Die Rueckkehr der Krieger
warten. Wenn du aufgrund einer Ãberzahl von Gegnern vernichtet wirst, welche Hoffnung besteht dann für Atlantis?«
Alarics Gesicht war wild verzerrt in unbändigem Drang. Seine Züge lieÃen nichts mehr erkennen von Conlans altem Jugendfreund. »Aus dem Weg, Prinz. Das hier ist Poseidons Werk, und du kannst mich nicht von meinem Amt abhalten.«
»Wenn nicht als Prinz, dann doch vielleicht als Freund?« Conlan streckte die Hand aus, um den Priester am Arm zu fassen.
Das Leuchten von Alarics Augen brannte Conlan ins Gesicht, aber er hielt stand.
Alaric riss seinen Arm los, hob die Hände, um die Macht anzurufen, und kurze WindstöÃe rissen Conlan von den FüÃen und warfen ihn zu Boden. Er kämpfte gegen die Böen an und versuchte, wieder aufzustehen.
Alaric starrte nur mit steinerner Miene auf ihn herab. »Ich habe keine Freunde.«
Dann schritt er über den Platz auf die beleuchteten Fenster des Lagerhauses zu.
28
Anubisa sah verächtlich auf den gebeugten Kopf dieses sogenannten Meistervampirs herab. Ihr Vater-Gatte würde sich in Grund und Boden schämen, wenn er mit ansehen müsste, zu was für Schwächlingen ihre Nachkommenschaft sich entwickelt hatte.
Gut, dass sie Chaos das erspart und ihn damals erledigt hatte. Sein Tod erfüllte sie mit groÃer Trauer.
Trauer darüber, dass sie so etwas nie wieder erleben würde.
Diese nackte, zerstörerische Ekstase, als sie ihrem inzestuöen Liebhaber die Halsschlagader gerade in dem Moment herausriss, als er in ihr seinen Höhepunkt erreichte. Seine machtlose Rage, als sein Samen und sein Blut gleichzeitig aus seinem Schwanz und seinem Hals in sie hineinflossen!
Er hatte sie zur Göttin des Todes gemacht, und sie hatte seine Seele aufgefressen. Wie gut das doch passte.
Und heute musste sie sich mit diesem blassen Abklatsch seiner GröÃe abgeben, der es wagte, die Führung übernehmen zu wollen.
»Dieser Haarriss im Gewebe der Elemente? Hast du ihn etwa nicht bemerkt, du verdammter Narr?«
Er krümmte sich vor ihr und war nicht Manns genug, ihr in die Augen zu sehen. »Doch, ich habe es gespürt, Erhabene. Was hätte ich denn tun sollen?«
Fast zärtlich schwang einer ihrer seidenbeschuhten FüÃe vor und trat ihn mit solcher Kraft, dass sein Körper durch die Luft flog. Er krachte gegen die Wand seiner Kammer und glitt daran herunter zu Boden. Seine Knochen schienen aus Gummi.
Und er schien zu nichts gut.
»Steh auf, du erbärmlicher Sack voll Wurmdung. Natürlich hättest du dem nachgehen und diese Atlanter finden sollen, die es wagen, die Elemente zu stören.« Wut färbte ihre Augen feuerrot, und sie spürte kaum das Blut, das von ihrer Netzhaut tropfte und ihr über die Wangen lief.
»Und nimm Drakos mit. Er hat vielleicht etwas von dem Grips, der dir offensichtlich fehlt.«
»Aber â¦Â«
Sie hob die Hand, und die Zimmertemperatur sank ab auf einen Kältegrad, bei dem menschliches Blut gefrieren konnte. So war es also, wenn man in Rage geriet. Es war schon Jahrhunderte her, dass sie ihre Lethargie überwunden und sich in Wut hineingesteigert hatte.
»Wolltest du mir widersprechen?«, zischte sie leise mit einer Stimme, die alles verdorren lieÃ.
»Gewiss nicht«, japste er entsetzt und beeilte sich aufzustehen.
»Finde die Atlanter. Sofort. Vielleicht lasse ich dich dann am Leben.«
***
Ven fuhr die letzten paar hundert Meter ohne Licht und raste durch die Dunkelheit. Atlantische Nachtsicht war gelegentlich wirklich von Vorteil.
Justice sprang heraus, noch bevor Ven die Gangschaltung auf Parken stellen konnte. Bastien und Alexios folgten ihm auf den Fersen.
Ven stieg ebenfalls aus und sah nach oben, wo ein Nebelraunen Christophe ankündigte, der diese Art der Fortbewegung bevorzugte, obwohl seine Stärke und Schnelligkeit weit hinter der von Conlan und Alaric zurückblieben.
Ven nickte. Er konnte diesen Stolz verstehen.
»Conlan!«, rief Justice laut, und Ven rannte los.
Verdammt. Nicht sein Bruder. Nicht schon wieder.
Er preschte zu der Gruppe Krieger hinüber, wo Justice gerade Conlan auf die FüÃe half.
»Bist du verletzt?«
»Nein, aber Alaric werde ich mal richtig in die Mangel nehmen, wenn ich ihn zu fassen kriege. Dieser Schwachkopf hat mich aus dem Weg gezaubert, um direkt auf den Dreizack loszugehen. Er wollte nicht auf Verstärkung warten.«
Christophe
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