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Die Rosenzüchterin - Link, C: Rosenzüchterin

Die Rosenzüchterin - Link, C: Rosenzüchterin

Titel: Die Rosenzüchterin - Link, C: Rosenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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Dingern«, sagte Steve,
»er wollte mich gar nicht mit dorthin nehmen. Ich dachte... nun, ich dachte schon, er träfe sich dort vielleicht mit einem anderen Mann... also bin ich ihm eines Tages heimlich gefolgt. Das sind wirklich Bruchbuden, die er sich gekauft hat. Zwei Stück. Wacklig und klapprig.«
    »Was baut er darin an?«
    Steve zuckte die Achseln. »Damals war noch gar nichts geplant, aber da hatte er sie ja auch gerade erst erworben. Er sagte, er wolle vor allem Gemüse dort züchten. Er war unheimlich wütend, als er erfuhr, daß ich ihm gefolgt war. Ich habe ihn noch nie so aufgebracht erlebt. Mein Gott«, er fuhr sich mit den Fingern durch die Haare, die jedoch so perfekt geschnitten und gefönt waren, daß sie sogleich wieder in ihre alte Form zurückfielen. »Ich glaube, ich habe damals alles zwischen uns kaputtgemacht. Danach begann unsere Beziehung zu bröckeln. Es wurde nichts Richtiges mehr daraus.«
    »Das tut mir leid«, sagte Alan. Er sah gespannt und erregt aus. Die Information, die er gerade bekommen hatte, mußte seine Theorie unterstützen. Irgend etwas stimmte mit Kevins Geschichten nicht. Und das machte ihn noch verdächtiger.
    »Ja, wenn er nicht da ist...«, meinte Steve unschlüssig, »dann gehe ich wohl wieder ... Ich nehme an, er ist in der Perelle Bay, aber dorthin würde ich ihm nie wieder folgen. Ich möchte, daß die Sache zwischen uns noch mal in Ordnung kommt, wissen Sie. Ich habe Kevin sehr geliebt. Und ich glaube, daß wir gut zusammenpassen. «
    Armer Junge, dachte Franca mitleidig. Er wirkte einsam und verloren. Sie hoffte für ihn, daß er eines Tages eine glückliche Liebe finden würde.
    »Wir müssen Kevin unbedingt sprechen«, sagte Alan, »wir fahren jetzt am besten in die Perelle Bay.«
    Steve sah ihn entsetzt an. »Aber sagen Sie nichts von mir! Bitte! Er soll nicht wissen, daß ich Ihnen von den Gewächshäusern erzählt habe. Das empfindet er sonst wieder als einen Vertrauensbruch. Bitte, sagen Sie nichts!« Seine Furcht war mitleiderregend.
    »Nein, nein«, versprach Alan, »wir sagen kein Wort. Kommst du, Franca? «

    Sie folgte ihm zum Wagen. Allzubald, dachte sie resigniert, würde sie wohl kaum wieder in ihr Zimmer kommen.
     
    Schon von weitem sahen sie die zwei langgestreckten Gewächshäuser, die direkt am Rand der Bucht lagen. Jetzt, da die Flut beinahe ihren Höhepunkt erlangt hatte, reichte das Wasser bis fast zu den Häusern hin. Nur wenige Meter lagen noch dazwischen. Ein einsamer Spaziergänger überquerte den schmalen Streifen Strand, der noch übrig war. Sonst war kein Mensch zu sehen.
    Sie stellten das Auto ab und gingen über den schmalen Trampelpfad, der zwischen Gras und Heidekraut zur Bucht führte. Im Näherkommen erkannten sie, was Kevins einstiger Liebhaber gemeint hatte: Die Gebäude sahen außerordentlich verkommen und baufällig aus. Ganze Seitenwände waren nur notdürftig mit Brettern vernagelt worden, Fensterscheiben fehlten, waren mit ausrangierten Läden verschlossen worden. Es schien kaum vorstellbar, daß sich ein Mensch in gigantische Unkosten gestürzt haben sollte, um zwei derartige Bruchbuden zu erwerben.
    »Dort hinten«, sagte Franca, »steht Kevins Auto!«
    Es parkte ganz in der Nähe der Gewächshäuser.
    »Also ist er hier«, stellte Alan zufrieden fest, »wir haben wirklich Glück. «
    Sie waren an dem ersten Gewächshaus angelangt. Alan öffnete die Tür, spähte hinein. Dämmerlicht herrschte im Innern des feuchtwarmen Raumes, denn es gab ja kaum noch Glasscheiben nach draußen, fast alles war mit Brettern vernagelt. In der Mitte und an den Wänden zogen sich Gestelle mit Blumenkästen entlang, in denen ein paar klägliche Gemüsepflanzen vor sich hinwelkten. Alles wirkte ungepflegt und vernachlässigt und zeigte nichts von der Ordnungsliebe und der Pedanterie, die Kevin sonst auszeichneten.
    »Kannst du dir vorstellen, daß dies ein blühendes Geschäft ist?« fragte Alan ungläubig. »Das hier ist die provisorischste Gärtnerei, die ich je erlebt habe.«
    »Kevin hat die Sache ganz offensichtlich nicht richtig im Griff«, sagte Franca. »Das alles hier scheint mir ziemlich chaotisch zu sein.«

    »Ich würde sagen, hier wird eine Pseudogärtnerei betrieben«, sagte Alan, »das sieht mir keineswegs nach einer ernsthaften Geschichte aus.«
    Er schaute sich um, konnte aber nirgendwo einen Menschen entdecken.
    »Wir sehen in dem anderen Gewächshaus nach«, sagte er. »Kevin muß ja hier irgendwo sein, wenn schon sein Auto

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