Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter
Kaer'lics Kehle mit. Er zog die Drow-Priesterin zurück und schob sein blutendes, zerschlagenes Gesicht direkt vor sie, dann spuckte er ihr ihre eigene Haut ins Gesicht.
»Ich bin erfüllt von Gruumshs Segen«, sagte er. »Hast du wirklich geglaubt, dass du mich töten könntest?«
Kaer'lic keuchte und fuchtelte wild mit den Armen. Blut floss aus ihrer zerrissenen Kehle, und Luftblasen sprudelten aus der Wunde.
Obould warf sie zu Boden und ließ sie langsam sterben.
Er blickte sich um und bemerkte eine Bewegung auf einem entfernten Felskamm. Er wusste, das war nicht Tsinka, denn er hatte ihre zerschmetterte Leiche am Hang gesehen, als er wieder nach oben geklettert war.
Er brauchte eine neue Schamanin, eine neue Gefährtin, die ihn wie einen Gott behandelte. Er musste rasch handeln, um seine Macht wieder zu festigen und um zu verhindern, dass sich die Gerüchte von seinem Tod ausbreiteten. Die Orks würden ansonsten schnell fliehen, das wusste er, und nur er, durchdrungen von der Macht von Gruumsh, konnte diesen Rückzug aufhalten.
»Finsterpfeil«, sagte er entschlossen. »Mein Zuhause.«
Das Wetter änderte sich. Die Luft wurde wieder frisch und sauber, und ein warmer Südwind wehte. Bruenor und seine Freunde wollten nicht drinnen bleiben und verbrachten ihre Zeit auf dem nördlichen Bergausläufer, von dem aus sie nach Norden starrten.
Pikel Felsenschulters Vogelspäher berichteten als Erste, dass zwei geflügelte Pferde sich näherten und schnell auf Mithril-Halle zuflogen, und daher war es keine Überraschung, aber dennoch eine gewaltige Erleichterung, als die Pegasi schließlich in Sicht kamen.
Bruenor und Wulfgar gingen ein paar Schritte voraus, gefolgt von Regis, den Felsenschulters, Cordio, Stumpet und Pwent. Catti-brie blieb ein wenig zurück und stand auf einen Stock gestützt neben dem alten Turm.
Mond landete auf dem Stein vor dem Zwergenkönig. Innovindil sprang rasch herab, drehte sich um und versuchte, dem armen Fender zu helfen. Ohne diese Unterstützung wäre der Zwerg wahrscheinlich vom Rücken des Tieres gefallen.
Wulfgar trat neben die Elfenfrau und hob den Zwerg behutsam vom Pegasus, dann reichte er ihn an Cordio und Stumpet weiter, die ihn rasch wegbrachten.
»Obould ist tot«, berichtete Innovindil. »Die Orks werden nicht bleiben, und der Norden wird wieder frei sein.«
Nun landete auch Sonne.
»Was für ein Anblick für die müden Augen eines
alten Zwergs«, sagte Bruenor.
Drizzt glitt vorn Pferd. Er warf einen Seitenblick zu Bruenor, aber dann schaute er wieder geradeaus, und die Reihen teilten sich vor diesem Blick, als hätte er sich durchgedrängt, und bildeten einen Gang zwischen dem Drow und Catti-brie.
»Willkommen daheim«, sagte Regis.
»Wir haben nie daran gezweifelt, dass du zurückkommen würdest«, fügte Wulfgar hinzu.
Drizzt nickte beiden zu, aber er hörte nicht auf, geradeaus zu starren. Er tätschelte Bruenor im Vorbeigehen die Schulter. Er zauste Regis' Haar und packte und drückte Wulfgars starken Unterarm.
Aber er ging weiter. Und er starrte dabei unentwegt Catti-brie an.
Er nahm sie fest in die Arme, schmiegte sich an sie, küsste sie, zerdrückte sie beinahe und hob sie dann hoch.
Und er ging weiter und nahm sie mit.
»Das ist es, ein Elf zu sein, Drizzt Do'Urden«, flüsterte Innovindil, die den beiden hinterherschaute, als sie durch das neue Osttor von Mithril-Halle gingen.
»Ich will ein bärtiger Gnom sein«, sagte Bruenor.
»Hi hi hi.« Das war Pikel, und Regis kicherte verlegen.
Sie waren scheinbar alle recht amüsiert, aber Bruenors Heiterkeit verschwand, als er einen Blick zu Wulfgar warf.
Der Barbar starrte Drizzt und Catti-brie hinterher, und der alte Zwergenkönig erkannte hinter seiner stoischen Maske einen Ausdruck tiefen Schmerzes.
Epilog
»Sie wird es verstehen«, sagte Drizzt zu Catti-brie, als die beiden beinahe zwei Zehntage nach der Rückkehr des Drow eines frühen Morgens nebeneinander auf der Bettkante saßen.
»Nein, das wird sie nicht, weil sie es nicht verstehen muss«, widersprach Catti-brie. »Du hast ihr gesagt, dass du gehen wirst, und das wirst du auch tun. Du hältst dein Wort.«
»Innovindil wird verstehen …«, begann Drizzt erneut, aber dann verstummte er unter Catti-bries strengem Blick. Sie hatten bereits mehrere Male über diese Sache gesprochen.
»Du musst dieses Kapitel deines Lebens abschließen«, sagte Catti-brie leise zu ihm, nahm seine Hände in ihre und hob sie an die Lippen, um sie zu
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