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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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vor sechs Monaten, als er mit seinem Flugzeug in Tallulahs Wall geflogen war. Twyla hatte braune Augen und lange schwarze Haare, die glänzten wie ein Krähenflügel. Und eine Figur, von der selbst ein Yak Herzrasen bekam.
    Einer Nachlässigkeit wegen war Twyla eines Tages kurz nach dem Bankraub auf das Geld gestoßen, und zwar weil Danziger es bei Coker auf dem Küchentresen rumliegen lassen hatte.
    Sie hatten erwogen, sie zu erschießen, aber sie konnten es beide nicht übers Herz bringen, eine sexy Zahnarzthelferin in einem babyblauen Kittelkleid zu erschießen.
    Also hatten sie ihr stattdessen einen Anteil angeboten, den sie mit einem süßen Lächeln akzeptiert hatte, obwohl er sie zur Mitwisserin und Mitschuldigen machte, was sie nicht wirklich störte, denn tief in ihrem Inneren hatte sie eine Veranlagung zu Diebstahl, so wie Krokodile eine Veranlagung zum Zubeißen haben.
    »Was ist mit ihr? Schiss wegen Deitz?«
    »Sie jammert. Wir finden eine Lösung, habe ich ihr gesagt. Sie sagt, es sei zu spät für Tricks und große Pläne. Man könne nur noch eins machen, sagt sie.«
    »Und das wäre?«
    »Deitz finden und umbringen.«
    »Das hat sie gesagt? Du liebe Zeit. Twyla steckt voller Überraschungen. Na, ich bin dabei. Aber es gibt reichlich Mitbewerber. Jeder Polizist im ganzen Staat denkt sich genau dasselbe. Und dann ist da auch noch der Typ – der Typ, der rausgefunden hat, das Twylas Dad sie unter der Dusche fotografiert hatte und sich die Bilder besorgt und sie Twyla gemailt hat.«
    »Tony Bock.«
    »Genau. Der. Weißt du noch, was er gesagt hat, als du ihm mit Twyla einen Besuch abgestattet hast?«
    »Nachdem er sich in die Hosen gemacht hatte und umgekippt war oder vorher?«
    »Hat der nicht gesagt, dass Deitz von seinem IT -Menschen erpresst wird, Andy Chu? Dass er ein Video hat, wie Deitz sich mit den Chinesen trifft?«
    »Klar. Das hatte ich mir noch aufgehoben, falls wir Chu später mal brauchen können.«
    »Womit hat er Deitz erpresst?«
    Coker ließ sich die Frage durch den Kopf gehen.
    »Wahrscheinlich wusste Chu über den Deal mit den Chinesen Bescheid.«
    »War da nicht etwas mit vier Typen in Leavenworth?«
    »Stimmt. Du hast recht. Mafia, wenn ich mich recht erinnere. Schwere Jungs. Bock zufolge hat Chu herausgefunden, dass er sie bei einem Insiderjob hat reinrasseln lassen, als er noch beim FBI war. Als die Sache den Bach runterging und er die Kollegen am Arsch hatte, hat Deitz einen Deal gemacht: Er sagt aus, wird ehrenvoll entlassen, und die vier Mafiatypen marschieren nach Leavenworth.«
    »Und da sind sie immer noch?«
    »Soweit ich weiß«, sagte Coker, klopfte seine Uniform nach einer Zigarette ab, holte eine Schachtel Camels heraus und bot Danziger eine an.«
    »Glaubst du, in Leavenworth haben sie Fernsehen?«
    »Bestimmt.«
    »Glaubst du, da haben sie Deitz gesehen, wie er verhaftet wird, weil er eine Bank ausgeraubt und ein paar Millionen auf die Seite geschafft hat?«
    Coker sog den Rauch ein, blies ihn aus und grinste Danziger durch den blauen Dunst an.
    »Charlie, so langsam glaube ich, hinter deinem hübschen Gesicht steckt noch mehr.«
    »Vielen Dank.«
    »Bei der Mafia haben sie ein gutes Gedächtnis. Wenn sie überzeugt sind, dass Deitz das Geld hat …«
    »Schicken sie jemanden.«
    »Haben sie vielleicht schon.«
    »Gut möglich.«
    Schweigen, dann erörterten sie ihre Möglichkeiten.
    »Okay. Ziemlich voll hier«, sagte Coker, »aber wir müssen das machen. Das Gesetz ist das eine, aber wenn der Mob einen Vollstrecker schickt und ihm richtig Strom an die Eier legt …«
    »Sind wir die Nächsten. Rechtsstaatlichkeit und Beweise sind so einem scheißegal. Der geht sofort auf uns los. Was Deitz wahrscheinlich auch gerade plant, jetzt, wo ich drüber nachdenke, wo er auch sein mag.«
    »Wäre schön zu wissen, wer dieser Mob-Vollstrecker ist.«
    Erneutes Schweigen. Das von Danziger gebrochen wurde.
    »Wer war dieser Typ, über den Edgar Luckinbaugh sich gar nicht wieder einkriegen konnte?«
    Coker nahm einen Schluck Pinot Grigio, sehnte sich insgeheim nach Bourbon, stellte sein Glas ab.
    »Der Typ, der im Marriott eingecheckt hat?«
    »Genau. Orville Henderdings.«
    »Harvill Endicott.«
    »Hatte eine dicke Ladung Schwermetall im Koffer, sagt Edgar. Eine Sig, ein paar Schachteln Munition. So Zeug, das nach Verhörausrüstung aussieht. Hat zwei Autos gemietet. Einen Caddy und so eine Japsen-Scheißkarre. Glaubst du, das ist der Typ aus Leavenworth?«
    Coker

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