Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter
in dem Kampf auf der Klippe nördlich des Tals der Hüter oder kürzlich bei den Kämpfen im Süden verwundet worden waren. Ivan und Pikel Felsenschulter waren da, und obwohl sie der Sippe nicht angehörten, wünschte sich jeder anwesende Zwerg, sie würden sich ihr anschließen. Nanfoodle der Gnom war da, ebenso wie Regis und Wulfgar.
Sie waren also nicht alle blutsverwandt, aber ganz bestimmt vereint in ihrer gemeinsamen Sache und ihrer gemeinsamen Entschlossenheit. Catti-brie warf einen Blick zu ihrem Vater, der auf dem Thron saß und einen weiteren Krug Met leerte, den die Priester mit ihrem Segen in heiliges Wasser verwandelt hatten. Seine Trinksprüche und sein Lob waren aufrichtig, das wusste sie. Er hätte über das Eintreffen von Torgar, Shingles und den anderen Jungs aus Mirabar nicht erfreuter oder dankbarer sein können. Diese Zwerge hatten die Heldenhammers wieder und wieder gerettet, von den nördlichen Rändern des Berglands bis hin zu der Arbeit, die sie im Süden geleistet hatten. Sie hatten sich nördlich des Tals der Hüter an der Seite von Banak Starkamboss hervorragend geschlagen und die Orks aus unterirdischen Gängen vertrieben, damit Nanfoodle auf dem Felskamm seine Magie wirken konnte. Sie hatten schreckliche Verluste erlitten, es aber mit der typischen stoischen Haltung ertragen. Der Sieg würde die Verluste wert sein, und nichts anderes als Sieg war akzeptabel.
All das hatte vor allem mit ihrem Vater zu tun, erkannte Catti-brie. Alles, von Torgars Entscheidung, Mirabar zu verlassen, bis zu dem mutigen, wenn auch schlecht beratenen Entschluss der Zwerge aus Felbarr, den Fluss zu überqueren, war zumindest zum Teil dem Charakter von Bruenor Heldenhammer zu verdanken.
Catti-brie konnte nur lächeln, als sie ihren Vater ansah.
Schließlich wanderte ihr Blick weiter über das Podium zu Banak Starkamboss, der mehr lag, als dass er saß, auf einem Stuhl auf Rädern, von dem Catti-brie fürchtete, dass er bald zu einem Gefängnis für ihn werden würde. Banak hatte seinen Körper für die Sache geopfert – selbst der optimistische Cordio bezweifelte, dass der Zwerg je wieder würde laufen können –, und dennoch war er hier, jubelte und trank, und auf seinem alten Gesicht breitete sich unter dem dichten Bart ein strahlendes Lächeln aus.
Es war ein guter Tag, ein Heldenhammer zu sein, dachte Catti-brie. Trotz der Tragödie bei dem Ausbruchsversuch im Osten und ihrer gefährlichen Position zwischen Mithril-Halle und dem Surbrin, trotz der Horden von Orks, die sie von allen Seiten bedrängten, und obwohl jeder von ihnen Freunde und Verwandte verloren hatte, war es ein guter Tag, ein Heldenhammer zu sein.
Sie glaubte das aus ganzem Herzen, und dennoch war sie nicht überrascht zu spüren, dass eine Träne über ihre Wange lief.
Denn Catti-brie hatte begonnen zu zweifeln. Sie glaubte, dass Drizzt tot war, und erst jetzt konnte sie es sich eingestehen: dass sie ihn mehr geliebt hatte als alle anderen. Dass er allein sie glücklich gemacht, ihr das Gefühl gegeben hatte, ein vollständiger Mensch zu sein. Zu viele Probleme hatten zwischen ihnen gestanden, Fragen der Langlebigkeit, des Nachwuchses und wie die anderen ihre Beziehung wahrnehmen würden – und nun war ihr das alles klar, und Drizzt war hoffnungslos verloren. All diese befürchteten Probleme kamen ihr nun so dumm vor, die kleinlichen Ergebnisse von Verwirrung und selbstzerstörerischen Gedanken. Als Catti-brie am Boden gelegen hatte, umgeben von Feinden, als sie geglaubt hatte, dass ihr Leben zu Ende war, hatte sie eine Leere in sich gespürt, die über alles hinausging, was sie sich hätte vorstellen können. Die Erkenntnis ihrer Sterblichkeit hatte sie darüber nachdenken lassen, wie die Dinge sein sollten. Verloren in diesem Durcheinander hatte sie Drizzt abgewiesen. Verloren in diesem Durcheinander hatte Catti-brie vergessen, dass die Zukunft kein gerader Weg war, den der Reisende selbst entwerfen konnte. Die Zukunft bestand aus den Taten der Gegenwart, aus jeder einzelnen, aus Entschlüssen, die sich unvermeidlich aneinander reihten, um den erwünschten Weg zu bilden. Jeden Tag so gut wie möglich zu leben würde ihr eine Existenz ohne Bedauern gestatten, und ein Leben ohne Bedauern war der Schlüssel dazu, den unvermeidlichen Tod akzeptieren zu können.
Und nun war Drizzt für sie verloren.
Würde diese Wunde jemals heilen? »Alles in Ordnung?«
Wulfgars Stimme war leise und voller Sorge, und als Catti-brie aufblickte,
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