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Die Rückkehr des Astronauten

Die Rückkehr des Astronauten

Titel: Die Rückkehr des Astronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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erreicht, in dem wir unsere Gegenwart offenbaren können. Beinahe, aber noch nicht ganz. Die letzten Vorbereitungen laufen schon.«
    »Sie erzählen mir, daß Sie eine Art fremdes Wesen sind, daß Sie einer wohltätigen Macht angehören, die hier eindringen will«, sagte Cramer.
    »Nicht nur ich.«
    »Erwarten Sie wirklich von mir, daß ich den Blödsinn schlucke?«
    »Ihre eigenen Instinkte sollten Ihnen zeigen, daß es die Wahrheit ist.«
    »Überhaupt nicht. Hören Sie mal, Mister, wo ich eben herkomme, kann man diesen Stuß am Meter kaufen. In Kenmore drüben werden Hunderte solcher Geschichten erfunden, und die Hälfte davon klingt überzeugender, als was Sie mir erzählt haben.«
    »Mein Freund, Sie vergessen Ihr Träume, Ihre Visionen. Ihre geistigen Fähigkeiten. Wie wollen Sie die erklären?«
    »Weiß ich nicht. Noch nicht.«
    »Erlauben Sie mir, daß ich Ihnen behilf lieh bin. Es ist Zeit, mit dem Theater aufzuhören. Vor sechs Jahren versuchten wir, mit einem Erkundungsschiff auf diesem Planeten zu landen. Das war nicht unser erster Versuch. Aber etwas lief schief. Das Schiff stürzte ab. Es gab nur einen Überlebenden.
    Das Erinnerungssystem, das ihm eingepflanzt worden war, um sich gefahrlos unter den Eingeborenen bewegen zu können, wurde zur Wirklichkeit für ihn. Er hielt sich für einen Erdbewohner. Jede Besinnung auf seinen früheren Zustand war ausgelöscht. Das Trauma des Absturzes rief eine geistige Sperre hervor, und er war sich dessen nicht einmal bewußt.«
    »Das soll ich sein, was?«
    »Ja, Captain, das sind Sie. Und Ihr Geist hat schon begonnen, die falschen Erinnerungen abzuwerfen. Alles, was Sie gefühlt und erlebt haben, spiegelt den Kampf in Ihrem Selbst, das sich wiederfinden wollte. Ich bin hier, um Sie, Captain Cramer, willkommen zu heißen, wieder vereint mit Ihrem Volk, mit Ihrer Heimat – der blauen Kugel. «
    Cramer dachte nicht nach, überlegte nichts. Er handelte einfach aus einem Reflex.
    Er schlug mit seinem Geist aus.
    Karlen taumelte zurück, als habe ihn ein Axthieb getroffen. Die Pistole fiel aus seiner Hand. Er ging geräuschlos zu Boden.
     

 
33.
     
    Cramer brauchte nicht lange zu suchen.
    Er entdeckte die Maschine in einem Wandschrank. Klausners Magnogramiter.
    Das war leicht zu begreifen gewesen.
    Damit waren die Signale erklärt.
    Die ganze Geschichte war eine Falle gewesen.
    Aber weshalb dann das doppelzüngige Gerede?
    Wenn ihn diese Einrichtung einfach hierher bringen sollte, hatte sie zum Erfolg geführt. Warum mit Gutenachtgeschichten Zeit vergeuden? Karlen hätte ihn über den Haufen schießen müssen und fertig.
    Wieso hatte er es nicht getan?
    Cramer blieb bei dem niedergestürzten Major stehen. Er war bewußtlos, atmete jedoch gut. Anscheinend hatte er einen Nervenschock erlitten.
    Wie war es dazu gekommen?
    Er erinnerte sich, daß er ausgeholt hatte, und zwar mit seinem Geist .
    In Cramers Kopf drehte sich alles.
    Die Träume, die Visionen, die Signale. War vielleicht doch etwas an Karlens Geschichte?
    Er ging rasch zur Tür.
    Abgesperrt.
    Er tastete sie ab. Kein Schloß zu sehen. Die Tür war verriegelt. Der Laser nützte ihm hier nichts. Die automatische Pistole brauchte ein Ziel, und hier bot sich keins.
    Cramer trat zurück.
    Er saß hier fest. Eingeschlossen mit dem ohnmächtigen Major.
    Hier gab es keine Möglichkeit, sich herauszureden.
    Es sei denn –
    Er ließ seinen Geist leer sein.
    Dachte nicht mehr.
    Eine Null.
    In der Null war eine Wand.
    In der Wand erschienen Türen.
    Cramers Geist dehnte sich aus …
    Es war, als sprieße ein feines Geflecht von Nerven durch Tür und Wände und reiche in die Kabel, die unter dem Boden hinliefen, nehme Verbindung auf mit dem System von Computern, das zwei Stockwerke tiefer lag … und verknüpfte das alles mit seinem Geist. Der Computer war ein einfaches Gerät. Ein Netzwerk von Knöpfen, Meßgeräten und Skalen. Ein Gewirr von Transistoren und Drähten. Er tastete den Weg ab, faßte hier zu und stellte dort ein …
    Er hörte ein Klicken.
    Die Türflügel schwangen auf.
    Cramer war im Nu hindurch.
    Er blieb im Korridor stehen, wandte sich halb um. Er sandte einen Gedanken aus.
    Die Türen schlossen und verriegelten sich.
    Er schritt weiter und fuhr mit dem Aufzug nach oben.
    In der Gruppe oben waren keine Neuankömmlinge zu sehen. Er bahnte sich seinen Weg durch sie.
    Niemand hielt ihn auf und fragte nach Karlen. Niemand trat ihm in den Weg.
    Sein Rad wartete auf ihn.
    Er bestieg es.
    Im letzten

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