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Die Rueckkehr der Phaetonen

Titel: Die Rueckkehr der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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seinen Körper stark zusammendrückte. Io reichte ihm die Hand, und Wolgin drückte sie genauso automatisch wie er alles andere tat. Dann stülpte man eine durchsichtige Maske über sein Gesicht, die aus einem leichten Stoff war und an seiner Haut zu kleben schien.
    Und dann nahmen die Menschen in Weiß ihn unter die Arme und führten ihn zum Sarkophag. Er legte sich hin und fühlte nicht, was unter ihm war - so, als läge er auf Wasser oder auf gepresster Luft. Für eine Sekunde erinnerte Wolgin sich an das Gefühl der Schwerelosigkeit, die er am Bord der I-76 gespürt hatte. Das Gefühl, das er jetzt hatte, war dieser Schwerelosigkeit sehr ähnlich.
    Man hatte ihm bereits vorher die gesamte Prozedur beschrieben. Das Einfrieren würde langsam und allmählich gehen, und vorher würde man ihn einschläfern.
    Io kam zum Sarkophag beugte sich über ihn. »Bist du bereit, Dmitrij?«, fragte er noch mal.
    »Ja.«
    Noch ein Augenblick, noch ein paar Augenblicke - und dann würde alles enden. Ob er jemals wieder aufwachen würde? Etwas, das sich wie Angst anfühlte, zuckte einmal kurz durch Wolgins Seele.
    »Hab keine Angst«, sagte Io. »Alles wird gut. Nach ein paar Sekunden wirst du nicht sterben, sondern aufwachen. Die tausend Jahre vergehen wie ein einziger Augenblick. Schließ die Augen.«
    »Wozu?«, fragte Wolgin, der seine Lippen unter der Maske kaum bewegen konnte. »Sie werden sich von alleine schließen, wenn ich einschlafe ...«
    Er spürte nichts - bei den Injektionen kam die moderne Technik ohne Spritzen aus. Das Gesicht von Io, der sich über ihm beugte, wurde undeutlich, verschwamm ... und verschwand.
    Wolgins Augen fielen zu.
    Io trat einen Schritt zurück und hob den Arm. Der durchsichtige Sarkophagdeckel senkte sich.
    »Füllt das Gas ein!«
    Ein bläulicher funkelnder Nebel füllte das Innere des Sarkophags vollkommen aus.
    Io sah Wolgin angespannt an. Eine Minute verging, dann noch eine ... Der Nebel wurde immer dichter - es war die Luft, die langsam einzufrieren begann. Die Brust des Menschen im Sarkophag hob und senkte sich ein letztes Mal.
    »Stoppt die Einfüllung. Verlasst alle den Raum!«
    Im dichten blauen Nebel im Sarkophag war die unbewegliche Gestalt von Wolgin nur noch schwer auszumachen.
    Io ging schnell hinaus.
    Die metallische Tür schloss den Raum luftdicht ab. Der Knopf, der die Geräte einschaltete, wurde gedrückt. Die Geräte waren intelligent, aufmerksam und präzise — sie würden alles überwachen und den nötigen Zustand solange erhalten, bis die Menschen, die noch nicht geboren wurden, sie wieder abschalten würden.
    Dmitrij Wolgin war wieder von den Lebenden gegangen.

Anstelle des Epilogs
    Die Menschen aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert der Neuen Ära ... Aber vielleicht hieß diese Ära bereits anders, vielleicht »die Neueste« oder hatte überhaupt keinen Namen. Vielleicht hatte man aufgehört, die Zeit in Jahrhunderte zu unterteilen?
    Die Menschen des Jahres fünftausendzwanzig wussten alles, was mit den Prozessen des Lebens und des Todes zusammenhing. Auf diesem Gebiet waren für sie keine Geheimnisse mehr geblieben. Sie waren wunderschön, diese Menschen - sowohl physisch wie auch moralisch. Sie waren weise, obwohl sie sich äußerlich nur wenig von denjenigen unterschieden, unter denen Dmitrij Wolgin sein kurzes zweites Leben durchlebt hatte. Der Fehler, der von Lucius und Io vor tausendeinhundertsechzig Jahren gemacht wurde, konnte von diesen Menschen nicht mehr wiederholt werden. Und wenn sie Wolgin nicht das vollwertige Leben geben konnten, das in allem ihrem eigenen glich, hätten sie ihn niemals aufgeweckt.
    Die Möglichkeiten, die das Gehirn eines Menschen birgt, sind nicht begrenzt. Diese Menschen wussten es und besaßen Mittel, die die schlummernden Zentren des menschlichen Bewusstseins aufwecken und aktivieren konnten. Sie wussten, wie man die Entwicklung des Gehirns beschleunigt, und konnten nicht nur einen Menschen erschaffen, der ihnen in mentaler Beziehung glich, sondern auch einen Menschen mit dem Verstand, wie er in der Zukunft sein würde. Aber sie hielten es nicht für nötig - jede Epoche sollte ihr eigenes Bewusstsein haben.
    Als sie Dmitrij Wolgin wieder zum Leben erweckten, wussten sie, dass er sehr bald genau so werden würde, wie sie es selbst waren. Alle nötigen Maßnahmen waren getroffen worden. Dmitrij Wolgin selbst würde nichts von diesem Prozess bemerken.
    Wie lange würde er leben? Eine solche Frage gab es nicht mehr. Die Menschen

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