Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden

Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden

Titel: Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
Vom Netzwerk:
sogar schon damit angefangen, die Lagerhunde zu fressen!«
    »Ach ja?« fragte Raja mit wachsendem Groll. »Nun, Lagerhunde würden uns wie eine Delikatesse erscheinen! Wir haben begonnen, Schlangen zu fressen!«
    »Gestern haben wir den letzten Jagdhund verzehrt, und da wir bereits jede Schlange in der Wüste aufgefressen haben, werden wir bald dazu gezwungen sein…«
    Die Luft teilte sich in dem, was einem Sterblichen als gewaltiger Blitz erschienen wäre, der vom Himmel in den Boden einschlug. Die beiden Dschinnen jedoch erblickten wirbelnde Arme und Beine und vernahmen eine Donnerstimme. Da sie einen der ihren erkannten, schluckten beide Dschinnen ihre Worte (die nahrhafter waren als jede Schlange und jeder Hund) herunter, und wandten sich sofort dem versengten und qualmenden Fremden zu, der unten am Fuß einer Düne schwer keuchend auf dem Rücken lag.
    »Erhebe und erkläre dich. Benenne deinen Herrn und teile uns mit, was er im Lande der Akar und der Aran zu suchen hat!« verlangten Raja und Fedj.
    Der fremde Dschinn stand unbeeindruckt auf; er hielt selbst ein Schwert in der Hand. Als sie die Pracht seiner Kleidung erblickten, seine mit Edelsteinen besetzte Waffe und seinen Ausdruck der Überlegenheit, den er nicht angelegt hatte, wie man einen Kaftan anzulegen pflegte, sondern der ihm angeboren war, wechselten Fedj und Raja unruhige Bücke.
    »Der Name meines Herrn ist für euresgleichen hier auf dieser Ebene nicht von Belang«, erklärte der Dschinn kühl.
    »Dienst du einem der Ältesten?« fragte Fedj in gedämpftem Ton, während Raja sofort das Saalam entbot.
    »Das tue ich!« sagte der Dschinn und sah sie dabei streng an. »Und ich möchte doch zu gerne wissen, weshalb zwei solch kräftige Männer wie ihr hier unten herumhängt, während es oben Arbeit gibt?«
    »Arbeit? Was meinst du damit?« fragte Raja wütend. »Wir hängen hier unten herum im Dienst unserer Herren…«
    »… während im Himmel Krieg tobt?«
    »Krieg!« Beide Dschinnen starrten den Fremden fassungslos an.
    »Die Ebene der Unsterblichen ist in Feuer ausgebrochen«, erklärte der fremde Dschinn grimmig. »Irgendwie wurden die verschollenen Unsterblichen entdeckt und aus ihrem Gefängnis befreit. Die Göttin Evren und ihr Gegenpart, der Gott Zhakrin, sind ebenfalls ins Leben zurückgekehrt und zeihen Quar des Versuchs, sie zu vernichten! Einige der Götter unterstützen Quar, andere greifen ihn an. Wir kämpfen um unsere nackte Existenz! Habt ihr denn von alledem nichts vernommen?«
    »Nein, nichts, bei Akhran!« schwor Fedj.
    Raja schüttelte den Kopf, seine Ohrringe schepperten dissonant.
    »Wahrscheinlich ist das nicht einmal verwunderlich«, überlegte der Fremde, »wenn man das Chaos da oben bedenkt. Aber nun, da ihr davon wißt, gilt es, keine Zeit zu verlieren. Ihr müßt mitkommen! Wir brauchen jedes Schwert. Quars Ifrit Kaug wird von Augenblick zu Augenblick stärker!«
    »Aber wenn alle Unsterblichen das Reich der Sterblichen verlassen, welch schreckliche Dinge werden dann dort unten geschehen?«
    »Immer noch besser, als wenn das Unsterbliche Reich zusammenbricht«, versetzte der Fremde. »Denn das würde das Ende von allem bedeuten.«
    »Ich muß es meinem Herren mitteilen«, sagte Fedj mit gefurchter Stirn.
    »Ich ebenfalls«, erklärte Raja. »Und dann werden wir uns dir anschließen.« Der fremde Dschinn nickte und sprang ans Firmament zurück, wobei er einen gewaltigen Wirbelwind erzeugte, der den Sand in einer wallenden Wolke aufwirbeln ließ. Mit grimmiger Miene verschwanden Fedj und Raja gemeinsam, hinterließen dabei zwei gleichzeitige Explosionen, die Löcher ins Granitgestein sprengten und die gesamte Pagrahwüste zum Beben brachten.

2
    Der Späher lief wie wild durch die Wüste, stolperte und stürzte häufig, sprang wieder auf die Beine und rannte erneut weiter. Dabei schrie er lauthals, und schon bald hatte jeder Mann der dezimierten Stämme der Scheichs Jaafar und Majiid den Schutz der Zelte verlassen und blickte mit gespanntem Interesse dem Späher entgegen. Er war ein Akar, ein Mitglied des Stamms von Scheich Majiid, und er war zu Fuß, nicht zu Pferd. Die wenigen verbliebenen Pferde – jene, die man in der Wüste herumirren gefunden hatte, nachdem die Soldaten des Emir sie freigesetzt hatten – galten als kostbarer denn jeder Edelstein der Schatzkammer des Sultans.
    Eins dieser Pferde gehörte Majiid selbst, und man erzählte sich, daß der Hengst, nachdem sein Herr in der Schlacht gefallen war, tapfer

Weitere Kostenlose Bücher