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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Übersetzungsbox plötzlich zu reden begann. Dann setzte sie den Sprachunterricht eine Weile lang fort. Schließlich sperrte sie die Seitentür auf, rutschte auf der Bank zur Seite, zielte mit ihrer Waffe auf ihn und sagte: »Steig ein. Fahre.«
    Der Motor war laut, und das Fahrgestell hatte noch nie etwas von Federn gehört. Es übertrug die kleinste Unebenheit direkt auf den Fahrersitz, bis Louis um jedes Schlagloch, jeden Stein und jede Sandverwehung herumkurvte. Die Frau beobachtete ihn schweigend. War sie denn gar nicht neugierig? Er dachte daran, daß sie mindestens ein Dutzend Freunde an die Vampire verloren hatte. Unter diesen Umständen bewahrte sie eine bewundernswerte Fassung.
    Endlich sagte sie: »Ich bin Valavirgillin.«
    »Ich bin Louis Wu.« »Du hast seltsame Werkzeuge. Den Sprecher, den Lift, das verstellbare Licht - was hast du noch?«
    »Tanj, verdammt noch mal! Ich habe meine Schutzbrille vergessen!«
    Sie zog die Brille mit den Binokularen aus ihrer Tasche. »Das habe ich gefunden.«
    Vielleicht hatte sie auch den Betäubungsstrahler gefunden. Aber Louis fragte nicht danach. »Gut. Setz das Ding auf, und ich werde dir zeigen, wie es funktioniert.«
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf. Vermutlich befürchtete sie, er wollte sie nur ablenken, damit er sie überwältigen konnte. Sie fragte: »Was hattest du in der alten Stadt zu suchen? Wo hast du diese Werkzeuge gefunden?«
    »Sie gehören mir. Ich brachte sie von einem weit entlegenen Stern hierher.«
    »Mach dich nicht über mich lustig, Louis Wu.«
    Louis blickte sie an. »Haben denn die Leute, die die Städte bauten, nicht solche Werkzeuge?«
    »Sie hatten Geräte, die sprachen. Sie konnten ein Gebäude in die Luft heben. Vermutlich konnten sie das auch mit ihrem eigenen Körper.«
    »Was sagst du zu meinem Begleiter? Hast du schon seinesgleichen auf der Ringwelt gefunden?«
    »Er schien enorm groß zu sein.« Sie errötete. »Ich hatte keine Gelegenheit, ihn näher kennenzulernen.«
    Nein, sie war abgelenkt worden. Verrückt. »Warum zielst du dauernd mit der Waffe auf mich? Die Wüste ist unser gemeinsamer Feind. Wir sollten uns gegenseitig unterstützen.« »Ich habe keinen Anlaß, dir zu vertrauen. Jetzt frage ich mich sogar, ob du verrückt bist. Nur die Städtebauer reisten zwischen den Sternen hin und her.«
    »Das ist ein Irrtum.«
    Sie bewegte die Schultern. »Mußt du unbedingt so langsam fahren?«
    »Ich brauche erst Übung.«
    Aber Louis wurde rasch mit der Maschine vertraut. Die Straße war schnurgerade, ihre Oberfläche nicht sehr uneben, und kein einziges Fahrzeug kam ihnen entgegen. Hin und wieder trafen sie auf Sandverwehungen. Aber Valavirgillin hatte ihm gesagt, daß er deswegen nicht mit dem Tempo heruntergehen mußte.
    Und so kamen sie verhältnismäßig rasch seinem eigentlichen Ziel näher. Er fragte: »Was kannst du mir über die fliegende Stadt erzählen?«
    »Ich bin nie dort gewesen. Die Kinder der Städtebauer wohnen dort. Aber heutzutage bauen sie nichts mehr. Sie herrschen auch nicht mehr über das Land. Aber es ist Tradition, daß sie die Stadt behalten. Sie haben viele Besucher.«
    »Touristen? Leute, die die Stadt besichtigen wollen?«
    Sie lächelte. »Das ist einer von mehreren Gründen. Aber man muß eingeladen sein. Warum willst du das alles wissen?«
    »Ich muß in die fliegende Stadt. Wie weit kann ich in deinem Wagen mitfahren?«
    Nun lachte sie. »Ich fürchte, daß man dich niemals in die Stadt einladen wird. Du bist weder berühmt, noch mächtig.«
    »Mir wird schon etwas einfallen.«
    »Ich fahre bis zur Schule beim Umkehr der Flüsse. Dort muß ich berichten, was geschehen ist.«
    »Was ist geschehen? Was suchtest du denn hier in der Wüste?«
    Sie sagte es ihm. Es war nicht einfach zu verstehen, weil das Vokabular des Übersetzers noch große Lücken aufwies. Sie überbrückten die Lücken mit anderen Worten und füllten sie so allmählich auf.
     
    Die Maschinen-Leute herrschten über ein mächtiges Imperium.
    Unter einem Imperium verstand man auf der Ringwelt einen Zusammenschluß von mehreren fast unabhängigen Königreichen. Diese Königreiche mußten Steuern bezahlen und waren an die Weisungen des Imperators gebunden, wenn es um Krieg und Frieden ging, um die Bekämpfung des Verbrecherunwesens, um Verkehr und Fermeldewesen und manchmal sogar um religiöse Bekenntnisse und Einrichtungen. In allen anderen Dingen hatten sie sich nach ihrer eigenen Tradition gerichtet.
    Innerhalb des

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