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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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Herzschlag wieder ein.
    Aber das hielt nicht lange an.
    »Ist mir wurscht. Lange kann ich nicht draußen bleiben. Jeder Cop im ganzen Bundesstaat sucht nach mir. Bald wird das FBI anfangen, sich darüber Gedanken zu machen, wer mir wohl hilft. Du bist heute nicht zur Arbeit gegangen. Du hast gerade fünftausend Dollar für Klamotten ausgegeben, die dir viel zu groß sind. Dazu noch die scheiß Perücke. Wenn sie sich das ansehen, seilt sich das Sondereinsatzkommando bei dir aufs Dach ab. Ich habe nur begrenzt Zeit, mich um diese Schweine zu kümmern, und ich werde sie nicht mit scheiß taktischen Überlegungen verschwenden. Kapiert?«
    Chu sackte in sich zusammen und fasste ein wenig Mut. Er steckte bis an die Hüfte in selbstproduzierter Scheiße. Vielleicht bekam er gerade, was er verdiente.
    »Na gut«, sagte er. »Scheiß drauf. Auf gehts.«
    Deitz grinste ihn an.
    »Weißt du was, Kleiner, du hast Potenzial. Und jetzt gehen wir was abknallen.«
    Endicott behielt den Computerbildschirm im Auge, als Chus Garagentor aufglitt und Chus blauer Lexus über den Schotter rollte. Die Bremslichter leuchteten auf, und dann fuhr der Wagen über die Bougainville Terrace davon.
    Endicott ließ den Cadillac an, legte den Gang ein und glitt geräuschlos die Straße hinab, mit einem gelegentlichen Seitenblick auf den Laptop. Nachts hatte er einen GPS -Sender an den Lexus geheftet – Chus Alarmanlage war nicht viel besser als ein paar zusammengeknotete Blechbüchsen – und jetzt konnte er den Wagen verfolgen, wo immer er hinfuhr.
    Im Augenblick bewegte er sich offenbar über die River Road in Richtung Norden. Endicott kuschelte sich in das samtige Sitzleder – Cadillac – das beste Auto der Welt – eure BMW s und Audis könnt ihr behalten – und ließ sich das eben Gehörte durch den Kopf gehen:
    Du weißt ganz genau , dass ich das Geld nicht gestohlen habe. Nick und Boonie und die ganzen Jungs von hier wissen auch, dass ich das Geld nicht gestohlen habe. Die setzen mich nur mit dieser Chinageschichte unter Druck, weil sie glauben, ich wüsste, wer das Geld wirklich gestohlen hat. Und das weiß ich auch. Ich weiß genau , wer die scheiß Bank ausgeraubt hat, und ich werde ihnen dieses Geld abnehmen. Und danach bringe ich sie um. Alle beide. Dann rufe ich Warren Smoles an und der handelt mir einen Deal mit dem FBI aus, und wenn ich alles richtig mache – das Geld zurückbringe, die Polizistenmörder abknalle –, bin ich ein scheiß Held und die Raytheon-Sache löst sich in Luft auf.
    Es war La Motta, Munoz oder Spahn nie in den Sinn gekommen, dass Deitz das Geld nicht gestohlen haben könnte. Und Endicott auch nicht. In der Welt, in der sie lebten, war Unschuld ein Wort, das einem nicht so schnell über die Lippen kam.
    Endicott warf einen Blick auf sein Handy, überlegte, ob er sich Rat von seinem Kontaktmann vor Ort holen sollte – Deitz’ Anwalt persönlich, Warren Smoles. Hatte man je einen korrupteren Menschen seine Skrupel in Gin ertränken sehen?
    Sonst noch was?
    Könnte es sein, dass Deitz wusste , dass er abgehört wurde? Dass das alles Show war?
    Nein.
    Unmöglich.
    Schon nach zwei Tagen Beschattung war Endicott zu dem klaren Schluss gekommen, dass Deitz sich seiner Umgebung ungefähr so bewusst war wie eine Pfahlmuschel.
    Kurz darauf traf Endicott eine Entscheidung. Kein Anruf bei Smoles oder Mario La Motta oder sonst wem.
    Dafür war die Sache einfach viel zu interessant. Mit den Augen verfolgte er den roten Punkt, der auf der River Road in Richtung Norden immer schneller wurde und jetzt die Peachtree Street überquerte.
    Er griff nach einer Camel, zündete sie sich an, fuhr die Fenster herunter und öffnete das Schiebedach. Wenn man in einem Mietwagen rauchte, berechneten sie einem fünfhundert Dollar für die Reinigung. Das konnte Endicott sich leisten, aber die Summe war empörend.
    Du weißt ganz genau , dass ich das Geld nicht gestohlen habe .
    Der Chinese hatte vermutlich recht – und für einen Sesselpupser hatte er ganz schön viel Mumm –, Byron Deitz und er würden den heutigen Nachmittag wohl kaum überleben. Es würde interessant sein zu beobachten, wer sie erlegte.
    Er zog an seiner Zigarette, blies den Qualm durch das Schiebedach und lächelte.
    Ausgezeichnet .

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