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Die Rückkehr des Astronauten

Die Rückkehr des Astronauten

Titel: Die Rückkehr des Astronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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Augenblick näherte sich ihm ein junger Offizier und fragte, ob alles in Ordnung sei. Cramer bejahte. Der Offizier salutierte.
    Cramer trieb das Rad vorwärts. Das weiße, torpedoförmige Gebäude, das wie ein schlankes, schimmerndes Raumschiff aussah, wurde mit wachsendem Abstand kleiner.
    Er bog um eine Ecke, und das Bauwerk war auf einen Schlag verschwunden.
    Er wußte, was als nächstes zu tun war.
    Das Gewitter, das angekündigt worden war, hatte sich noch nicht blicken lassen. Der Himmel war bedeckt, und Mond und Sterne waren von niedrigen Wolkenbänken verdeckt. Die Luft war feucht und klamm, aber diese Nacht würde es nicht regnen. Der Sturm der Elemente würde nicht von Blitzen erhellt werden.
    Und das bedeutete, daß es keine Signale gab, denen er folgen konnte.
    Während der Fahrt dehnte er sich aus und berührte den Rand der Dunkelheit, und sein Geist durchforschte das weite Rund. Sein Bewußtsein glich einem Ballon, dessen Oberfläche sich immer weiter ausdehnte.
    Doch es gab nichts, mit dem er Verbindung aufnehmen konnte, nicht die Spur der bekannten Störgeräusche, keine wogenden, klopfenden Wellen.
    Es war gleich.
    Etwas hatte ihm keine Ruhe gelassen.
    Die ganze Zeit über hatte er es gespürt.
    Und er hatte es übersehen.
    Bis jetzt.
    Unter einer Kette von Neonlampen glitzerte vor ihm eine zwölfspurige Autobahn auf.
    Das war die Richtung, die er einschlagen mußte.
    Er raste zur Schnellstraße hin.
    Die Sektoren bedeuteten ihm nichts mehr. Er war lange genug durch sie hingestolpert. Es war wie auf einem Karussell gewesen. Aber jetzt war er abgesprungen.
    Er hätte sie schon vor langer Zeit hinter sich lassen müssen.
    Die Stadt lag in seinem Rücken, die einzelnen Sektoren waren nicht mehr zu unterscheiden. Die Wohnhäuser, Märkte, und Plätze mit Bürogebäuden waren eine dunkle Masse. Sonntag Nacht, und die Lichter fast alle ausgeschaltet. Bald würde sie hinter ihm versinken, und um ihn würden nur noch Bäume und Laub sein. Die Hügel würden vor ihm aufsteigen, mit ihnen der saubere, klare Duft des Landes kommen und den Gestank der Stadt, die Ausdünstungen des Pflasters, die üblen Gerüche des Abfalls verdrängen.
    Er war auf dem Weg nach Hause.
    Die Straße wurde nur von wenigen Fahrzeugen benutzt. Sie entfaltete sich vor ihm als wirbelndes Band, das die Nacht durchschnitt. Er spürte, wie sich die Räder drehten, wie ihn die Maschine voranzog. Bald, dachte er sich, bald schon … würde er es mit eigenen Augen sehen.
    Ein Teil seines Geistes hatte es von Anfang an gewußt; hatte versucht, es ihm mitzuteilen, ihn zu warnen.
    Der Traum.
    Das hätte für ihn der Schlüssel sein müssen. Es hatte ihm deutlich vor Augen gestanden, aber er hatte die Botschaft nicht begriffen.
    Doc Brannon hatte nach ihm gerufen, hatte seine Arme ausgebreitet, hatte versucht, ihn zu erreichen.
    Doch Brannon hatte sich nicht bewegt.
    Er hatte gewollt, daß Cramer zu ihm käme.
    Der unbewußte Geist.
    Er hatte seine Arbeit geleistet.
    Das Rätselspiel hatte sein Ende erreicht.
    Er hatte aber den springenden Punkt nicht erfaßt.
    Seine Beine hatten verstanden.
    Sie hatten versucht, ihn zurückzubringen.
    Wenn sich sein Tagbewußtsein im Schlaf verdunkelte, hatte sein Unbewußtes die Kontrolle übernommen, und seine Beine hatten den Befehl ausgeführt. Er war im Schlaf gewandelt.
    Nur hatten damals die Beweise noch nicht ausgereicht. Sie reichten nicht aus, die richtige Deutung herbeizuführen.
    Die Signale waren der Schlüssel zum Ganzen.
    Je mehr er ihnen ausgesetzt gewesen war, desto größer wurde sein Verständnis.
    Er hatte auf ihren Schaumkronen reiten müssen, spüren müssen, wie sie an ihm zerrten und über ihm wie Wellen brachen. Er hatte sich durch sie hindurchbewegen müssen.
    Damals, an jenem Tag unten im Bienenstock hatte es ihm nichts genützt, als er ihren Sog fühlte. Er war nicht in Bewegung gewesen. Er hatte keine Möglichkeit gehabt, sie zu erfahren.
    Nicht mit seinem ganzen Geist.
    Er hätte in Klausners Labor darauf kommen müssen, aber er war zu erstaunt gewesen, eine Maschine vorzufinden, und nicht seine Beute, eine Maschine, die die Signale lediglich verstärkte.
    Er hatte ihnen heute abend noch einmal ausgesetzt sein müssen, um endlich zu begreifen, daß die Signale in ganz verschiedenen Stärken kamen. Aus der Entfernung waren sie kaum mehr als atmosphärische Störgeräusche. In mittlerer Entfernung wirkten sie wie ein stetiger Pulsschlag. Und aus der Nähe waren sie ein wildes,

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