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Die Rueckkehr des Daemons

Die Rueckkehr des Daemons

Titel: Die Rueckkehr des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thilo P. Lassak
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drei Spuren, trotz der Dunkelheit hatte niemand das Licht eingeschaltet – Seth würde sie unbeschadet durch das Chaos führen.
    Am Nebentisch bestellten backpackers , die jugendlichen Reisenden, die hochmütig alle Touristen verachteten und sich selbst am übelsten benahmen, eine Wasserpfeife, sheesha . Birger Jacobsen verfolgte die Szene mit wachsendem Abscheu. Mit ungeschickten Fingern fummelten sie den klebrigen Tabak auf den Untersetzer. Dazu tranken sie schai. Natürlich sagte niemand Tee, man war ja Kosmopolit. Einige erdreisteten sich sogar, ägyptische Kleidung zu tragen. Lächerlich sahen sie aus in ihrem Versuch, die Einheimischen zu imitieren. Sheesha , schai und kaftan .
    Laut und deutlich, damit es auch jede dieser Jammergestalten hören konnte, orderte Birger Jacobsen in perfektem Arabisch den Kellner heran. Ihm war heiß, er brauchte Wasser. » A-na ’aiz mai-ja ma’-dan-ee-ja !«
    Als ihn die ersten Schlucke deutlich erfrischt hatten, öffnete sich plötzlich die Eingangstür des gegenüberliegenden Hotels. Zu seiner Verblüffung trat nur der sa auf die Straße. Ohne seine Begleiterin. Regelrecht majestätisch wirkte er, hier in seiner Heimat. Schlich er sich weg oder holte er nur frisches Wasser?
    Nein, er hatte irgendetwas vor. Ungeschickt mit den Armen rudernd winkte er ein Taxi heran.
    Birger Jacobsen knallte ein paar Piaster auf den Plastiktisch und schlängelte sich an den hustenden Hippies vorbei. Kurz bevor das Taxi anfuhr, hatte er den Wagen erreicht. Der Junge sah ihn nicht, seine Augen blickten ins Leere. Mit den Händen formte er ein Dreieck, der Fahrer nickte.
    »Cheops pyramid, yes!«
    Aus dem offenen Fenster heraus reichte er einem linkisch grinsenden Mann mit abgewetzter Hose ein paar Münzen. Wichtig wie ein Flottenadmiral sprang er auf die Straße, brachte den Verkehr zum Stoppen und winkte das Taxi heraus.
    Birger Jacobsen sah ihnen lächelnd hinterher. Der Junge fuhr nach Giza zu den Pyramiden. Für ein paar Stunden war er beschäftigt. Und bei seiner Rückkehr würde im Hotelzimmer eine kleine Überraschung auf ihn warten. Der 13.Oktober 1978 – Birger glaubte nicht an Zufälle. Noch in der Jackentasche ließ er das Messer aufspringen. Flugkapitäne wurden nicht auf Waffen kontrolliert.
    Über den Lieferanteneingang betrat Birger Jacobsen das Hotel. Er hatte eine Menge Zeit, sich in Ruhe um das Mädchen zu kümmern.

84. Kapitel
    Ah, was für ein Duft! Der rote Sand der Wüste, Seths eigenes Land!
Fünf mal hundert Jahre habe ich dich nicht gerochen! Nicht war ich vergessen und ein starker Mann brachte mich fort, auf dass ich wiederkehren könnte.
Ich erinnere mich nur schwer.
    Die Pharaonen fürchteten Seth nicht mehr, denn Setepenhorus hatte viele starke Männer und er nannte sie Hähne, und viele kluge Frauen und er nannte sie Hennen. Der Ibis lehrte sie Zeichen auf Blätter und Hölzer zu malen und so konnten sie bleiben und zugleich an fernen Orten gehört werden.
    Ich wütete. Ich schickte Krankheit um Krankheit über das Land und Heuschrecken, die Ernte zu fressen, denn das hatte ich von Seth gelernt.
    Die Stämme klagten und suchten Seths Ebenbild in der Wüste auf und beteten zu ihm. Ich war ehrlich stolz und froh und mein Herz schlug noch immer.
    Setepenhorus aber schrieb seinen stärksten Hähnen und Hennen auf, wie sie die Menschen gesund machen sollten. Er schickte sie ins ganze Land und die Menschen sprangen von ihren Lagern und begannen wieder zu arbeiten. Er lehrte sie, Gräben zu ziehen in den Feldern. So hatten sie Wasser, auch wenn die Sonne brannte. Sie ernteten mehr Korn, als sie essen konnten, und sammelten es in großen Häusern. Wenn dann meine Heuschrecken kamen und meine Winde und alle Halme knickten, aßen sie das Korn aus den Häusern und keiner musste hungern.
    Zog aber die Klage über das Land, »der mächtige Pharao ist gestorben«, und alle Pulver halfen nichts, verbrannte ich das Kümmelkraut in der Nacht. Ich schloss die Augen und sah in die Wüste. Mir wuchsen Haare am ganzen Körper und Krallen aus meinen Fingern. Mein Rücken wurde krumm und die Schnauze lang und mein Speichel tropfte in Fäden auf den Leichnam. Dann raubte ich den Körper und ich fraß sein Herz und seine Leber und seine Lunge und seine Nieren, und seine Kraft fuhr in mich.
    Dann kam ein Pharao, der Chufu hieß, und er kannte eine List. Er ließ ein Haus aus Stein erbauen, so groß, denn kein Hund sollte seinen Leichnam stehlen können. Er nannte das Haus Horizont des

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