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Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Titel: Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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kann nicht schlafen. Sprich weiter mit mir… sag mir, was hast du eben gemeint?«
    Sie rückte von ihm ab. Mathew schluckte. Er hatte Mühe, seinen Gedankengang unter den Blicken ihrer dunklen, wilden Augen wieder aufzunehmen.
    »Eile! Mat-hew, du hast von Eile gesprochen.«
    »Ja. Zweifellos weiß sie doch, daß sich noch innerhalb der nächsten Wochen eine Gelegenheit bieten wird, Khardan zu heiraten. Wenn sie wirklich das unschuldige Mädchen wäre, als das sie sich ausgibt, kommt es auf ein paar Tage nicht an. Aber sie ist kein unschuldiges Mädchen. Sie ist eine mächtige Zauberin, die Khardan sofort heiraten will, und die bereit ist, dafür einen Mord zu begehen.«
    Er überlegte. »Von wem hat sie bloß die Magie gelernt?«
    »Yamina, die Frau des Emirs, ist eine geschickte und listenreiche Zauberin«, antwortete Zohra bedächtig und blickte Mathew an.
    »Und Meryem kommt aus dem Palast. Tatsächlich, die Dinge fügen sich allmählich zu einem sinnvollen Ganzen zusammen. Dann war es also nicht durch die Vorsehung bestimmt, daß Khardan Meryem auf diese Weise im Garten treffen mußte! Sicherlich war ihr irgendein Gott sehr wohlgesonnen.«
    »Quar«, murmelte Zohra. »Aber was könnte sie dazu bewegt haben hierherzukommen? Ist sie eine gedungene Mörderin?«
    »Nein«, antwortete Mathew nachdenklich. »Wenn sie gesandt worden wäre, Khardan zu töten, hätte sie schon zuvor die Gelegenheit dazu gehabt. Sie hat versucht, dich zu töten, aber nur, weil du ihrer Hochzeit im Wege stehst. Das ist der wahre Grund. Sie muß ihn heiraten, und zwar schnell. Aber warum?«
    »Und wir können es niemandem erzählen!« sagte Zohra, die sich ungeduldig erhoben hatte und im Zelt auf und ab ging. »Du hast recht, Mat-hew. Wer würde uns schon Glauben schenken? Ich bin eine eifersüchtige Ehefrau, und du – ein Verrückter.« In ihrer Niedergeschlagenheit drehte sie nervös an den Ringen, die sie an den Fingern trug.
    »Ah, wie dumm wir doch sind!« Zohra schlug sich mit der Hand gegen die Stirn und wandte sich Mathew zu. »Es ist ganz einfach, es besteht gar kein Grund, sich über irgend etwas Sorgen zu machen. Ich werde sie töten!«
    Sie begab sich zum Ruhelager, schob ihre Hand unter das Kopfkissen, ergriff den Dolch und ließ ihn in den Falten ihres Gewandes verschwinden. Sie bewegte sich schnell und leise und war schon halb aus dem Zelt, bevor Mathew, völlig überrascht von dieser plötzlichen Wendung, sie eingeholt hatte.
    »Nein!« Er stürzte hinter Zohra her und ergriff sie am Arm. »Du kannst… sie doch nicht so einfach töten!« stammelte er entsetzt.
    »Warum nicht?«
    Warum eigentlich nicht, begann sich nun auch Mathew zu fragen. Warum nicht jemanden töten, der gerade versucht hat, dich zu töten? Warum nicht jemanden töten, der offensichtlich eine Bedrohung oder eine Gefahr darstellt? Ich könnte dem entgegnen, daß das Leben ein heiliges Geschenk des Gottes ist, und daß nur der Gott das Recht hat, es auch wieder zu nehmen. Oder ich könnte behaupten, daß man keine schrecklichere Sünde begehen kann, als einem anderen Menschen das Leben zu nehmen. Das hat in meiner Welt gegolten, aber gilt es auch hier? Vielleicht kann sich nur unsere reiche Gesellschaft so eine Überzeugung leisten. Wenn Johns Mörder vor mir stünde, würde ich ihm dann die Hände zur Vergebung reichen, wie man es uns gelehrt hat? Oder würde ich die Hände ausstrecken, um ihm an die Kehle zu fahren…
    »Weil… wenn du sie tötest«, sagte Mathew langsam, »wird niemand von ihrer heimtückischen Tat erfahren, und sie wird einen ehrenvollen Tod finden.«
    Zohra blickte Mathew achtungsvoll an. »Du bist richtig klug für jemand, der so jung ist.« Mit einem Seufzer der Enttäuschung trat sie zurück ins Zeltinnere und ließ die Eingangsklappe fallen. »Du hast recht. Wir müssen die Schlange, die sich unter dem goldenen Haar verbirgt, fangen und zur Schau stellen, so daß jeder ihr wahres Gesicht erkennt.«
    »Das… das könnte einige Zeit in Anspruch nehmen«, antwortete Mathew geistesabwesend, ohne dabei wirklich zu wissen, was er sagte. Fast hätte ich sie gehen lassen, dachte er schaudernd. Das Mädchen zu töten schien so ungemein logisch! Was macht dieses Land nur aus mir?
    »Warum das?« Zohras Frage zwang ihn in die Gegenwart zurück.
    »Wenn… Meryem entdeckt, daß ihr Anschlag fehlgeschlagen ist, wird sie nervös und besonders wachsam und vorsichtig sein. Hat ihre Magie versagt? Vielleicht hast du die Kohlenpfanne überhaupt

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