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Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Titel: Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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ich zu dieser Tragödie jede Frage beantworten, für die Ihr mich würdig erachtet.«
    »Nicht so viele Fragen, wie ich selbst beantworten kann, Effendi«, warf Sond ein. »Ohne Zweifel weiß ich mehr über diese wichtige Angelegenheit als einer, der seine Zeit mit Schafen verbracht hat.«
    »Nein, ich verfüge über mehr Wissen, Effendi«, konterte Fedj ärgerlich, »denn ich verschwende meine Zeit nicht mit sinnlosem Herumgaloppieren und wilden Räubereien!«
    »Räubereien!« fuhr Sond Fedj an.
    »Das kannst du nicht leugnen!« fuhr Fedj Sond an.
    »Wenn euer Viehzeug über unser Land streunt und das Gras frißt, das unseren edlen Rössern zusteht, so ist es der Wille Akhrans, daß wir dafür euer Viehzeug verspeisen!«
    »Euer Land! Die ganze Welt ist euer Land, wenn es nach eurem vierbeinigen Gebieter geht, der in dieser Gestalt geboren wurde, weil sein Vater des nächtens sein Pferd besucht hat anstatt das Zelt seiner Frau!«
    Dolche blitzten in den Händen der Dschinnen auf.
    »Andak!« donnerte Akhran. »Haltet ein! Hört mir zu!«
    Keuchend starrten die beiden Dschinnen einander an und steckten die Waffen widerstrebend in die Schärpen zurück, die um ihre schlanken Hüften geschlungen waren. Dann wendeten sie sich wieder ihrem Gott zu.
    Ein letzter Blickwechsel verhieß allerdings eine Fortsetzung des Streites zu einem passenderen Zeitpunkt in ungestörterer Umgebung.
    Akhran, der allwissend war, wenn er sich nur darum kümmerte, sah und verstand diesen Blickwechsel. Er lächelte grimmig.
    »Nun gut«, sagte er, »ich werde euch beide prüfen. Ist das Verschwinden von Quars Dschinnen von ähnlicher Natur wie das Verschwinden der Unsterblichen Evrens und Zhakrins?«
    »Nein, o Allesbeherrschender«, antwortete Sond mürrisch, der immer noch an der Beleidigung seines Gebieters nagte. »Die Unsterblichen der zwei Toten, Evren und Zhakrin, verschwanden im gleichen Maße, wie das Vertrauen in ihre Götter schwand.«
    »Quars Macht nimmt nicht ab, o Alleserzeugender«, fügte Fedj hinzu, wobei er mit einem bösartigen Seitenblick auf seinen Kumpanen am Knauf des Dolchs herumfingerte. »Im Gegenteil, sie wächst sogar noch weiter an. Um so geheimnisvoller erscheint mir das Verschwinden seiner Dschinnen.«
    »Gibt er sich etwa selbst mit den Sterblichen ab?« fragte Akhran erstaunt und leicht angeekelt.
    »O nein, Effendi!« beeilten sich beide Dschinnen, ihrem Gott zu versichern, da in ihrer Vorstellung wieder das öde und langweilige Totenreich heraufdämmerte. »Anstelle der vielen Dschinnen, die einmal bei Quars Volk gelebt haben, gibt es nun einen einzigen Ifrit namens Kaug, in dessen Hände der Gott mehr und mehr Macht vereinigt hat.«
    Sonds Lippen verzogen sich vor Wut, als er den Namen aussprach. Fedjs Hand schloß sich fest um den Griff seines Dolchs. Akhran bemerkte aber die Bewegung.
    Die Neuigkeiten, die keine gewesen wären, hätte er den Geschehnissen in Welt und Himmel mehr Aufmerksamkeit geschenkt, beunruhigten ihn sehr. Nachdenklich strich er über seinen Bart und murmelte: »Ein genialer Zug. Ich frage mich…« Tief in Gedanken versunken neigte er den Kopf; die Falten des Haiks fielen herab und bargen sein Gesicht in Dunkelheit.
    Fedj und Sond verharrten schweigend vor ihrem Meister; ihre Spannung nahm mit jeder verstrichenen Sekunde weiter zu. Obwohl das merkwürdige Verschwinden und die wachsende Aufruhr unter den Unsterblichen jeden Dschinn in gewisser Weise verstört hatte, hatten diese Dschinnen gleich ihrem Gott geglaubt, über den Dingen zu stehen. Sie konnten von Glück sagen, daß sie überhaupt etwas darüber wußten. Wenn es auch keiner der beiden zugeben mochte, so hatten sie doch ihre Informationen von Pukah erhalten, einem neugierigen und vorwitzigen jungen Dschinn, der dem Kalifen Khardan, Sohn des Scheich Majiid al Fakhar, gehörte.
    Empfänglich für die Gefühle und Wünsche ihrer sterblichen Gebieter waren die Dschinnen ebenso empfänglich für die Stimmungslage ihres Ewigwährenden Meisters: Ihn umgab der Geruch von Gefahr wie eine berauschende Essenz. Es genügte ein kleiner Hauch, und die Dschinnen spürten ein Kribbeln und Zucken auf ihrer Haut wie Hunde, die den Feind witterten. Plötzlich wußten sie, daß sie nicht mehr über den Dingen standen, sondern mitten drin steckten.
    Schließlich rührte sich Akhran wieder. Er hob den Kopf und musterte jeden mit einem stechenden, schwarzäugigen Blick. »Ihr werdet meinem Volk eine Botschaft überbringen.«
    »Euer Wunsch ist

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