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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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fährt einen großen weißen Pick-up von Ford. Sein Geldtransporter hat das Bargeld für die Lohnauszahlung angeliefert. Er managt die Strecken für Wells Fargo. Er hält hinter Edgars Windstar an. Auf dem Beifahrersitz ist noch einer, der Silhouette nach auch ein schlaksiger Cowboytyp. Coker, könnte ich mir vorstellen. Coker ist Scharfschütze. Der Beifahrer beugt sich vor und guckt über die North Gwinnett zum Motel 6 hin. Dann beschleunigt der Ford und fährt vom Parkplatz. Was glaubst du, was da los war?«
    Nick versuchte, das zu verarbeiten, aber er war sich ganz sicher, was da los war.
    »Edgar Luckinbaugh hat für sie gearbeitet. Edgar hat sie angerufen und ihnen erzählt, der Typ, den er beschattete, habe eben Kontakt mit Lyle Crowder hergestellt, was sie, falls sie wussten, dass er über Täterwissen zum Bankraub in Gracie verfügte, wovon wir ausgehen, in totale Panik versetzt haben muss. Sie haben Edgar reingeschickt, damit er die Lage unter Kontrolle hält, bis sie da sind. Aber die Sache ist völlig in die Hose gegangen. Vielleicht haben sie versucht, Edgar ans Handy zu kriegen, und als er nicht rangegangen ist, haben sie die große Flatter gemacht.«
    Mavis nickte und beide schwiegen.
    Die Chinatown -Musik war zu Ende und Harry James spielte »Cherry Pink and Apple Blossom White«. Sie fühlten sich beide leer, sie waren wütend und ihnen war schlecht, aber daran war nichts zu ändern.
    »Manchmal ist dieser Job einfach zum Kotzen«, sagte Mavis.
    »Oh ja. Da hast du recht.«
    »Vier tote Cops. Weshalb? Wegen Geld, das sie nie werden ausgeben können? Geld, das sie nicht einmal gebraucht haben? Danziger geht es gut und Coker auch. Ich verstehe das einfach nicht.«
    »Das kann man vielleicht auch nicht.«
    Sie schwiegen wieder und starrten zum Motel 6 hinüber. Vor der Tür von Zimmer 229 war gelbes Absperrband gespannt. Auf dem Parkplatz stand ein Streifenwagen der Polizei von Niceville.
    »Wir müssen herausfinden, wer Mr   Nummer Drei ist, bevor wir weitere Schritte unternehmen, Mavis. Haben wir überhaupt irgendetwas über ihn?«
    »In Edgars Windstar war nichts zu finden außer einer Dose Pisse und einem Haufen leerer Donut-Schachteln. Und ein Empfänger für einen Bewegungsmelder von Radio Shack, aber kein Bewegungsmelder.«
    »Edgar war allein auf Beschattung. Tag und Nacht. Wenn das Objekt sich nachts zurückgezogen hat, wollte er sich auch schlafen legen, ohne den Typen aus den Augen zu verlieren. Dafür hatte er hinten drin eine Liege. Er kauft sich einen billigen Bewegungsmelder und schmuggelt den Sender dem Objekt ans Auto. Wenn das Auto sich rührt, hört Edgar den Summer und wacht auf.«
    »Hilft uns trotzdem nicht weiter, es sei denn, du willst mit Edgars Empfänger kreuz und quer durch Niceville fahren und hoffst auf ein Signal.«
    »Da muss etwas sein«, sagte Nick, »geht gar nicht anders.«
    Sie saßen eine Weile schweigend da.
    »Mr   Nummer Drei«, sagte Mavis. »Sein Verhalten war ziemlich professionell, oder? Na ja, bei den meisten Morden, mit denen wir hier zu tun bekommen, liegt die Leiche im Badezimmer, und der Täter sitzt auf dem Sofa, mit einem Bier in der Hand und blutigem Hemd, und erklärt, dass die Schlampe es verdient hat. Dieser Typ hier ist ein Profi.«
    »Also kann er nicht von hier sein. Ist für diesen Auftrag eingeflogen worden, wie auch immer der lautete.«
    »Der Auftrag ist wahrscheinlich, die Bankräuber von Gracie zu finden und ihnen die Beute abzunehmen.«
    »Genau. Vielleicht arbeitet er auch auf eigene Rechnung. Oder jemand von außerhalb bildet sich ein, Anspruch auf das Geld zu haben. Aber wie dem auch sei, unser Profi ist nicht von hier. Und wo hat Edgar gearbeitet?«
    »Im Marriot«, sagte Mavis und konnte schon wieder ein wenig lächeln. »Glaubst du, dass Edgar an dem Typen irgendetwas aufgefallen ist?«
    »Und dass er dann Coker davon berichtet hat? Kann sein. Wenn Coker Angst hatte, dass jemand von außerhalb kommen und das Geld wegnehmen würde, wer wäre dann als Aufpasser besser geeignet als ein Ex-Cop, der im besten Hotel in Flughafennähe arbeitet? Können wir Unterlagen über jeden besorgen, der im Marriott in den, sagen wir, vergangenen drei Tagen eingecheckt hat?«
    »Klar. Aber warum nur in den vergangenen drei Tagen?«
    »Den Quittungen nach hat Edgar seine Beschattung am Donnerstagnachmittag aufgenommen. Ich würde denken, dass er Charlie gewarnt hat und Charlie Edgar sofort drangesetzt hat. Weißt du was, Mavis? Vergiss das mit den

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