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Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Titel: Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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und schaut zu, wie sich die Kamele bespringen, oder was auch immer sie tun. Denn wenn ihr gegen Scheich Majiid al Fakhar, Scheich Jaafar al Widjar und Emir Abul Kasim Kannadi in den Krieg zieht, dann werdet ihr mit Sicherheit…«
    »Der Emir?« unterbrach ihn Raja überrascht.
    »Was hast du gesagt?«
    »Nein, was hast du gesagt?«
    »Mir war, als hättest du den Emir erwähnt.«
    »Doch nur, weil du es getan hast!«
    »Hab ich das?« erkundigte sich Pukah und wand sich verlegen. »Wenn ich das getan habe, dann vergiß es bitte. Laß mich lieber fortfahren mit…«
    »Ja, du wirst fortfahren, kleiner Pukah«, drohte Raja. »Aber mit dem Emir, bei Sul, oder ich werde deine Zunge packen und spalten, sie dir aus dem Maul reißen, um den Kopf wickeln und dann im Nacken verknoten!«
    »Du gibst ja ganz schön an! Aber mein Gebieter und sein neuer Freund werden dich schon zurechtstutzen.« Pukah schnaubte verächtlich. Trotzdem hielt er es für ratsam, ein größeres Stück Himmel zwischen sich und den wütenden Raja zu bringen.
    »Freund? Was für ein neuer Freund?!« donnerte Raja, daß sich die Wolken durch seinen Zorn verdunkelten und Blitze um seine Knöchel zuckten.
    »Wie ich schon sagte, ich mag deinen Gebieter. Außerdem habe ich ein weiches Herz…«
    »Und ein weiches Hirn!« dröhnte Raja.
    »…und deshalb rate ich dir, Zeid rechtzeitig zu warnen. Als mein Gebieter nämlich von den Angriffsplänen deines Meisters erfuhr, reiste er sofort nach Kich. Der Emir empfing ihn in allen Ehren, und nicht nur das, er war so angetan von meinem Gebieter, daß er alle nur erdenklichen Vergnüglichkeiten aufbot, damit Khardan ihn weiterhin mit seiner Anwesenheit beehrte. Sogar der Imam gesellte sich zu ihm, um in die flehentlichen Bitten des Emirs einzustimmen. Schließlich schickte Kannadi auch noch nach seiner Hauptfrau Yamina, die ausschließlich zur Erbauung meines Gebieters die wundervollsten magischen Kunststücke vorführte. Aber mein Herr mußte ihre Einladung zu seinem größten Bedauern ablehnen: Ihn dränge es, zurück in die Wüste zu eilen, weil ein alter Feind Truppen zusammenziehe, um gegen ihn Krieg zu führen.
    Als er das hörte, war Kannadi außer sich vor Zorn. ›Nenn mir den Namen des Elenden!‹ schrie er und zog seinen Säbel, ›damit ich ihn eigenhändig vierteilen und meinen Hunden zum Fraß vorwerfen kann!‹
    Du verstehst, daß mein Gebieter das natürlich nicht annehmen wollte – du weißt ja, wie stolz er ist. Er bestand darauf, den Streit mit eigener Faust auszutragen. Aber Kannadi blieb hartnäckig, und schließlich nannte mein Meister den Namen seines Feindes – Scheich Zeid al Saban. Du kannst dir ja vorstellen, daß er das sehr ungern tat. Der Emir schwor beim Stahl seines Säbels, daß Khardans Feinde von Stund an auch seine Feinde seien, und danach verabschiedeten sich die beiden sehr herzlich voneinander. Der Emir versprach Khardan sogar eine seiner Töchter und lud ihn und seine Männer ein, sich an den Lustbarkeiten der Stadt zu erfreuen, bevor sie aufbrachen.
    Mein Gebieter nahm das auch gern und ausgiebig in Anspruch. Die Tochter des Emirs wohnt nun in Scheich Majiids Zelt, und wir warten mit den Hochzeitsfeierlichkeiten nur noch auf den Emir, der mit seiner Streitmacht bereits auf dem Weg ist.«
    Pukah hatte seine Rede atemlos beendet und wartete nun in ängstlicher Spannung auf die Reaktion des Dschinns. Der schlaue Pukah hatte richtig geraten: Scheich Zeid wußte durch seine Spione von Khardans Besuch in Kich, aber diese Berichte waren sehr unvollständig gewesen. Pukah hatte genug Wahrheit in seine Lügen gemischt, um die wilde Geschichte einleuchtend klingen zu lassen.
    Und das war sie wohl auch, denn mit einem Donnerschlag verschwand Raja urplötzlich in einem finsteren Strudel wirbelnder Wolken. Pukah seufzte erleichtert auf.
    »Also, mein lieber Pukah, du bist wirklich ein schlauer Kerl«, murmelte Pukah und machte es sich wieder auf seiner Wolke bequem.
    »Danke, mein Freund«, antwortete Pukah sich selbst. »Da bin ich ganz deiner Meinung. Zeid wird sicher die Furcht packen, wenn er erfährt, daß sich die mächtige Armee des Emirs mit seinen Gegnern verbündet hat. Er wird auf der Stelle seine Verbündeten ziehen lassen und Hals über Kopf in die Heimat zurückkehren. Damit hast du deinem Gebieter den Ärger erspart, von diesem Sohn einer Kamelstute angegriffen zu werden. Wenn Zeid – möge ihm der Bart in die Nase wachsen! – die Wahrheit herausbekommt, daß nämlich

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