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Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Titel: Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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bezaubendere kleine…«
    Zohras Augen blitzen.
    »…kleine Hure ist mir noch nie zu Gesicht gekommen«, stammelte Usti, wobei er auf seinen Knien mit demütig geneigtem Kopf rückwärts rutschte. »Selbstverständlich werde ich alles tun, wie du es befohlen hast, Prinzessin. Hinfort sollst du den Schlaf von zehntausend Säuglingen schlafen. Mach dir keine Sorgen. Dein Leben ruht in meinen Händen!« So sprach der Dschinn und löste sich mit ungewohnter Behendigkeit in Luft auf.
    Erschöpft ließ Zohra sich auf die Kissen fallen und murmelte: »Mein Leben… in seinen Händen. Akhran stehe uns allen bei.«
    Mathew, der noch immer ungläubig auf die Stelle starrte, an der der Dschinn gerade noch untertänigst herumgekrochen war, konnte nur zustimmen.
     
     

18
     
    »Dich um einen Verrückten zu kümmern ist das einzige, was man dir zutraut, Pukah, mein Freund«, murmelte Pukah schwermütig. Während er auf seinem täglichen Flug nach Süden durch die Luft brauste, vertrieb sich der Dschinn die Langeweile, indem er sich entsetzlich bedauerte. Pukah hatte im Grunde nur wenig mit Mathew zu tun; dennoch war er davon überzeugt, sich Tag und Nacht mit nichts anderem zu beschäftigen, als den jungen Zauberer zu beobachten. Gewöhnlich lungerte der Dschinn vor Mathews Zelt herum, den Kopf voll gärender Intrigen. Wenn er zufällig doch einen Blick hineinwarf, dann eher in der Hoffnung, die schöne Unsterbliche wiederzusehen, als mit der Absicht, den jungen Mann im Auge zu behalten. Pukah bemerkte zwar, daß Mathew mit Schafsleder und einer übelriechenden Tinte herumhantierte, dachte sich aber nichts weiter dabei. Schließlich war Mathew doch verrückt, oder?
    So kam es, daß Mathew sich mit seiner Zauberei beschäftigte, ohne daß Pukah auch nur das Geringste davon ahnte. Der junge Hexer fertigte Zaubermittel, Amulette und magische Schriftrollen an, so gut er es eben vermochte, und begann, Zohra in ihrer Anwendung zu unterweisen. Da er wiederum nichts von magischer Heilkunst verstand, zeigte sich Zohra erkenntlich, indem sie ihn alles lehrte, was sie darüber wußte. Die Kranken und Verwundeten in seinem Land wurden nämlich von Weisen behandelt, die sich auf die Heilkunst spezialisiert hatten. Pukah hatte auch bemerkt, daß Zohra täglich mehrere Stunden mit Mathew allein verbrachte, maß dem aber keine weitere Bedeutung bei. Was war schon dabei, wenn die Gemahlin seines Gebieters ihre Zeit mit einem Mann verbrachte, der sich für eine Frau hielt? Sie hatte in der Vergangenheit viel Seltsameres getan, und außerdem hatte Pukah genug eigene Sorgen.
    Pukah hatte seinen gewohnten Beobachtungsposten eingenommen und es sich auf einer vorbeitreibenden Wolke bequem gemacht, als ihn bei einem beiläufigen Blick hinunter plötzlich ein fürchterlicher Schreck durchfuhr.
    »Sul verschlinge diesen Zeid!« fluchte der Dschinn. »Soll er diesen Wurm doch zur Hölle schicken, wo ihn zehntausend Dämonen plagen und seinen fetten Bauch Tag und Nacht mit zehntausend vergifteten Speeren durchbohren werden! O ja, Freund Pukah, jetzt bist du ernsthaft in Schwierigkeiten!«
    »Na, na, wenn das nicht der kleine Pukah ist«, dröhnte eine gewaltige Stimme. »Salam aleikum, Pukah. Kennst du vielleicht noch ein paar Geheimnisse deines Gebieters, die du mir heute verraten willst?«
    »Aleikum salam, Raja«, antwortete Pukah vorsichtig.
    »Was hältst du von der Armee meines Gebieters?« fragte Raja. Er blickte von der Wolke hinunter auf ein wahrhaft riesiges Heer von Kriegern auf schnellen Reitdromedaren, und seine schwarz glänzende Brust schwoll vor Stolz. »Wir sind alle versammelt, und, wie du siehst, bereit, nach Norden zu ziehen.«
    »Für eine Armee ganz nett«, meinte Pukah und versuchte, ein Gähnen zu unterdrücken.
    »Nett!« brauste Raja auf. »Du wirst schon sehen, was für eine ›nette‹ Armee das ist, wenn sie deinem Gebieter in den Arsch tritt!«
    »Meinem Gebieter in den Arsch kriecht?«
    »Tritt, du Esel von einem Narren«, knurrte Raja.
    »Bleiben wir doch lieber beim ›Kriechen‹, denn genau das werden sie tun«, beharrte Pukah salbungsvoll. »Ich erzähle dir das nur, weil ich etwas für dich übrig habe, Raja. Außerdem mag ich Scheich Zeid. Er ist ein großartiger Mann, und ich sähe es nicht gern, wenn er vor seinen eigenen Leuten gedemütigt würde.«
    »Was erzählst du mir da?« Raja beäugte Pukah mißtrauisch.
    »Daß es besser für euch wäre umzukehren. Geht lieber wieder euren eigentlichen Geschäften nach

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