Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter
verloren«, sagte Jackonray grimmig. »Kein Zwergenkönig lässt das geschehen, ohne den Boden zu weihen.«
»Meine eigenen Priester haben das bereits getan, und sie haben auch den Fluss geweiht«, versicherte ihm Bruenor.
»Und der Segen eurer eigenen Priester und von Emerus selbst wird den tapferen Jungs, die ertrunken sind, den Weg zu Moradins Halle noch einfacher machen.«
»Es heißt, du bist schon dort gewesen«, sagte Jackonray. »In Moradins Halle, meine ich. Ist es so großartig, wie man hört?«
Bruenor schluckte angestrengt.
»Ja, mein König hat Moradin ins Auge geschaut und gesagt: ›Schick mich zurück, damit ich noch mehr stinkende Orks umbringen kann!‹«, brüllte Pwent.
Jackonray nickte und grinste breit, und Bruenor ließ es dabei bewenden. Er wusste, dass die Geschichten über seinen Aufenthalt im Jenseits wild ins Kraut schossen, vor allem, nachdem Cordio und die anderen Priester sie überall herumerzählten und ausschmückten. Aber mehr als das wusste Bruenor selbst nicht darüber. Nur Geschichten. Spekulationen und großartige Beschreibungen.
War er wirklich in Moradins Halle gewesen? Der Zwergenkönig hätte es nicht sagen können. Er erinnerte sich an den Kampf in Senkendorf. Er erinnerte sich daran, Catti-bries Stimme gehört zu haben, die von sehr weit her kam. Er erinnerte sich an ein Gefühl von Wärme und Trost, aber das war alles sehr vage. Das erste klare Bild nach der Katastrophe in Senkendorf war für ihn das Gesicht von Regis gewesen, als der Halbling mit seinem magischen Rubinanhänger bis in seine Seele vorgedrungen war, um ihn aus tiefem Schlaf zu wecken.
»Wer würde sich so einen Spaß entgehen lassen?«, fragte Pwent gerade, als Bruenor sich wieder dem Gespräch zuwandte. Er bemerkte, dass Jackonray dem Schlachtenwüter kaum zuhörte und stattdessen ihn, Bruenor, anstarrte.
»Es wird uns eine Ehre sein, euren großen König Emerus hier willkommen zu heißen«, sagte Bruenor und sah, wie der Mann aus Felbarr sich entspannte. »Er kann seinen Jungs Lebewohl sagen und Nikwillig aus Felbarr ehren, direkt nachdem ich mich im Namen von Mithril-Halle bei diesem Zwerg bedankt habe. Denn es war zweifellos Nikwillig, der diesen Tag für uns gerettet hat.«
»Diese Begegnung zwischen dir und König Emerus hätte schon lange stattfinden sollen«, erwiderte Jackonray. »Und wir werden sicher auch bald König Harbromm aus Adbar hier haben. Dann wollen wir mal sehen, wie sich diese dummen Orks gegen die drei Königreiche behaupten können!«
» Tötet sie alle! «, brüllte Pwent so laut, dass die beiden anderen zusammenzuckten und auch alle Zwerge in der Nähe sich umdrehten, und da sie nun einmal Zwerge waren, nutzten sie selbstverständlich die Gelegenheit, um in lautstarken Jubel auszubrechen.
Sie jubelten wieder, selbstverständlich mit Ausnahme von Cottie Cooperson, die niemals auch nur lächelte, vom Jubeln gar nicht zu reden. Sie hatten gehört, dass das Osttor offen war und es bald eine Möglichkeit geben würde, über den Surbrin und ins friedliche Land im Südosten zu gelangen. Noch vor dem Winter würden sie alle in Silbrigmond sein. Und von dort aus konnten sie im Frühjahr weiterziehen und würden die dunklen Steinwände von MithrilHalle nie wieder sehen müssen.
Dieser Jubel folgte Delly Curtie, als sie Colson aus dem Gemeinschaftsraum und den Flur entlang trug. Drinnen hatte sie allen zugelächelt, Hilfe angeboten und Schultern getätschelt, und sie hatte Cottie versichert, dass auch sie ihr Leben neu beginnen und vielleicht sogar noch weitere Kinder haben würde. Cottie hatte sie zur Antwort nur gequält und ein wenig säuerlich angesehen und dann den Blick gleich wieder gesenkt.
Hier draußen im Flur fiel es Delly schwer, auch nur zu lächeln. Drinnen hatte sie mitgejubelt, aber nun zerriss es ihr fast das Herz. Sie würden bald alle über den Surbrin davonziehen und sie als einen von nur vier Menschen in Mithril-Halle zurücklassen.
Es gelang ihr, ihre Miene zu beherrschen, als sie ihr Zimmer betrat und Wulfgar dort fand, der sich ein blutbeflecktes Hemd über den Kopf zog.
»Ist das dein Blut?«, fragte Delly und eilte an seine Seite.
Sie drückte Colson fest mit einem Arm an ihre Hüfte, während sie mit der anderen Hand über den muskulösen Oberkörper des Barbaren strich und ihn nach ernsthaften Wunden untersuchte.
»Es ist Ork-Blut«, sagte Wulfgar, streckte die Hände aus und hob Colson sanft hoch. Er strahlte, als er dem kleinen Mädchen in die
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