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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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Vorschläge?«
    »Ich bin am Überlegen, seit ich von Dietz’ Flucht gehört habe. Ein paar Sachen sind mir eingefallen.«
    »Und …?«
    »Du könntest mich einfach abknallen, jetzt gleich, und allen erzählen, du wärst einfach so vorbeigekommen und hättest mich beim Geldzählen ertappt, und dann hätten wir blankgezogen.«
    »Blankgezogen?«
    »Du weißt schon. Eine Schießerei.«
    » Blankgezogen? «
    »Scheiße, das sagen sie immer im Film.«
    »Welcher Film war das denn? Cabaret ?«
    »Okay. Vergiss es«, sagte Danziger. »Wo ist das Bargeld jetzt?«
    »Es ist kein Bargeld mehr. Ich habe es ins Mondex-System eingespeist.«
    »Wie hast du das denn angestellt?«
    »Ich habe es eingetütet und per FedEx an unseren Mann bei dieser britischen Bank auf den Kanalinseln geschickt.«
    »Es eingetütet? Eingetütet ? Bist du völlig irre, Coker? Als was hast du es deklariert?«
    »Als Steuerunterlagen. Nichts langweilt die Menschen mehr als Steuerunterlagen.«
    »Ist es angekommen?«
    Coker zog zwei dunkelblaue Karten aus der Hemdtasche, jede mit einem großen goldenen Chip darin. Auf der Vorderseite prangten Hologramme und in Prägeschrift die Worte PNG BANK . Er hielt Danziger die Karten hin.
    »Zieh eine Karte. Irgendeine.«
    Danziger nahm die linke und drehte sie um. Es gab kein Feld für die Unterschrift. Nur ein kleines Quadrat aus schwarzen und weißen Punkten für einen Scanner.
    »Was ist die PNG Bank?«
    »Papua-Neuguinea. Beheimatet in Port Morseby. Unser Mann sagt, Gaddafi sei dort auch Kunde gewesen.«
    »Na, wenn sie gut genug für Gaddafi sind … ist das eine von diesen, wie sagt mach gleich …?«
    »Früher hießen die Mondex-Karten. Die sind so ähnlich, nur dass alle Daten dreifach verschlüsselt sind. Man kann sie aufspüren, ist aber nicht leicht, besonders wenn sie von der ausgebenden Bank gedeckelt werden.«
    »Was heißt denn gedeckelt ? … Ach, was solls. Ist mir scheißegal. Was ist da drauf? Wie viel, wollte ich sagen?«
    »Etwas über eine Million auf jeder Karte. Inklusive das Geld, das wir Deitz abgenommen haben, damit er sein kosmisches Frisbee zurückbekommt.«
    »Das waren 500   000, plus 2   163   000 aus Gracie …«
    »Minus die 100   000, die du Deitz hinten in den Hummer geschoben hast, als du ihm das Frisbee ins Handschuhfach gelegt hast.«
    Danziger schwieg einen Augenblick und rechnete alles durch.
    »Dann fehlen uns vierhunderttausend.«
    »Transaktionskosten.«
    »Für den Briten?«
    »Genau. Der musste eine Menge Geld waschen. Dreißig Kilo. Ich finde, für so eine Dienstleistung sind vierhunderttausend noch billig. All unsere Kontakte in Atlanta oder Vegas hätten fünfzig Prozent verlangt.«
    Danziger begutachtete eine Weile die Karte.
    »Und die kann ich einfach so benutzen?«
    »Das ist keine Kreditkarte und damit kannst du auch nicht an den Geldautomaten. Das ist mehr wie ein Computer und ein Handy. Du kannst Cash per Telefon überweisen, in jeder Währung, die du willst, und wenn du mit jemandem zu tun hast, der auch eine Mondex-Karte hat, kannst du einfach mitten auf der Straße das Geld hin und her schicken. Ohne Rechnungen, ohne Hartgeld, ohne Belege. Ohne Laden, ohne Bank mit Videoüberwachung …«
    »Genau wie Bargeld also?«
    »Mhmm. Nur dass alles auf diesem Computerchip da ist.«
    »Und wenn ich sie verliere?«
    »Wie gesagt. Das ist Bargeld. Dann bist du gearscht.«
    Danziger nickte und steckte sich die Karte in die Hemdtasche.
    »Geht das klar mit dir?«
    »Scheiße, soll mir nur recht sein. Aber Plan B funktioniert jetzt nicht mehr.«
    »Und der war?«
    Das Geld in irgendeinen Laden legen, der Deitz untersteht, und ihn dann verpfeifen. Wenn er tatsächlich die ganze Beute hat, kann nicht mal Deitz sich noch rausreden.«
    »Hätte nicht funktioniert.«
    »Wieso nicht?«
    »Das FBI hat alles durchsucht, was Deitz gehört, Haus, Büro, Wochenendhaus. Deitz hat kooperiert, weil er ganz genau wusste, dass er das Geld nicht hatte. Wenn es dann später auftaucht, irgendwo, wo sie schon gesucht hatten, würde nicht einmal das FBI das kaufen.«
    Dazu konnte Danziger nicht viel sagen.
    »Außerdem«, sagte Coker, während er sich Wein nachschenkte, »ist da noch Twyla.«
    Twyla Littlebasket war Cokers Freundin. Sie war eine Zahnarzthelferin vom Stamm der Cherokee, die früher für Donnie Falcone gearbeitet hatte. Sie trug ein eng anliegendes taubenblaues Zahnarzthelferinnen-Kittelkleid und weiße Strumpfhosen. Ihr Vater war Morgan Littlebasket gewesen, bis

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