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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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zupfte an Mathews Ärmel. Sond kam krachend neben ihm ins Wasser gestapft und schien bereit, den jungen Hexer zu packen und selbst an Bord zu tragen.
    Auda ibn Jad schüttelte den Kopf.
    »Aber…« Mathew zögerte. Das war ein böser Mann, einer, der die Unschuldigen, die Hilflosen ermordet hatte. Und doch hatte er auch ihr Leben gerettet. »Die werden ihren Zorn an dir auslassen.«
    Ibn Jad zuckte mit den Schultern, und die Schwarzen Paladine stürzten sich, ohne auf Mathew zu achten, auf ihren Ritterkameraden. Auda ergab sich kampflos. Die Paladine nahmen ihm Schwert und Dolch ab. Schmerzhaft rissen sie ihm die Arme auf den Rücken und zwangen ihn, vor ihrem Gebieter niederzuknien.
    »Verräter!« Der Gebieter der Paladine starrte ibn Jad kalt an. »Von nun an soll jede Sekunde deinen gemarterten Körper dem Tod einen Schritt näherbringen – und doch nie nahe genug!«
    Er hob die mit einem Panzer bewehrte Hand und schlug dem Schwarzen Paladin ins Gesicht.
    Ibn Jad stürzte zurück in die Arme seiner Rächer. Dann schüttelte er den Kopf, um ihn freizubekommen, und hob den Blick, um Mathew anzusehen.
    »Wie das Leben meines Bruders, liegt auch meins nun in der Hand meines Gotts.« Er lächelte, während ihm das Blut aus dem Mund sickerte. »Fürchte dich nicht, Blumenblüte. Wir werden uns wiedersehen!«
    Die Paladine trugen ihn vom Strand, ihr Gebieter blieb zurück. Seine in den blassen Strahlen des Mondes lodernden Augen waren so sehr von Feindseligkeit erfüllt, daß ihr bloßer Blick schon hätte töten können. Mathew bedurfte nicht mehr Pukahs Ermahnungen und Aufforderungen, um sich auf den Weg durch das silbergestreifte Meerwasser zu beeilen. Sond packte den jungen Hexer und schleuderte ihn mit dem Kopf zuerst über den Bootsrand.
    »Die Ghule! Sie sehen zu! Sie wittern Blut! Ach, beeilt euch, beeilt euch!« Auf einen Sitz gekauert, rang Usti die Hände.
    Doch Sond musterte kopfschüttelnd das Boot mit gerunzelter Stirn. Unten lagen Khardan und seine Frau. Pukah hatte ihren bewußtlosen Zustand dazu benutzt, um Zohras Kopf auf die Schulter ihres Manns zu betten und Khardans Arm schützend um sie zu legen.
    »Wahrlich, eine Ehe, wie im Himmel geschlossen«, seufzte der Dschinn.
    Himmel! Vom Himmel habe ich genug, dachte Mathew matt. Er kauerte sich im Heck des Boots nieder, lehnte die Wange an einen feuchten Korb und schloß die Augen.
    »Nun, worauf wartet ihr noch?« kreischte der kleine alte Mann am Ruder. »Setzt dieses Ding endlich in Bewegung.«
    »Gebieter, halt den Mund«, sagte Pukah höflich.
    »Das Boot hat viel zu viel Tiefgang. Es ist so schwer beladen«, erklärte Sond. »Usti, steig aus!«
    »Laßt mich nicht zurück! Das dürft ihr nicht!« jammerte der Dschinn. »Prinzessin, bitte laß sie mich nicht…«
    »Hör auf zu jammern!« fauchte Pukah. »Wir werden dich schon nicht zurücklassen. Und weck deine Herrin nicht auf. Nach allem, was wir durchgemacht haben, wollen wir eine ruhige Reise haben. Wir werden den Sonnenamboß zu Fuß überqueren müssen. Wenn wir das überleben, müssen wir eine Armee ausheben, um den Emir zu schlagen…«
    Nichts davon war Mathew wichtig. Es war alles viel zu weit entfernt.
    »Wir brauchen ein neues Segel«, knurrte Sond. »Usti, dafür bist du hervorragend geeignet!«
    »Ein Segel!« Der Dschinn zog empört die Luft ein. »Ich werde nicht…«
    »Habe ich da gerade einen schmatzenden Ghul gehört?« fragte Pukah.
    »Ich tue es!« rief Usti.
    Das Boot schlingerte und bebte. Mathew, der vor Schreck wieder aufgewacht war, öffnete die Augen und erblickte Erstaunliches.
    Usti hatte die Füße in die Spier gekrallt und hielt sich mit beiden Händen am Mast fest, wobei er schwer stöhnte und sich über die Härte des Lebens beklagte. Sein massiger Leib streckte und dehnte sich, bis nur noch seine traurigen Augen, sein Turban und sein Doppelkinn zu erkennen waren.
    Sond atmete tief ein und ließ die Luft in einem kräftigen Stoß ausfahren. Usti blähte sich.
    »Der schwillt ja an wie eine Ziegenblase!« bemerkte Pukah ehrfürchtig.
    Das Fischerboot bewegte sich über das Wasser. Pukah nahm die Ruderpinne und steuerte das Gefährt auf einen Kurs, der ihnen anscheinend vom Mond vorgegeben wurde.
    Mathew schloß wieder die Augen. Der Wind sang in der Takelage. Pukah fing an, eine unwahrscheinliche Eskapade über sich selbst und Mathews Schutzengel in einer Totenstadt zu erzählen. Usti wimmerte und beklagte sich. Sond blies und pustete. Mathew beachtete sie alle

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