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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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darauf verlassen, jemanden zu finden, der Brieftauben aus Tar Valon hat. Und auch nicht darauf, daß die Amyrlin eine Botschaft per Taube überhaupt in die Finger bekommt. Es ist eine lange und schwere Reise. Ich würde Euch nicht allein losschicken, wenn ich jemanden hätte, den ich Euch mitgeben könnte, aber ich sorge dafür, daß Ihr Geld bekommt und Briefe an solche, die Euch weiterhelfen können. Ihr müßt aber schnell losreiten. Wenn Euer Pferd müde ist, kauft Euch ein anderes oder stehlt es, wenn es sein muß, nur reitet schnell!«
    »Laßt doch Eure Botschaft von Uno überbringen. Er ist gesund und kräftig genug, das habt Ihr selbst gesagt. Ich reite Rand hinterher.«
    »Uno hat seine Pflichten, Min. Und glaubt Ihr, ein Mann könnte so einfach zum Tor der Weißen Burg hinaufgehen und eine Audienz beim Amyrlin-Sitz verlangen? Selbst ein König müßte tagelang warten, wenn er unangemeldet käme, und ich fürchte, jeder der Schienarer müßte wochenlang Däumchen drehen, wenn er denn überhaupt vorgelassen würde. Ganz abgesehen davon, daß etwas so Ungewöhnliches noch vor dem ersten Sonnenuntergang in ganz Tar Valon herum wäre. Nur wenige Frauen bemühen sich um eine Audienz mit der Amyrlin selbst, aber es kommt gelegentlich vor und ist nicht unbedingt außergewöhnlich. Niemand darf auch nur soviel erfahren, daß die Amyrlin eine Botschaft von mir erhalten hat. Ihr Leben - und unsere - könnte davon abhängen. Ihr seid diejenige, die gehen muß.«
    Min saß da, öffnete und schloß ihren Mund wieder und suchte offenbar nach Einwänden, doch Moiraine ging bereits darüber hinweg, als sei alles erledigt. »Lan, ich fürchte, wir werden mehr Spuren von ihm finden, als mir lieb ist, aber ich verlasse mich auf deinen Instinkt.« Der Behüter nickte. »Perrin? Loial? Kommt Ihr mit mir, Rand zu suchen?« Von ihrem Platz an der Wand her quiekte Min trotzig auf, aber die Aes Sedai ignorierte sie.
    »Ich komme mit«, sagte Loial schnell. »Rand ist mein Freund. Und ich gebe zu: Ich will nichts verpassen. Wegen meines Buchs natürlich.«
    Perrin überdachte sich seine Antwort erst einmal. Rand war sein Freund, was auch immer mit ihm bisher geschehen sein mochte. Und es war beinahe sicher, daß ihre Schicksale miteinander verknüpft waren, obwohl er das am liebsten vermieden hätte. »Es muß unternommen werden, nicht wahr?« fragte er schließlich. »Also komme ich mit.«
    »Gut.« Moiraine rieb sich wieder die Hände. Sie wirkte wie ein Handwerker, der seine Arbeit beginnen wollte. »Ihr müßt Euch alle sofort vorbereiten. Rand hat Stunden Vorsprung auf uns. Ich will bis zum Mittag noch ein ganzes Stück vorwärtskommen.«
    So zierlich sie auch war: ihre energische Persönlichkeit trieb sie an, und alle außer Lan gingen zur Tür. Loial mußte gebückt laufen, bis er aus der Tür war. Perrin mußte bei Moiraine unwillkürlich an eine Frau denken, die Gänse hütet und vor sich her treibt.
    Als die anderen draußen waren, zögerte Min noch ein wenig und sprach Lan mit etwas zu süßem Lächeln an: »Wollt Ihr auch noch eine Botschaft überbringen lassen? Vielleicht an Nynaeve?«
    Der Behüter wirkte so überrascht wie ein Pferd, das auf drei Beinen stehenbleibt. »Weiß denn etwa jeder...?« Dann hatte er sein Gleichgewicht wiedergefunden. »Wenn es etwas gibt, was sie von mir erfahren muß, werde ich es ihr selbst sagen.« Er schloß die Tür vor ihrer Nase.
    »Männer!« knurrte Min in Richtung Tür. »Zu blind, um zu sehen, was selbst einem Stein klar ist, und zu stur, als daß man ihnen erlauben könnte, selbst zu denken.«
    Perrin atmete tief ein. In der Luft der Talmulde hing immer noch ein schwacher Geruch nach Tod, aber es war besser, als drinnen eingesperrt zu sein. Um vieles besser.
    »Saubere Luft«, seufzte Loial. »Der Rauch hat mich allmählich ein wenig gestört.«
    Sie gingen nebeneinander den Hang hinunter. Unten am Bach standen alle Schienarer, die im Moment überhaupt stehen konnten, und lauschten Uno. Seinen ausladenden Gesten nach zu schließen, holte der Einäugige bestimmt in bezug auf seine vorher unterdrückten Flüche wieder auf. »Wie kommt es, daß ihr zwei so vorgezogen werdet?« fragte Min plötzlich. »Sie bat euch darum. Mir hat sie diese Höflichkeit nicht erwiesen.«
    Loial schüttelte den Kopf. »Ich glaube, sie hat nur gefragt, weil sie sowieso wußte, was wir antworten würden, Min. Moiraine scheint Perrin und mich völlig zu durchschauen; sie weiß, was wir vorhaben. Aber du

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