Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen
gesichert ist. Du wirst Proffit bei dieser Jagd führen.«
Oboulds Tonfall ließ keinen Raum für Widerspruch, und als Tos'un dennoch zu einem Kopfschütteln ansetzte, signalisierte ihm Kaer'lic nachdrücklich: Es ist besser so!
»Ich werde ihn begleiten«, verkündete die Priesterin dann. »Ich kenne mich in diesen Höhlen ebenfalls ein wenig aus, und es wird besser für Proffit sein, wenn zwei Dunkelelfen ihn und seine Leute führen.«
Obould nickte und wandte sich anderen Angelegenheiten zu, besonders der Versiegelung der großen Tore.
Warum hast du das getan?, fragte Tos'un Kaer'lic in der Zeichensprache, als sie sich ein Stück zurückzogen.
Wir sollten lieber von hier verschwinden, lautete die Antwort.
Was ist mit Ad'non und Donnia?
Kaer'lic zuckte die Achseln und erwiderte: Die werden schon auf sich selbst aufpassen. Tun sie doch immer. Im Augenblick ist es das Beste, wenn wir nach Süden gehen.
Warum?
Weil Drizzt Do'Urden im Norden ist.
Tos'un starrte die Priesterin neugierig an. Kaer'lic hatte sich immer schon Gedanken wegen des Abtrünnigen gemacht, aber so weit wegzugehen, nur weil Drizzt Do'Urden in dieser Region operierte? Das war einfach Unsinn!
Er wusste nicht, was Kaer'lic denn nun eigentlich befürchtete. Seit sich Tos'un der Gruppe angeschlossen und von der Katastrophe bei dem Angriff von Menzoberranzan auf Mithril-Halle berichtet hatte, hatte Kaer'lic Suun Wett den Verdacht gehegt, Drizzt Do'Urden könnte mehr sein, als die Drow von Menzoberranzan je begriffen hatten.
Ja, der Abtrünnige war ein hervorragender Krieger, aber das konnte nicht alles sein. Kaer'lic war immer schon schlau gewesen, und nun hasste sie diese Schlauheit beinahe, denn inzwischen war die Priesterin der Ansicht, dass sie sich damit nur selbst schadete. Konnte der Preis der Erkenntnis in Verdammnis bestehen?
Die Priesterin der Lolth hatte es ihren Freunden nicht verraten, aber sie war zu einem Schluss gekommen, der sie gleichzeitig beunruhigte und faszinierte: Drizzt Do'Urden war das gesegnete Werkzeug der Spinnenkönigin.
Lästige Elfen
Die beiden Orks warfen die Waffen weg und rannten, denn sie hatten nicht vor, gegen diesen tödlichen Elfenkrieger auf seinem fliegenden Pferd zu kämpfen – immerhin waren schon drei ihrer Kameraden tot, und das genügte, um sie unter lauten Hilfeschreien den Bergpfad entlangrennen zu lassen.
Über ihnen folgte der Elf auf seinem wunderschönen geflügelten Streitross. Die Orks hatten keine Chance, schneller zu sein als der Pegasus, und sie würden sich auch nicht verstecken können, solange sie keinen Unterschlupf unter der Erde fanden.
Und dazu bestand keine Möglichkeit, wie der Elf ganz genau wusste.
Er lenkte Sonne nach links und trieb die Orks auf einen schmalen Bergpfad.
Die Orks nahmen nur noch den Pegasus und den Elf wahr und rannten so schnell sie konnten in die Richtung weiter, in die der Reiter sie trieb. Sie rannten um eine Biegung, einer hinter dem anderen, und eilten einen leichten Hang hinauf, um einen weiteren Felsblock zu umrunden.
Zumindest versuchten sie das.
Denn nun kam die ebenso schöne wie tödliche Elfenfrau hinter dem Felsblock hervor und stürzte sich von links auf die Orks. Der erste kreischte, blieb wie angewurzelt stehen und hob abwehrend die Hände, aber die Frau griff ihn nicht einmal an. Sie wirbelte an ihm vorbei und nutzte ihn als Sichtschutz gegenüber seinen Kameraden. Der zweite Ork kam rasch näher, sah zunächst nur, dass sein Freund unerwartet stehen geblieben war, und bemerkte die schlanke Gestalt hinter ihm erst, als es zu spät war.
Ein Schwert bohrte sich in seine Brust.
Der erste Ork öffnete die Augen wieder und glaubte, den Angriff irgendwie überlebt zu haben. Offensichtlich gehörte er nicht zu den Geschöpfen, die stehen bleiben und über einen solchen Glücksfall nachdenken, denn er rannte sofort weiter.
Er schaffte beinahe einen ganzen Schritt, bevor ihn ein Schwert in die Niere traf. Er schaffte beinahe einen zweiten Schritt, bevor das Schwert abermals zuschlug. Er schaffte beinahe einen dritten Schritt, bevor das tödliche Schwert ihn erneut traf, diesmal im Nacken.
»Ich fange an zu verstehen, wieso Drizzt Do'Urden dieses Leben Spaß macht«, stellte Tarathiel fest und führte sein Reittier neben Innovindil.
»Ich glaube nicht, dass es ihm Spaß macht«, erwiderte Innovindil. Sie schaute über die Felsen hinweg und pfiff. Mond kam auf sie zugetrabt. »Er wird von Zorn getrieben, und das hat nichts mit Spaß zu
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