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Die Rueckkehr des Daemons

Die Rueckkehr des Daemons

Titel: Die Rueckkehr des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thilo P. Lassak
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Traum.
    Schmerz kann man nicht träumen!, verbesserte er sich. Unter seinem Daumennagel entdeckte er einen langen Splitter, alle anderen Nägel waren abgebrochen und blutunterlaufen. Sid musste würgen.
    Jemand hatte mit seinen Fingern die Zeichen in den Tisch geritzt!

26. Kapitel
    Stockholm, 9. Oktober 2007, 6.30 Uhr
    Klingeln. Klingeln, den ganzen Tag, die ganze Nacht! Immer und überall Klingeln. In der S-Bahn, die sich über die vierzehn Inseln von Stockholm quälte. Im Supermarkt vor den Regalen mit Preiselbeermarmelade. Im Flugzeug, im Zug und in den Straßencafés. In den Restaurants vor einem Teller Rentierfilet. Niemand im ganzen Land schien es mehr zu schaffen, einen Liter øl in sich hineinzuschütten, ohne der halben Welt live davon zu berichten, wie gut sein Bier schmeckte. Immer und überall Klingeln. Und belangloses Geplapper, mit dem unbeteiligte Sitznachbarn zugemüllt wurden. Das Handy war Finnlands Rache an den Schweden für jahrhundertelange Unterdrückung und Demütigung. Nun kamen die Angriffe wie feine Nadelstiche millionenfach zurück. Nicht schmerzend im Einzelnen, aber in ihrer Summe zermürbend. Gehirnaufweichend.
    Eine unbekannte Nummer lief über das Display von Birger Jacobsens Diensthandy. Wieder sollte er eine belanglose Information weitergeben, wie Dutzende Male pro Tag. Dabei ließ sich doch alles im Internet nachlesen. Er musste sich zusammenreißen, um den unbekannten Anrufer nicht anzubrüllen. Sein Posten im Komitee war wichtig. Nicht nur für ihn. Widerwillig drückte er den grünen Telefonhörer auf der Tastatur und grinste ins Leere. Der Gesichtsausdruck machte den Ton.
    »Komitee des Nobelpreises, mein Name ist Birger Jacob…«
    »Wir kommen nicht mehr klar!«, schnatterte es am anderen Ende. Der Anrufer war der Hysterie nahe. »Der sa fängt an durchzudrehen. Er ist nicht mehr zu kontrollieren. Nachts verlässt er die Wohnung. Er stellt Fragen. Sein ganzes geordnetes Leben ist durcheinander.« Die Stimme schnaufte verzweifelt. »Ist vielleicht etwas schiefgegangen?«
    Birger Jacobsen starrte die kahle Fläche an. Sein Büro schien kleiner zu werden. Die graue Wand mit dem Abreißkalender kam wie eine Müllpresse auf ihn zu.
    »Nein!«, presste er zwischen den Zähnen hervor. »Keiner von uns, nicht einmal der Rüde, konnte voraussagen, wie sich der Junge entwickeln würde.«
    Der Anrufer war mit der Antwort offensichtlich nicht zufrieden. Birger Jacobsen konnte beinahe hören, wie er hektisch mit den Augen klimperte.
    »Wir… wir können hier für nichts garantieren«, stammelte er schließlich. »Die Sache läuft völlig aus dem Ruder. Wäre es möglich, das Ritual ein wenig vorzuverlegen?«
    Birger Jacobsen hatte diesen Vorschlag erwartet. Sein Augenlid begann zu zucken. Dumme Menschen machten ihn krank. Als wenn man einen Dämon einfach wie ein Taxi oder eine fettige Pizza bestellen könnte!
    »Nein!«, kläffte er barsch. »Ein entscheidendes Detail fehlt noch. Vorher können wir nichts machen!«
    Der Anrufer begann zu jammern. »Aber… wenn etwas schiefgeht? Wenn der sa alles herausfindet?«
    Birger Jacobsen hallten die Worte von Sajjid Tanaffus durch den Kopf: Noch ein Fehler, nur die Andeutung eines Missgeschicks…
    Er warf einen flüchtigen Blick in seinen Wochenplaner. Fast alle Seiten waren leer. Keine wichtigen Termine. Und die Herren der Columbia University warteten sowieso schon seit Langem auf einen Besuch. Eine kleine Dienstreise würde sich gut begründen lassen. Wenn er sich beeilte, würde er die Frühmaschine noch erreichen.
    »Ich bin noch heute in New York und halte Händchen«, antwortete er. Trotz seiner unüberhörbaren Bissigkeit seufzte der Mann erleichtert auf. »Und noch etwas. Wenn du mich noch einmal in meinem Büro anrufst, töte ich dich!«

27. Kapitel
    NYC , 9. Oktober 2007, später Vormittag
    »Bettnässen. Ein sicheres Zeichen für Angst vor dem Vater.« Isaac Marblesteen klopfte sich mit der Spitze des Bleistifts auf die Lippen. Dann zog er geräuschvoll die Nase hoch. »Schlägt er dich manchmal, Sid?«
    Sid lag auf der roten Couch neben ihm. Er wusste, wie diese Farbe hieß: Ochsenblut. »Ich… Nein! Natürlich nicht, er hat mich noch nie geschlagen. Meistens scheint er sogar vergessen zu haben, dass ich überhaupt existiere. In seinem Leben gibt es nur Immobilien. Wohnungen, Appartements, Häuser. Warum sollte ich Angst vor ihm haben? Außerdem war es das erste Mal, dass ich… seit ich klein war.«
    Doktor Marblesteen machte

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