Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter
Bergausläufer nördlich des Tors Verteidigungsanlagen baut – ich werde Bogenschützen und Katapulte schicken, um bei dieser Verteidigung zu helfen. Meine Zauberer werden sich euch abwechselnd anschließen, um Schulter an Schulter mit den Zwergenkriegern zu stehen und Feuerkugeln nach allen zu schleudern, die es wagen, euch anzugreifen.«
Bruenors mürrische Miene wurde bei dieser Ankündigung ein wenig weicher.
»Du kennst mich, Bruenor Heldenhammer«, sagte die Herrin von Silbrigmond. »Als die Drow MithrilHalle angegriffen haben, ist meine Stadt an eure Seite geeilt. Wie viele von der Silbergarde sind in diesem Kampf im Tal der Hüter gefallen?«
Bruenor verzog das Gesicht, und sein Blick wurde freundlicher.
»Ich wünsche ebenso wie du, dass Obould und seine Orks für immer aus dieser Region verbannt werden, aber ich habe sie gesehen. Du weißt immer noch nicht, was für ein Feind dort draußen lauert. Selbst wenn alle Zwerge aus Felbarr und Adbar und alle Krieger aus Silbrigmond, Immerlund und Sundabar an eure Seite eilen würden, müsste immer noch jeder unserer Krieger fünf Feinde töten, um auch nur die geringste Chance auf einen Sieg zu haben. Und Oboulds Streitmacht wird täglich stärker, da Orks aus jedem Loch am Grat der Welt strömen.«
»Aber du glaubst doch nicht ernsthaft, dass er sich mit dem zufrieden geben wird, was er hat?«, fragte Bruenor. »Wenn seine Streitmacht wächst, dann wird sie noch größer werden, wenn wir noch länger warten.«
»Wir haben dich nicht im Stich gelassen, mein Freund, und das würden wir auch nie tun«, sagte Alustriel, ging einen Schritt auf Bruenor zu und legte ihm sanft die Hand auf die Schulter. »Jede Wunde, die Mithril-Halle zugefügt wird, schneidet tief in die Herzen aller guten Völker dieses Landes. Du und deine Leute, ihr werdet das einzige helle Licht in einer Region sein, die der Finsternis anheim gefallen ist. Wir werden nicht zulassen, dass dieses Licht erlischt. Bei unserem Leben, König Bruenor, mein Freund, wir werden an deiner Seite kämpfen!«
Das war nicht, was der Zwergenkönig von Lady Alustriel hören wollte, aber es war offenbar alles, was er hören würde – und tatsächlich war es erheblich mehr, als er nach Torgars verärgertem Bericht über Alustriels Absichten angenommen hatte.
»Lassen wir diesen Winter hinter uns«, schloss Alustriel, »und dann sehen wir, ob der Frühling nicht neue Hoffnung bringt.«
Gertis Türglocke
Schnee peitschte auf sie ein und zwang Drizzt und Innovindil, sich in den Wind zu lehnen, damit sie nicht umgeblasen wurden. Der Drow ging voran und bewegte sich, so schnell er konnte, denn die Spur der Riesen war im Augenblick noch klar zu erkennen, aber das würde nicht lange so bleiben. Drizzt versuchte vergeblich, seine Hände zu wärmen, indem er ununterbrochen die Finger in seinen Ärmeln bewegte und die Fäuste ballte und wieder löste. Innovindil hatte ihm versichert, dass Leuchtendweiß, Gertis Zuhause, nicht mehr weit entfernt war. Der Drow hoffte, dass das stimmte, denn er war nicht sicher, wie lange er und die Elfenfrau in einem solchen Schneesturm überleben konnten.
Als es Mittag wurde, war die Spur kaum mehr zu erkennen, und Drizzt bewegte sich mindestens ebenso sehr nach Instinkt, wie er sich von seinen Fähigkeiten als Spurenleser leiten ließ. Er stapfte, so gut er konnte, geradeaus weiter und wich nur dann vom Kurs ab, wenn er auf Steinhaufen oder Risse stieß, die auch die Riesen gezwungen hätten auszuweichen.
Als er um einen weiteren solchen Steinhaufen kam, sah der Drow, dass er richtig geraten hatte, denn in der Mitte einer flachen Senke war Dung zu sehen, halb zugeschneit, aber immer noch dampfend. Drizzt eilte darauf zu und beugte sich darüber. Er zupfte die Teile mit der behandschuhten Hand auseinander und inspizierte sie.
»Kein Blut im Stuhl«, sagte er zu Innovindil, als sie sich neben ihn duckte.
»Sie geben Sonne gut zu fressen, obwohl der Winter begonnen hat«, stimmte die Elfenfrau zu.
»Gerti behandelt den Pegasus wie ein Haustier«, sagte der Drow. »Das ist ein gutes Zeichen.«
»Aber es bedeutet auch, dass sie ihn nicht so leicht aufgeben wird.«
»Davon bin ich ohnehin ausgegangen«, erwiderte Drizzt. »Wir sind hierher gekommen, weil wir um unsere Freundin kämpfen wollen, und das werden wir auch tun.« Er blickte bei diesem Schwur zu Innovindil auf und sah ihrem schönen Gesicht an, dass sie sich über seine Worte freute. »Gehen wir«, sagte er.
Innovindil
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