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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wollen. Mädchen, ich... Nein. Frau. Frau, ich hoffe, dir ist klar, daß du mit mir zusammen in einen Kochtopf gehüpft bist, unter dem das Feuer vielleicht schon brennt.«
    »Das weiß ich.« Egwene war stolz darauf, daß ihre Stimme bei diesen Worten kaum noch bebte.
    Die Amyrlin lächelte erfreut, doch in dem Blick aus ihren blauen Augen lag etwas, das Egwene vermuten ließ, sie habe die ganze Zeit über mit dieser Entscheidung gerechnet. In diesem Moment spürte sie die Fäden des Puppenspielers wieder an Händen und Füßen.
    »Verin... « Die Amyrlin zögerte und murmelte dann mehr in sich hinein: »Wenn ich schon jemandem trauen muß, warum dann nicht ihr? Sie weiß bereits genauso viel wie ich und vielleicht sogar mehr.« Ihre Stimme wurde wieder lauter. »Verin wird euch alles berichten, was über Liandrin und die anderen bekannt ist. Sie wird euch auch eine Liste der gestohlenen TerAngreal geben und was man mit ihrer Hilfe tun kann. Soweit wir das eben wissen. Was mögliche in der Burg verbliebene Schwarze Ajah betrifft... Haltet die Augen und Ohren auf und seid vorsichtig mit euren Fragen. Verhaltet euch wie die Mäuse. Wenn ihr auch nur einen Verdacht habt, dann berichtet mir davon. Ich werde mich selbst ein wenig um euch kümmern. Keiner wird das für eigenartig halten, da ich euch ja derart bestraft habe. Ihr könnt mir berichten, wenn ich euch besuche. Denkt aber daran: Sie haben bereits Menschen getötet. Sie werden das vielleicht auch wieder tun!«
    »Das ist ja schön und gut«, sagte Nynaeve, »aber wir sind immer noch nur Aufgenommene, sollen jedoch Aes Sedai jagen. Jede Schwester kann uns befehlen, uns um unsere eigenen Aufgaben zu kümmern, oder uns wegschicken, ihre Wäsche zu waschen. Wir haben dann keine andere Wahl, als zu gehorchen. Es gibt Orte, an die eine Aufgenommene nicht gehen darf, und Dinge, die sie nicht tun darf. Licht, wenn wir sicher wären, daß eine Schwester zu den Schwarzen Ajah gehört, könnte sie den Wachen ohne weiteres befehlen, uns in unseren Zimmern einzusperren und dort gefangenzuhalten. Sie würden gehorchen. Sie würden doch das Wort einer Aufgenommenen nicht über das einer Aes Sedai stellen.«
    »Im allgemeinen«, erwiderte die Amyrlin, »müßt ihr euch an die Regeln für die Aufgenommenen halten. Es soll ja schließlich niemand Verdacht schöpfen. Aber...« Sie öffnete den schwarzen Kasten auf ihrem Schreibtisch, zögerte dann aber und sah die beiden Frauen an, als sei sie immer noch nicht sicher, ob sie es wirklich tun solle. Dann nahm sie einige feste, gefaltete Blätter heraus. Sie sah sie kurz durch, zögerte nochmals und wählte schließlich zwei davon aus. Die anderen legte sie in den Kasten zurück. Die beiden Dokumente übergab sie Egwene und Nynaeve. »Versteckt sie gut. Sie sind nur für den Notfall bestimmt.«
    Egwene entfaltete den starken Papierbogen. Die Schrift darauf war gestochen sauber und abgerundet, und unten befand sich das Siegel mit der Weißen Flamme von Tar Valon.
    Was die Trägerin tut, geschieht auf meinen Befehl hin,
    und ich trage dafür die Verantwortung.
    Gehorcht und schweigt gemäß meinem Befehl.
    Siuan Sanche Wächterin über die Siegel Flamme von Tar Valon Der Amyrlin-Sitz »Damit könnte ich ja so ziemlich alles tun«, sagte Nynaeve staunend. »Den Wachen den Marschbefehl erteilen. Die Behüter kommandieren.« Sie lachte ein wenig dabei. »Damit könnte ich einen Behüter tanzen lassen.«
    »Bis ich es herausfände«, stimmte die Amyrlin trocken zu. »Wenn Ihr keinen äußerst überzeugenden Grund dafür nachweisen könntet, würde ich dafür sorgen, daß Ihr euch wünscht, Liandrin hätte Euch gefangen.«
    »Ich habe nicht gesagt, daß ich so etwas tun werde«, sagte Nynaeve schnell. »Ich meine damit, es verleiht mir mehr Autorität, als ich mir vorgestellt hatte.«
    »Ihr werdet sie möglicherweise brauchen. Aber denkt daran, Kind: Ein Schattenfreund gibt genausowenig auf dieses Papier wie irgendein Weißmantel. Beide würden Euch vermutlich schon deshalb töten, weil Ihr dieses Papier besitzt. Wenn dieses Dokument ein Schild wäre... Doch Papierschilde sind dünn, und auf diesem ist vielleicht eine Zielscheibe aufgemalt.«
    »Ja, Mutter«, sagten Egwene und Nynaeve wie aus einem Munde. Egwene faltete ihr Dokument wieder und steckte es in ihre Gürteltasche. Sie beschloß, es nur dann wieder herauszunehmen, wenn es absolut notwendig war. Und woher weiß ich, wann das der Fall ist?
    »Was ist mit Mat?« fragte Nynaeve.

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