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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Immerhin, ein paar Kupferlinge werde ich dafür vielleicht bekommen…
    Aha, was ist das denn? Eine Lampe!« Meelusk ließ den Korb fahren, ergriff die Lampe und starrte sie mit habgierigen Augen an. »Eine hervorragender Messing-Arbeit! Der wird auf dem Markt einen stattlichen Preis erzielen – nicht nur einmal, sondern mehrmals!« Meelusk war geübt darin, einem arglosen Händler etwas zu verkaufen, um es dann wieder zu stehlen und erneut an den Mann zu bringen.
    Meelusk drehte die Lampe, um das Wasser auszukippen. Doch aus der Lampe trat mehr aus als nur Wasser: Eine Rauchwolke entstand an der Tülle, nahm die Form eines unglaublich großen und muskulösen Manns an. Mit vor der nackten Brust verschränkten Armen musterte der riesige Mann den kleinen, vertrockneten Meelusk in demütigem Respekt.
    »Was tust du da in meiner Lampe! Verschwinde! Hinaus!« kreischte der alte Mann schrill und drückte die Lampe an seine Brust. »Ich habe sie gefunden! Sie gehört mir!«
    »Salaam aleikum, Effendi«, sagte der Mann und verneigte sich. »Ich bin Sond, der Dschinn dieser Lampe, und du hast mich gerettet! Dein Wunsch ist mir Befehl, o Gebieter.«
    Meelusk warf dem Dschinn einen verächtlichen Blick zu – er bemerkte die seidene Pluderhose, die goldenen Armringe, die Ohrringe, den juwelenbesetzten Turban. »Was soll ich mit einem hübschen Jungen wie dir anfangen?« schnaubte der kleine Mann angewidert. »Verschwinde!« wollte er schon hinzufügen, als sich plötzlich der Korb zu seinen Füßen bewegte, der Deckel abfiel und sich eine weitere Rauchwolke zur Gestalt eines Manns materialisierte. Dieser Mann war etwas dünner und nicht ganz so stattlich wie der erste.
    »Und wer bist du?« knurrte Meelusk argwöhnisch und hielt die Lampe fest gepackt.
    »Ich bin Pukah, der Dschinn dieses Korbs, Effendi, und du hast mich gerettet! Dein Wünsch ist mein Befehl, o Gebiet…« Pukah brach abrupt ab, sein Blick wurde nachdenklich, er stellte die fuchsgleichen Ohren hoch.
    »Ich weiß, ich weiß«, äffte Meelusk ihn gereizt nach, »ich bin dein Gebieter. Na, dann kannst du auch gleich wieder ins Meer zurückhopsen, Wunderhöschen, denn…«
    »Sond«, unterbrach Pukah, »unser Gebieter redet zuviel. Hörst du, wie der Atem in seinen Lungen rasselt? Es wäre viel gesünder für ihn, wenn er weniger spräche.«
    »Ganz mein Denken, Freund Pukah«, erwiderte Sond, und bevor Meelusk wußte, wie ihm geschah, hatte sich die starke, kräftige Hand des Dschinns fest auf den Mund des kleinen Manns gelegt.
    Pukah lauschte angestrengt, den Kopf schräg in Richtung der Rauchwolke gelegt, die sich vor dem mondbeschienenen Horizont als dunkler Fleck abzeichnete. Empört winselte und wimmerte Meelusk so lange, bis der junge, fuchsgleiche Dschinn ihn streng musterte.
    »Freund Sond, ich fürchte, unser Gebieter wird sich noch etwas antun, wenn er weiterhin darauf besteht, diese ärgerlichen Geräusche von sich zu geben. Ich schlage vor, daß du ihn zu seinem eigenen Besten bewußtlos machst!« Als Meelusk sah, wie der Dschinn eine gewaltige Pranke zur Faust ballte, hörte er sofort mit seinem erbärmlichen Kreischen auf. Sond nickte zufrieden und wandte sich zu Pukah. »Was hörst du?«
    »Khardan, mein Gebieter – ehemaliger Gebieter«, berichtigte sich Pukah mit einer unterwürfigen Verneigung in Richtung Meelusk, »ist in großer Gefahr. Dort drüben, wo diese Dampfwolke aufsteigt.« Das Gesicht des Dschinns erbleichte, seine Augen weiteten sich. »Und Asrial! Asrial ist auch dort! Sie kämpfen um ihr Leben!«
    Sond nahm die Hand von Meelusks Mund. »Was ist das für ein Ort, Effendi?«
    »Die Insel Galos!« jammerte Meelusk. »Eine schreckliche Insel, wie ich gehört habe, bewohnt von Dämonen, die Menschenfleisch fressen, und von bösen Hexen, die das Blut von Säuglingen saufen, und von schrecklichen Männern mit riesigen glänzenden Schwertern, mit denen sie Köpfe abhauen…«
    »Mir scheint, Effendi«, sagte Pukah feierlich, »daß du schon dein ganzes Leben lang darauf gebrannt hast, diese wunderbare Insel zu besuchen.«
    Meelusk schüttelte selbstzufrieden den Kopf. »Nein, da irrst du dich, Puh-Kappe, oder wie immer du heißen magst.
    Ich bin mit meinem Heim völlig zufrieden.« Er warf dem Dschinn einen durchtriebenen Blick zu. »Und ich befehle dir, mich sofort dorthin zu bringen!« Da kam ihm noch ein weiterer Gedanke. »Natürlich erst, nachdem wir sämtliche – Fische im Meer gefangen haben.«
    »Fische! Ach, du denkst ja nur

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