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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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einen kleinen, matt oliv gestrichenen Punkt hängen sah. Dem er zuerst keine besondere Aufmerksamkeit schenkte; in Flughafennähe waren fliegende Punkte nichts Ungewöhnliches.
    Die Glades waren ein Stadtviertel mit Häusern im Stil der Fünfzigerjahre in einer parkähnlichen Landschaft, die nach Florida aussehen sollte. Einst war es die schickste Vorstadt von Niceville gewesen. Aber Niceville war darüber hinweggebrandet und hatte sich weiter ausgebreitet, und jetzt war es schäbig und die Palmen waren müde und zerfleddert. Coker gehörte in den Glades ein Bungalow.
    Wenn sie mit Danziger fertig waren, wollte Deitz Coker einen Besuch abstatten.
    Sie waren jetzt mitten in den nördlichen Außenbezirken von Niceville und kamen langsam in den Feierabendverkehr. Zu ihrer Linken tauchte das Galleria-Einkaufszentrum auf, eine Ansammlung von Ladenkettenfilialen und Themenrestaurants wie dem Rainforest Grill, Landrys und T.G.I. Fridays, alle an einen dieser riesigen Sport- und Jagdartikelläden mit Namen Bass Pro Shop geklebt. Der Parkplatz war schon knüppelvoll.
    Jetzt guck sich einer diese armen Idioten an , dachte Deitz mit Blick auf die Autos und Geländewagen auf vier Hektar Parkplatz, auf die blitzenden und blinkenden Lichter der Geschäfte und die herumschlendernden Menschen. Verschone mich mit den scheiß Vorstädten .
    Chu hatte das Radio eingeschaltet und hörte etwas Süßliches mit vielen Bläsern und Streichern. Chu schien sich gut zu halten. Er sagte nicht viel, aber das war nur natürlich.
    Sie schwammen in einem Strom aus Autos, Lastern und Bussen mit, und Deitz hatte das angenehme Gefühl, in der glitzernden anonymen Masse aus Glas und Stahl zu verschwinden. Langsam kam er sich wieder wie ein dicker Macker vor, der wieder im Spiel war.
    Die Pistole am Gürtel verstärkte dieses Gefühl. Es war ein bisschen, als wäre er wieder beim FBI , wie damals, bevor er seine Karriere völlig in den Sand gesetzt hatte.
    Er hatte ein paar Streifenwagen der Ortspolizei gesichtet, aber sie beachteten ihn nicht weiter. Er starrte zum dunkelgrünen Punkt hinauf – ein Hubschrauber offenbar –, ohne sich viel darum zu kümmern.
    Er malte sich selig aus, was er mit Charlie Danziger machen würde, wenn er ihn erst einmal am Boden hatte.
    Zuerst nehmen wir uns mal die blauen Stiefel vor – okay, Moment mal .
    Scheiße, was macht dieser Hubschrauber da?
    Er lag eine Viertelmeile hinter ihnen, flog ganz langsam, auf derselben Route und mit ungefähr derselben Geschwindigkeit wie ihr Lexus.
    Das war kein Verkehrshubschrauber.
    Deitz fixierte ihn mit zusammengekniffenen Augen und versuchte, die Kennzeichen am Leitwerk zu erkennen. Das war kein Eurocopter … Der Farbe und den Umrissen nach sah es mehr nach einem Huey aus. Wer flog denn heutzutage noch Hueys?
    In der nächsten Sekunde fiel ihm die Antwort ein.
    Die Air National Guard.
    »Chu, wir fahren ins Einkaufszentrum. Sofort abbiegen. Langsam, aber wir müssen …«
    Der Stahl in Deitz’ Stimme riss Chu aus seinen süßen Träumen. Er verlor die Fassung, schaffte es aber, zu bremsen und bei der nächsten Gelegenheit links abzubiegen, an einem großen Neonschild voller Sternschnuppen:
     
    Die Galleria
Für die Besten nur das Beste
    »Was ist los?«, fragte Chu und die Stimme rutschte ihm ein paar Oktaven nach oben, aber Deitz konzentrierte sich auf einen schwarzen Geländewagen ungefähr acht Autos hinter ihnen, auf der rechten Spur, groß, bullig und mit getönten Scheiben. Er war ihm vorhin schon aufgefallen, aber solche Teile gab es überall.
    »Einfach abbiegen. Langsam. Blinken.«
    »Ist das die Polizei?«
    »Ja. Ich glaube schon.«
    »Was machen wir jetzt?«
    »Fahr uns auf den überdachten Parkplatz. Dann sind wir die Luftüberwachung los. Mit den Bodentruppen werden wir schon fertig. Aber keine plötzlichen Bewegungen. Fahr so, als wollten wir da sowieso hin.«
    »Wie lange verfolgen die uns schon?«
    Deitz dachte darüber nach, während er beobachtete, wie der schwarze Geländewagen abbremste, zögerte und dann geradeaus weiterfuhr. Das hieß, dass die Beschattung an ein anderes Fahrzeug abgegeben wurde.
    Deitz verstand, was das bedeutete. Sie wollten wissen, wo er hinwollte. Sonst hätten sie ihn sich geschnappt, sobald sie ihr Team in Stellung hatten.
    Sie glaubten, dass er auf die Beute aus war.
    Diese habgierigen Schweine.
    »Keine Ahnung. Sie haben uns gerade weitergereicht.«
    »Weitergereicht?«
    »Vergiss es«, sagte er, während Chu den Lexus auf

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