streckte sich. »Du scheinst auch der Glückslotterie deine Existenz zu verdanken, Louis. Wir können von der Annahme ausgehen, daß die Leute mit den Gewehren zu dem Volk der Maschinenbauer gehören. Es gehört zu unserer Strategie, diesen Leuten zu helfen.«
    Das schien vernünftig. »Weißt du über Waffen Bescheid, die Projektile verwenden?«
    »Wenn wir von der Annahme ausgehen, daß die Projektile mit chemischen Mitteln

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