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Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Titel: Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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er keinen Platz angeboten hatte. »Verstehe ich dich richtig, daß du uns vor einer bevorstehenden Demütigung meines Meisters warnen willst?«
    »Ja, so ist es«, bestätigte Pukah.
    »Durch solch eine rechtzeitige Warnung würde Quar in deiner Schuld stehen«, sagte Kaug mit ernster Miene. »Wärst du denn so freundlich, mir den Charakter dieses drohenden Unheils darzulegen, damit ich meinem Meister die Warnung überbringen kann und wir uns darauf vorbereiten können, die Katastrophe zu verhindern?«
    »Ich kann dir alles berichten, was ich weiß, aber es gibt keine Möglichkeit, das Unheil abzuwenden. Ich will deinem Meister lediglich das beschämende Ende ersparen, das er ohne Zweifel erleiden wird, falls er versuchen sollte, sich gegen sein Schicksal aufzulehnen, anstatt es zu akzeptieren.«
    Ich glaube, jetzt habe ich ihn so weit!
    »Wenn es stimmt, was du sagst, wird mein Meister deinen Namen preisen, o Weiser Pukah. Möchtest du nicht Platz nehmen? Eine Erfrischung gefällig?«
    Eher noch würde ich im Totenreich essen!
    »Nein danke, o Einzig Erhabener, auch wenn es wirklich verheißungsvoll duftet. Meine Zeit ist knapp bemessen. Ich muß zu meinem sterblichen Gebieter, dem Kalifen, zurückkehren, der ohne mich nicht zurechtkommt.«
    »Also gut«, murmelte Kaug. »Dann fahre doch bitte in deiner überaus interessanten Schilderung fort.«
    »Laßt uns ehrlich zueinander sein, o Einzig Erhabener. Es ist kein Geheimnis, daß dein Heiliger Meister, Quar, entschlossen ist, die Herrschaft über den Himmel zu gewinnen, und daß mein Heiliger Meister, Akhran, ebenso entschlossen ist, Quars Machtübernahme zu verhindern. Kannst du auch dem noch zustimmen?«
    »Ich kann allem, was du nur möchtest, zustimmen, mein bezaubernder Freund«, sagte Kaug großzügig. »Willst du dich wirklich nicht setzen? Oder von dem gekochten Tintenfisch probieren?«
    Gekochter Tintenfisch! Diesem Kerl hat das Salz wohl das Gehirn zerfressen.
    Der junge Dschinn lehnte Ifrits Einladung höflich ab und fuhr fort: »Wie du und dein Meister zweifellos vernommen habt, haben sich die Stämme Scheich Jaafar al Widjars und Scheich Majiid al Fakhars miteinander verbündet. Die beiden Stämme wurden durch die Eheschließung des Kalifen Khardan mit Zohra, der Blume ihres Stammes, vereint.« Pukah spreizte die Hände und seufzte entzückt. »Ihre Ehe ist wahrhaftig ein Bund, der im Himmel geschlossen wurde! Jetzt wurde uns eine weitere Gnade zuteil durch den Anschluß eines dritten Wüstenstamms – möge Sul uns unser Glück nicht neiden!«
    Pukahs Brust schwoll vor Selbstgefälligkeit, besonders als er sah, daß die Miene des Ifrit immer ernster wurde.
    »Ein dritter Stamm?« fragte Kaug. »Welcher sollte das denn sein?«
    »Der Stamm des mächtigen und einflußreichen Scheichs Zeid al Saban!«
    Ohne es zu wissen, war es Pukah gelungen, Kaug in Erstaunen zu versetzen. Wenn man glaubte, daß jemand einem aus der Hand fraß, gibt es ein böses Erwachen, sobald sich dessen Zähne in die Finger gegraben hatten. Sond hatte ihn hereingelegt! Kaugs Augen weiteten sich, was Pukah für ein Zeichen der Angst hielt. In Wirklichkeit aber war es die blanke Wut. Kaug kniff die Augen zusammen und fixierte den jungen Dschinn hinterlistig.
    »Warum erzählst du uns das?«
    »Nun ja.« Pukah stieß einen Seufzer aus. »Ich habe ein weiches Herz für Stadtmenschen. Die drei Stämme planen, sich zusammenzuschließen und in Kich einzufallen, wo sie den Imam absetzen und dem Schwert übereignen wollen. Sie beabsichtigen, den Palast einzunehmen und den Emir von der beschwerlichen Bürde seiner vielen Frauen und Konkubinen zu befreien. Vielleicht, wenn ihnen der Sinn danach steht, werden sie die Stadt plündern und brandschatzen – vielleicht auch nicht. Das hängt ganz von der Laune meines Gebieters ab. Ich kann den Gedanken an dieses Blutvergießen, diese Gewalt nicht ertragen. Und wie ich vorhin schon sagte, es wäre eine demütigende Niederlage für Quar.«
    »Das wäre es, in der Tat«, sagte Kaug gedehnt. »Du hast recht, Pukah. Hier bahnt sich eine große Tragödie an.« Das traf zwar zu, allerdings nicht so, wie Pukah es sich vorgestellt hatte. »Was meinst du, sollten wir tun? Wie könnte man euren heißblütigen Kalifen besänftigen, so daß er uns in Frieden läßt?«
    Mit einem freundlichen Lächeln schien Pukah die Sache zu überdenken. »Zur Zeit ist Khardan auf dem Weg in die Stadt Kich, wo er angeblich dem Emir Pferde verkaufen will. Doch in Wirklichkeit

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