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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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Nähe. Deitz hatte noch nicht gemerkt, dass er selbst dieses Geräusch erzeugte, wenn er mit den Zähnen knirschte. Er knirschte mit den Zähnen, wenn er wütend, frustriert oder angespannt war. Also dauernd, weshalb er ziemlich oft knackende Walnüsse im Kopf hatte.
    »Aber sicher. Eine Wumme habe ich noch. Schon mal mit einer geschossen?«
    »Byron«, sagte Chu und nahm seine ganze Überzeugungskraft zusammen, »ich kann nicht loslaufen und mich in eine Schießerei stürzen. Ich würde einfach erstarren wie dieser dumme Dolmetscher in Der Soldat James Ryan .«
    »Was redest du da für einen Scheiß?«
    »Was ist mit Phil Holliman? Deinem Mann fürs Grobe?«
    »Ich glaube nicht, dass ich mich auf Phil verlassen kann. Der hält jetzt schön still und leitet Securicom. Wenn Quantum Park Ende des Monats den Vertrag mit Securicom verlängert – was gut möglich ist –, lebt er wie die Made im Speck. Wenn ich auf seinem Radarschirm auftauche, stellt er sich mit dem FBI am besten, wenn er mich verpfeift. Phil hat keine Aktien in dieser Sache.«
    »Kannst du nicht einen deiner Leute nehmen? Es gibt ein paar ganz schön fiese Typen bei uns. Ray Cioffi zum Beispiel.«
    »Ich brauche jetzt keine fiesen Typen, Chu. Ich brauche einen Fahrer, einen, der mich da hinschafft und mir Rückendeckung gibt, wenn ich drinnen bin.«
    Er bückte sich und wühlte in dem Koffer zu seinen Füßen herum, holte noch eine gigantische harte Pistole heraus, warf das Magazin aus, legte es wieder ein und entriegelte den Verschluss. Mit dem Daumen auf dem Spannverschluss hielt er sie Chu hin.
    »Da. Ist entsichert, also knall dir nicht die Füße weg. Habe ich von Shaniqua. Eine Sig. Zielen und feuern. Fünfzehn Schuss. Beide Hände nehmen.«
    Chu nahm sie Deitz ab. Sie war schwer wie eine Bowlingkugel und für Chus Gefühl auch von gleichem Nutzwert.
    »Byron …«
    »Nein. Ende der Debatte. Du kommst mit. Ich habe mir das gründlich überlegt. Ich lasse dich nicht hier rumsitzen, du wirst mir ja ganz blass und zittrig. Du steckst jetzt mit in der Scheiße, Andy. Und das hast du dir selber eingebrockt. Du hast dich selber vor die Schießscheibe gestellt. Im Kerker habe ich mir zuerst immer ausgemalt, was ich alles mit dir anstellen werde. Aber dann ist mir klargeworden: Du bist gar nicht das Problem. Die Arschlöcher, die mich da reingeritten haben, die sind das Problem. Du weißt ganz genau , dass ich das Geld nicht gestohlen habe. Nick und Boonie und die ganzen Jungs von hier wissen auch, dass ich das Geld nicht gestohlen habe. Die setzen mich nur mit dieser Chinageschichte unter Druck, weil sie glauben, ich wüsste, wer das Geld wirklich gestohlen hat. Und das weiß ich auch. Ich weiß genau , wer die scheiß Bank ausgeraubt hat, und ich werde ihnen dieses Geld abnehmen. Und danach bringe ich sie um. Alle beide. Dannn rufe ich Warren Smoles an und der handelt mir einen Deal mit dem FBI aus, und wenn ich alles richtig mache – das Geld zurückbringe, die Polizistenmörder abknalle –, bin ich ein scheiß Held und die Raytheon-Sache löst sich in Luft auf.«
    »Wen meinst du? Wer hat das Geld?«
    »Hast du noch immer nicht geschnallt, was? Ich gebe dir einen Tipp. Finde mal raus, wem ich fünfhundert Riesen hingelegt habe, damit ich mein Raytheon-Teil zurückbekomme.«
    Chu wusste, dass Deitz sein Modul ausgelöst hatte und es nur bei den Leuten ausgelöst haben konnte, die die Bank ausgeraubt hatten. Aber die Zahlung war an eine Mondex-Karte gegangen und all seinen Versuchen zum Trotz hatte er die Zahlung nie einem Empfänger zuordnen können. Er hatte sie bis auf die Kanalinseln verfolgt, aber dann war Schluss gewesen. Davon sollte Deitz aber nicht so schnell etwas erfahren.
    Deitz war sowieso schon weiter.
    »Unterm Strich denke ich mir also, wir stecken beide in der gleichen Scheiße. Also sei ein Mann, steck dir die scheiß Kanone in die Hose – nein, nicht vorne, du Dödel – da an der Seite – genau – und jetzt wirf dich in den Mantel, hol die scheiß Autoschlüssel, und hossa!«
    Chu unternahm einen letzten Versuch.
    »Hör mal, Byron, die Bankräuber haben vier Cops und zwei Zivilpersonen umgebracht. Wer immer das war, das sind ernstzunehmende Leute, an die kommt man nicht so leicht ran. Und die werden wissen, dass du draußen bist. Werden die nicht damit rechnen, dass du auf sie losgehst? Du gehst in eine Falle. Die machen uns wahrscheinlich beide alle.«
    Deitz schwieg einen Augenblick lang, und bei Andy Chu setzte der

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