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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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Dusche, in eines von Andy Chus Badehandtüchern gewickelt. Eins von den guten Badehandtüchern, und falls Chu diese Sache überleben sollte, würde er es im Garten auf dem Grill verbrennen.
    Er wartete in der Küche auf Deitz und stocherte dabei in den Resten des Mittagessens herum – Hühnchen »Kung Pao«, das er schrecklich fand, weil er chinesisches Essen generell schrecklich fand. Durch das Fenster sah er einen hellbraunen Toyota am Straßenrand stehen. Er parkte dort nun schon eine Weile. Das Auto war leer, aber jetzt, da er einen Flüchtigen verborgen hielt , beobachtete er seine Umgebung so hellwach, dass es fast schon wehtat.
    So wie er jetzt schmerzlich feststellen musste, dass Deitz hinter ihm stand und frischen Zitronenduft verströmte.
    »Hast du die Sachen?«, sagte Deitz, dessen Stimme normaler klang, seit seine Nase abgeschwollen war. Sein schwarzes Biker-Ziegenbärtchen war verschwunden.
    »Ja, habe ich. Ist alles in meinem – in deinem – Zimmer. Im großen Schlafzimmer.«
    »Und die Perücke?«
    »Die auch. Ich habe eine große Größe gekauft, weil sie nur Sachen für Frauen hatten.«
    »Hatten sie das, was ich wollte?«
    »Ja. Genau, was du bestellt hast.«
    Deitz grunzte, drehte sich um und stampfte aus der Küche. Chu überlegte sich, ob er einfach abhauen sollte, durch die Küchentür und die Straße runter. Der Plan hatte Tücken.
    Die größte war das Dilemma des Erpressers.
    Unausgesprochener Teil von Chus Deal mit Deitz war gewesen, dass Chu über das Ding mit den Chinesen Bescheid wusste, die das Raytheon-Modul nachbauen wollten. Er hatte Deitz jene beiden Tage über beschattet und Deitz’ Treffen mit diesem Dak unten in Tin Town auf Video. Die Folge: Chu war Mitwisser.
    Und er war nicht zur Polizei gegangen.
    Im Gegenteil. Er hatte versucht, Vorteil aus seinem Wissen zu schlagen, indem er seinen Chef erpresste.
    Da er auf einem E-1-Visum im Land war, wusste Chu, dass er sich glücklich schätzen konnte, wenn er mit zehn Jahren in einem Bundesgefängnis davonkam, worauf man ihn in einen Flieger nach Schanghai setzen würde, in schwere Ketten gelegt. Was ihn in China erwartete, daran mochte er gar nicht denken, besonders da er – wie sehr am Rande auch immer – in den Tod von Mr   Dak und seinen Mitarbeitern verwickelt war, die alle eindeutig guangbo waren, also Angehörige der chinesischen Geheimpolizei.
    Daher das Dilemma des Erpressers, das ihn davon abhielt, Hals über Kopf über den Bürgersteig zu rennen und um Hilfe zu rufen.
    Man hörte Schubladen und Schranktüren schlagen – als WG-Genosse war Deitz ziemlich laut –, und ein paar Minuten später kam Deitz wieder in die Küche. Chu erwartete ihn mit dem Gefühl, dass er dessen Erscheinung gut finden musste, egal wie Deitz aussah. Das erwies sich als schwierig.
    Deitz betrat den Raum weniger, als dass er darin erschien. Er hatte einen schwarzen Lederkoffer in der Hand und trug einen schiefergrauen Hugo-Boss-Anzug von der Stange, dazu ein hellgraues Hemd ohne Krawatte. An den Füßen hatte er ein paar schwarze Oxfordschuhe von Allen Edmonds und taubengraue Socken. Sogar ein purpurrotes Einstecktüchlein hatte er verlangt.
    Kurz, er sah von unten bis oben ziemlich klasse aus, wie ein Designerkühlschrank oder einer dieser Footballspieler, die nach ihrer aktiven Karriere als Halbzeitkommentatoren bei Fox und CBS arbeiteten – superschick auf leicht beunruhigende Weise.
    Bis an den Hals – besser gesagt, jenen etwas schmaleren Teil des Körpers, wo die meisten Männer normalerweise einen Hals hatten. Dort war es mit dem Schick vorbei.
    Bei Deitz bestand die Verbindung zwischen Schultern und Schädel aus einem dicken Konus aus Sehnen und Muskeln, der sich nach oben hin gerade ausreichend verjüngte, um den Übergang zum Schädel zu ermöglichen, der sich von diesem Punkt an selbst leicht verjüngte, ohne allerdings ganz zu einer Spitze zuzulaufen.
    Das Ziegenbärtchen hatte er sich mit Chus wasserdichtem Elektrorasierer abgehackt; weder Bart noch Rasierer hatten überlebt. Den blauen Augen und dem ungewöhnlichen Zustand seiner Nase war er mit Abdeckcremes und -pudern zu Leibe gerückt, die Chu ihm bei Walgreens besorgt hatte.
    Die Schminke war dick wie Kuchenteig, und statt die blauen Flecken abzudecken, gab sie Deitz den Anstrich eines französischen Pantomimen. Das Problem mit den blauen Augen – die Blutergüsse hatten inzwischen eine eher gelblich grüne Färbung angenommen – war sauber mit einer dieser

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