Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
das war schon mehrere Tage her.
    Er ist eben ein störrischer alter Zwerg, dachte Regis, stand auf und überlegte, ob er sich nicht jetzt schon ein wenig zu seinem Freund setzen sollte. Für gewöhnlich besuchte er Bruenor nicht so früh am Abend, sicher nicht vor dem Abendessen, aber aus irgendeinem Grund hatte Regis das Gefühl, jetzt schon gehen zu müssen. Vielleicht brauchte er den Trost von Bruenors Gesellschaft, die Erinnerung daran, dass er der beste Freund des Zwergenkönigs und es deshalb nur recht und billig gewesen war, die Berufung zum Verwalter der Heldenhammer-Sippe zu akzeptieren.
    Oder vielleicht würde es ihm auch einfach Kraft geben, wenn er neben Bruenor saß und sich wie so oft an die alten Zeiten mit dem zähen Zwerg erinnerte. Was für ein Vorbild war Bruenor all die Jahre für ihn gewesen, wenn dieser stark blieb, wenn alle anderen schon die Flucht ergriffen, und lachte, wenn andere sich verängstigt duckten!
    Dann fiel Regis etwas anderes ein, und das nahm ihm jeglichen Trost, den der Gedanke, zu Bruenor zu gehen, ihm gegeben hatte.
    Vielleicht, erkannte er plötzlich, empfand er das Bedürfnis, seinen alten Freund zu sehen, weil Bruenors Geist irgendwie nach ihm rief, ihm sagte, er solle zum Bett des Königs gehen, wenn er wirklich mit ansehen wollte, wie sein Freund seinen letzten Atemzug tat.
    Tatsächlich sollte sein Besuch bei Bruenor zu dieser ungewohnten Stunde dem Halbling eine unerwartete Erkenntnis verschaffen, denn als er das Zimmer des Zwergenkönigs betrat, fand er dort nicht nur Bruenor Heldenhammer, der reglos auf dem Bett lag, sondern noch einen anderen Zwerg, der sich über ihn beugte und zu Moradin betete.
    Einen Moment lang dachte Regis, der Priester wolle Bruenor helfen, die andere Seite zu erreichen, und er sei vielleicht zu spät gekommen, um in diesem Augenblick bei seinem Freund zu sein.
    Aber dann erkannte er die Wahrheit: Der Priester, Cordio Muffinkopf, verabschiedete sich nicht von Bruenor, sondern wirkte einen Heilzauber für ihn.
    Regis riss die Augen auf und fragte sich, ob Bruenor etwas getan hatte, was Grund zu Hoffnung gab, und eilte zum Bett. Seine plötzliche Bewegung ließ Cordio auf ihn aufmerksam werden, und der Zwerg blickte auf, trat zurück und schnappte erschrocken nach Luft. Diese nervöse Reaktion zeigte Regis sofort, dass seine Hoffnung ungerechtfertigt war und hier etwas ganz anderes geschah.
    »Was tust du hier?«, fragte der Halbling.
    »Ich komme jeden Tag hierher und bete um Bruenors Tod«, erwiderte der Zwerg mürrisch, aber Regis wusste sofort, dass es sich dabei bestenfalls um eine Halbwahrheit handelte. »Um ihm weiteres Leiden zu ersparen. Ich bete zu Moradin, ihn auf sanfte Weise zu holen.«
    »Du hast mir gesagt, dass Bruenor bereits an Moradins Seite sitzt.«
    »Ja, und das tut sein Geist wahrscheinlich auch. Ja, so … so muss es sein«, stotterte Cordio. »Aber wir wollen doch nicht, dass das Hinscheiden des Körpers zu schmerzhaft für ihn wird.«
    Regis hörte die Erwiderung kaum, während er dastand und Bruenor betrachtete, seinen Freund, der schon vor Tagen hätte sterben sollen, kurz nachdem der Halbling den Befehl gegeben hatte, die Priester sollten ihn allein lassen.
    »Was hast du vor, Cordio?«, fragte er, aber er hielt inne, als jemand hereingestürzt kam.
    »Der Verwalter ist auf dem –«, begann Stumpet Reißklaue, aber dann bemerkte sie, dass Regis bereits im Zimmer war.
    Sie riss die Augen auf und schien leise zu fluchen, als sie einen Schritt zurückwich.
    »Ja, Cordio Muffinkopf«, stellte Regis fest. »Der Verwalter kommt, also solltest du mit deinem Heilzauber für König Bruenor aufhören und rasch verschwinden.«
    Er sah Cordio vorwurfsvoll an, aber der Zwerg wich nicht zurück.
    »Ja«, erwiderte Cordio, »das hätte Stumpet wohl gesagt, wenn du nicht hier gewesen wärst.«
    »Ihr heilt ihn!«, klagte Regis und schaute die beiden zornig an. »Jeden Tag kommt ihr hier herein, leitet eure Magie in seinen Körper und erhaltet ihn damit am Leben. Ihr wollt ihn nicht sterben lassen.«
    »Sein Körper ist hier, aber sein Geist ist es nicht mehr«, sagte Cordio.
    »Dann lasst ihn sterben!«, befahl Regis.
    »Das kann ich nicht«, erwiderte Cordio.
    »Das ist würdelos!«, schrie der Halbling.
    »Ja«, stimmte Cordio zu. »Aber Bruenor hat jetzt eine Pflicht, und ich sorge dafür, dass er sie erfüllt. Ich kann König Bruenors Körper nicht hinübergehen lassen.«
    »Noch nicht«, sagte Stumpet.
    »Aber ihr seid doch

Weitere Kostenlose Bücher