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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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Königshof erwartet werden.« Er verbeugte sich formvollendet. »Hugues de Payens, Herr von Montigny-Lagesse, Begründer eines neuen Ordens zu Ehren der Heiligen Mutter.«
    Lyn rang vor Überraschung nach Atem. Payens war der Begründer des Ordens der Templer. Nur dass sie nun noch nicht so hießen. Schließlich stand die Übergabe des Ordenshauses auf dem Tempelberg erst unmittelbar bevor. Aber dieser Mann war unzweifelhaft derjenige, nach dem Rona und sie laut Lion hätten suchen sollen. Sein Name war es, den sie Jahre später auf einem Templer-Grabstein lesen würde.
    Rasch fuhr ihr Blick über seine Begleiter. Und nun erst sah sie, dass einer von ihnen André de Montbard sein musste. Viel jünger, als sie ihn in Erinnerung hatte. Ein stattlicher Jüngling, groß, athletisch, mit kurzem, braunem Haar und klaren, graubraunen Augen, die eine unergründliche |742| Begeisterung ausstrahlten. Ein anderer war Godefroy Bisol. Schlaksig wie auch später noch, fiel ihm das blassblonde Haar in die hohe Stirn, und in seinen hellen Augen lag eine leichte Verwirrung, die er auch im Alter nicht ablegen würde. Noch hatten die jungen Ritter keine Ahnung, was in den nächsten Jahren alles auf sie zukommen würde.
    »Wenn Ihr der seid, der Ihr vorgebt zu sein«, erwiderte sie leise, »geht mit mir nach nebenan, in einen abgeschlossenen Raum, ich muss dringend mit Euch unter vier Augen sprechen.«
     
    »Denkst du, Payens hat dir alles geglaubt«, wollte Khaled wissen, als sie nach einer kurzen Nacht im Dunst des anbrechenden Tages ihr Kamel abholten.
    Die Templer waren bereits im Morgengrauen aufgebrochen. »Er hat meine Prophezeiungen merkwürdig kommentarlos zur Kenntnis genommen«, erwiderte Lyn. »Ich habe ihm alles erzählt, über uns und meine spätere Begegnung mit Montbard und Bisol. Er war sehr interessiert, aber ich konnte nicht spüren, ob es ihn nachhaltig beeindruckt hat.« Sie seufzte. »Wenigstens hat er mich nicht verflucht. ‚In Gottes Namen’ war das Einzige, was er gesagt hat. Und dass ich mit niemandem sonst darüber sprechen soll.«
    Khaled lächelte schwach. »Immerhin hat er dich nicht ausgelacht oder dich wegen Häresie gefangen nehmen lassen, das ist doch schon was.«
    Lyn saß hoch oben auf dem Kamel und lächelte.
    »Er hat es nicht für sich behalten«, sagte sie. »Bruder André war nicht nur über das Versteck des Kelches informiert – er wusste, wo das Geheimnis der Lade zu finden war, und es muss der Grund gewesen sein, warum er nicht überrascht reagiert hat, als er uns zum ersten Mal begegnet ist.«
    »Denkst du, dass der Überfall auf uns im mauretanischen Viertel geplant war? Ich meine, wenn jemand gewusst hat, dass wir kommen, könnte er es auch auf uns abgesehen haben.«
    »Das werden wir nicht mehr herausfinden. Ich glaube, nur die Eingeweihten wussten um das Geheimnis. Und trotzdem haben sie nichts geändert«, bemerkte Lyn nachdenklich.
    »Wer weiß«, sagte Khaled. »Vielleicht haben sie ja etwas geändert, aber für uns ist es unbemerkt geblieben.«
    Als sie inmitten von Damaskus vor dem Herrschaftssitz der Familie |743| al-Mazdaghani haltmachten, schlug Khaled das Herz bis zum Hals. Er und Lyn hatten sich neu eingekleidet, um nicht wie Bettler daherzukommen. Khaled trug eine goldbraune Hose, einen golddurchwirkten Kaftan und neue Stiefel. Lyn hatte eine bodenlange, veilchenblaue Seidentunika gewählt, die ihre einzigartige Augenfarbe unterstrich, dazu einen passenden Schleier und goldene Lederpantoffeln. Außerdem hatten sie ein paar Geschenke eingekauft: Parfüm, seldschukischen Honig und etwas Weihrauch. In dem weißen, palastähnlichen dreistöckigen Gebäude hatte Khaled seine kurze Kindheit verbracht. Nur noch vage erinnerte er sich an die Palmenhaine, die das Haus umgaben, und den kühlen Innenhof, in dem ein Springbrunnen mit einem Löwenkopf an heißen Tagen für die nötige Erfrischung sorgte.
    Eine Dienerin huschte hinaus und war ganz erschrocken, als Khaled sie am Arm packte, um sie aufzuhalten. Als sie an ihm hochschaute, war ihr Blick noch verwirrter. »Seid Ihr ein Verwandter meines Herrn?«, fragte sie verblüfft.
    »Ich denke schon«, gab Khaled geistesgegenwärtig zurück. »Jedenfalls sagte mir das meine verstorbene Mutter, die vor ihrem Tod meinte, in diesem Haus würde ein entfernter Oheim von uns leben.«
    »Bei Allah und seinem Propheten, Ihr seht genau aus wie unser Herr«, erwiderte die Frau lächelnd. »Ihr könntet glatt sein jüngerer Bruder sein.«
    Mit

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