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Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Nachricht von König Bruenors Hinscheiden hatte Dutzende neuer Stämme aus ihren Höhlen zu Oboulds Armee geführt, was selbst die lästige Gerti Orelsdottr und ihre eingebildeten Eisriesen zum Schweigen gebracht hatte. Oboulds Sohn Urlgen scheuchte die Zwerge vor sich her – nach seinem letzten Bericht hatten sie schon den Rand von Mithril-Halle erreicht.
    Dann trafen die ersten Nachrichten über Feinde hinter Oboulds Linien ein. Bei einem Angriff auf ein Ork-Lager waren die meisten Orks getötet und die anderen wieder in ihre Berghöhlen zurückgetrieben worden. Obould kannte seine Leute gut genug, um zu wissen, dass in diesem kritischen Augenblick die Moral das Wichtigste war – und es vermutlich auch während des gesamten Feldzugs bleiben würde. Die Orks waren ihren Feinden im Norden zahlenmäßig erheblich überlegen und konnten es im Kampf Mann gegen Mann durchaus mit Menschen und Zwergen und sogar mit Elfen aufnehmen. Ihre größte Schwäche lag in ihrem Mangel an Koordination zwischen den einzelnen Truppen und dem grundlegenden Misstrauen zwischen rivalisierenden Stämmen. Siege führten zu mehr Zusammenhalt, aber Berichte wie der über diese niedergemetzelte Gruppe konnten dafür sorgen, dass viele potenzielle Krieger sich wieder in die Sicherheit ihrer Höhlen unter den Bergen zurückzogen.
    Es war kein guter Zeitpunkt für solche Nachrichten. Obould hatte von einer weiteren Versammlung der Schamanen mehrerer ziemlich großer Stämme gehört, und negative Bemerkungen von diesen Schamanen könnten den Zulauf zu Oboulds Heer gewaltig verringern.
    Eins nach dem anderen, sagte er sich, und dachte genauer über die Worte des Goblin-Boten nach. Er musste herausfinden, was los war, und zwar schnell. Zum Glück befand sich eine Person in seinem Lager, die ihm vielleicht helfen konnte.
    Er schickte sowohl den Goblin als auch seine Diener weg und ging zum Südende des großen Lagers, zu der Besucherin, die er schon viel zu lange hatte warten lassen.
    »Ich grüße dich, Donnia Soldou«, sagte er.
    Die Drow drehte sich um – sie hatte bereits gespürt, dass er in der Nähe war, das wusste er –, spähte unter der Kapuze ihres magischen Piwafwi hervor, und in ihren rötlichen Augen lag ein ebenso strahlendes und boshaftes Lächeln wie auf ihren Lippen.
    »Du hast viel erreicht, höre ich«, stellte sie fest und bewegte leicht den Kopf, was ihr weißes Haar über ein Auge fallen ließ.
    Geheimnisvoll und verführerisch wie immer.
    »Es wird noch viel besser werden«, behauptete Obould. »Urlgen scheucht die Zwerge wieder in ihr Loch, und wer wird dann die Siedlungen verteidigen?«
    »Einen Feldzug ordentlich beenden und erst dann mit dem nächsten beginnen?«, fragte Donnia. »Ich hätte dich für ehrgeiziger gehalten.«
    »Wir können nicht einfach nach Mithril-Halle rennen und uns niedermetzeln lassen«, entgegnete Obould. »War das nicht die Taktik, die deine eigenen Leute angewandt haben?«
    Donnia lachte nur über diese beleidigend gemeinten Worte, denn es waren nicht »ihre« Leute gewesen. Die Drow von Menzoberranzan hatten Mithril-Halle angegriffen und waren vernichtend geschlagen worden, aber das interessierte Donnia Soldou nicht wirklich, denn sie kam nicht aus der Spinnenstadt und mochte sie nicht besonders.
    »Hast du von dem Gemetzel im Lager des Reißzahnstamms gehört?«, fragte Obould.
    »Ja. Sieht so aus, als wären sie einem Furcht erregenden Feind – oder mehreren – begegnet«, erwiderte Donnia. »Ad'non ist schon auf dem Weg dorthin.«
    »Bring mich ebenfalls hin«, verlangte Obould, was Donnia offensichtlich überraschte. »Ich will es selbst sehen.«
    »Wenn du zu viele Krieger mitnimmst, wird das die Nachrichten von dem Gemetzel nur weiter verbreiten«, wandte Donnia ein. »Willst du das riskieren?«
    »Wir beide werden gehen«, erklärte Obould. »Wir allein.«
    »Und wenn diese Feinde, die den Reißzahnstamm niedergemetzelt haben, noch in der Nähe sind? Das könnte gefährlich werden.«
    »Wenn diese Feinde noch in der Nähe sind und sie Obould angreifen, wird es für sie gefährlich, und zwar sehr«, knurrte der Ork-König, was Donnia ein Lächeln entlockte. Weiße Zähne blitzten vor ebenholzfarbener Haut.
    »Also gut«, gab sie nach. »Sehen wir mal, was wir über unseren geheimnisvollen Feind herausfinden können.«
    Der Schauplatz des Gemetzels war nicht weit entfernt, und Donnia und Obould erreichten ihn noch am gleichen Tag. Sie stießen dort nicht nur auf Ad'non Kareese, sondern

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