Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen
tun. Das haben wir gesehen, als wir ihm geholfen haben. Er konnte nicht einmal unsere Großzügigkeit akzeptieren.«
Tarathiel wischte sein blutiges Schwert an dem schmutzigen Hemd eines toten Orks ab. Innovindil hatte Recht. Er hatte gehofft, mit dem Dunkelelfen Freundschaft schließen zu können, als er und Innovindil ihm am Fluss begegnet waren. Tarathiel hatte mit Drizzt über Ellifain sprechen und erfahren wollen, was der Drow vielleicht über sie wusste, und Drizzt außerdem davor warnen wollen, dass seine junge Verwandte vorhatte, ihn umzubringen.
Aber bei ihrem kurzen Gespräch an diesem Tag war das genau aus den Gründen, die Innovindil gerade erwähnt hatte, unmöglich gewesen.
»Irgendwo tief drinnen muss es ihn freuen, diese widerwärtigen Geschöpfe zu töten«, erwiderte er. »Er muss doch erkennen, dass das, was er tut, die Welt ein wenig besser macht.«
»Das wollen wir hoffen«, sagte Innovindil, aber sie wirkte alles andere als überzeugt.
Sie blickte auf und sah sich um, als hielte sie nach einem Anzeichen von Drizzt Ausschau.
Danach zogen die beiden weiter, denn sie wussten, dass es in der Umgebung bald nur so von Orks wimmeln würde, die nachsehen wollten, wieso die fünf, die die Elfen getötet hatten, so geschrien hatten. Sie führten die Pegasi überwiegend hinter sich her, stiegen aber in den Sattel, wenn es darum ging, Schluchten zu überqueren und kleine Steilhänge zu bewältigen, was den Feinden eine Verfolgung erheblich schwerer, wenn nicht gar unmöglich machen würde.
Aber sie kehrten an diesem Abend nicht direkt in ihre Höhle zurück und zogen es vor, nach weiterer Beute zu suchen.
Drizzt mochte aus Zorn handeln, aber Tarathiel und Innovindil hatten tatsächlich das Gefühl, etwas zu leisten. Und es gab wahrhaftig genug Orks zum Töten.
Donnia brauchte Ad'non nicht zu signalisieren, wie sehr sie sich freute, als das Glühen von Wärme sie zu einem Dunghaufen führte, denn ihr boshaftes Lächeln zeigte genau, was sie empfand.
Ad'non ging es ebenso.
Die Drow erkannten, dass die meiste Wärme bereits aus dem Dung verschwunden war, und daraus konnten sie ungefähr abschätzen, wie viel Zeit vergangen war, seit die Pegasi hier gewesen waren. Man brachte Dunkelelfen schon früh bei, Schlüsse aus der Hitzeabstrahlung von Tierkot zu ziehen, und dieser Haufen war in Struktur und Größe ganz ähnlich denen der Rothe, die die Dunkelelfen in ihren unterirdischen Städten züchteten.
Die beiden verständigten sich kurz, dann schlugen sie einen Umweg über den Berghang ein. Sie bewegten sich vorsichtig von Felsüberhang zu Felsüberhang, von Stein zu Stein, von Baum zu Baum. Als sie auf einen weiteren Dunghaufen stießen, grinsten sie einander an.
Schließlich erreichten sie einen flachen Felsen, und als sie über seinen Rand schauten, machten sie eine noch vielversprechendere Entdeckung.
Eine Höhle, signalisierte Ad'non, der rechts von Donnia auf dem Bauch lag.
Die beiden Dunkelelfen wussten es nicht, aber sie befanden sich auf dem gleichen Überhang, von dem aus Drizzt die Höhle von Tarathiel und Innovindil beobachtet hatte.
Donnia bat Ad'non lautlos, ihr Deckung zu geben, dann rutschte sie bis ganz zum Rand des Steins. Sie schaute sich noch einmal um, um sich zu überzeugen, das Ad'non die Handarmbrust bereit hatte, dann kletterte sie über die Felskante, hielt sich noch einen Augenblick daran fest und ließ sich dann die zehn Fuß bis zum Boden vor der Höhle fallen. Sie drückte sich an die Seite des dunklen Eingangs und zog Schwert und Armbrust.
Ad'non kam auf die gleiche Art vom Felsüberhang herunter und huschte zur gegenüberliegenden Seite des Höhleneingangs.
Die Asche da drin ist noch warm, bedeutete Donnia, ein eindeutiges Zeichen, dass die Höhle als Lagerplatz benutzt wurde.
Ad'non duckte sich und spähte in die Höhle hinein.
Leer, signalisierte er seiner Begleiterin. Aber nicht verlassen.
Sie brauchten sich nicht weiter darüber zu verständigen, was nun zu tun war.
Als Erstes sahen sie sich rings um die Höhle nach einer guten Stelle für einen Hinterhalt um. Sie blieben nicht zu nahe am Eingang und gingen auch nicht hinein, was von ihrem Respekt für diese gefährlichen Feinde zeugte. Schon bald machte Donnia eine interessante Entdeckung: eine zweite Höhle.
Diese hier ist tiefer, bedeutete sie Ad'non.
Ad'non kam zu ihr und betrachtete den Gang, der nach unten führte. Besonders interessierte ihn der Winkel dieses Gangs im Verhältnis zu der Höhle,
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