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Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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übermächtigen Feind gehalten hatte, hatte der Zwergenkönig in seiner Wohnung aufgesucht, denn Banak konnte nicht zu Bruenor in den Audienzsaal kommen. Er war bei der Flucht schwer verwundet worden, weil er darauf bestanden hatte, die Klippe als Letzter zu verlassen, und konnte nun seine Beine nicht mehr benutzen. Ein Ork-Speer hatte sein Rückgrat durchtrennt, sagten die Priester, und keiner ihrer Heilzauber konnte dagegen etwas ausrichten. Er lag an diesem Tag im Bett und wartete darauf, dass ein bequemer Stuhl auf Rädern fertig gestellt wurde, der ihm mehr Beweglichkeit erlauben würde.
    Bruenor hatte Banak in schlechter Stimmung angetroffen, aber der Kampfgeist des alten Zwergs war immer noch intakt. Banak war wegen der Gefallenen bekümmerter als wegen seiner eigenen Wunden, genau wie Bruenor erwartet hatte. Immerhin war Banak ein Starkamboss, einer aus einer Familie, die so robust war wie Bruenors eigene, Zwerge mit starkem Arm, unbeugsamem Geist und großer Loyalität. Banak mochte körperlich verkrüppelt sein, aber Bruenor wusste, dass der Kommandant immer noch im Kampf stand, wo immer dieser Kampf auch stattfinden mochte.
    Die Audienz für Nanfoodle stellte das Ende der für diesen Tag vorgesehenen Gespräche dar, und so entließ Bruenor den Gnom und entschuldigte sich. Er hatte noch einen Besuch geplant, ein Gespräch, von dem er wusste, dass es lieber in vertraulicher Atmosphäre stattfinden sollte.
    Er ließ seine Eskorte – Thibbledorf Pwent hatte darauf bestanden, dass zwei Knochenbrecher den König begleiteten, wohin er auch ging – am Ende eines trüb beleuchteten Flurs zurück und ging zu einer Tür, klopfte leise und drückte sie auf.
    Regis saß an seinem Schreibtisch, das Kinn auf eine Hand gestützt, und mit der anderen hob er die Feder über ein Stück Pergament, das mit krugförmigen Papierbeschwerern versehen war. Bruenor nickte, betrat das Zimmer und setzte sich auf die Kante des weichen Bettes des Halblings.
    »Du scheinst nicht viel zu essen, Knurrbauch«, stellte er grinsend fest. Dann griff er unter sein Hemd und holte ein großes Stück Kuchen heraus. Lässig warf er es Regis zu, der es auffing und hinlegte, ohne auch nur einen Bissen zu probieren.
    »Pah, wenn du so weitermachst, werde ich dich bald Klapperknochen nennen«, schnaubte Bruenor. »Also mach schon«, forderte er und zeigte auf den Kuchen.
    »Ich schreibe alles auf«, versicherte Regis ihm, schob einen der Papierbeschwerer beiseite und hob die Kante des Pergaments, was die frischeste Tinte ein wenig verlaufen ließ. Als Regis das bemerkte, drückte er das Pergament rasch wieder flach und fing an, hektisch zu pusten.
    »Es gibt doch sicher nichts, was du mir nicht auch einfach erzählen könntest«, sagte Bruenor.
    Schließlich wandte der Halbling sich ihm wieder zu.
    »Was ist mit dir los, Knurrbauch?«, fragte der Zwerg. »Du hast dich gut geschlagen – verdammt gut, nach allem, was meine Generäle mir sagen.«
    »So viele sind gestorben«, erwiderte Regis so leise, dass Bruenor ihn kaum hören konnte.
    »Ja, so ist es im Krieg.«
    »Aber ich war derjenige, der ihnen befohlen hat, draußen zu bleiben«, erklärte der Halbling, sprang von seinem Stuhl auf und fuchtelte mit den kurzen, dicken Armen. Er begann auf und ab zu gehen und murmelte bei jedem Schritt vor sich hin, als versuchte er, eine Möglichkeit zu finden, all seinen Schmerz in einem einzigen Ausbruch kundzutun. »Oben auf der Klippe. Ich hätte Banak befehlen können, wieder zurückzukommen. Lange vor dem letzten Kampf. Wie viele wären dann noch am Leben?«
    »Du stellst Fragen, auf die es keine Antworten gibt«, erwiderte Bruenor. »Jeder kann Kommandant sein, nachdem die Schlacht bereits geschlagen ist. Es ist das Kommandieren während des Kampfes, das einen zu einem guten General macht.«
    »Ich hätte sie reinholen können«, wiederholte der Halbling. »Ich hätte sie reinholen sollen .«
    »Ja, aber wusstest du, wie groß das Ork-Heer ist? Wusstest du, dass zehntausend weitere zu ihnen stoßen und von Westen her ins Tal eindringen würden?«
    Regis blinzelte wiederholt, antwortete aber nicht.
    »Du wusstest nicht mehr als jeder andere, Banak eingeschlossen«, sagte Bruenor. »Und Banak hatte nicht vor, von dieser Klippe herunterzukommen. Am Ende, als wir die Wahrheit über unseren Feind erfuhren, haben wir gerettet, was wir konnten, und das ist viel, aber nicht so viel, wie wir wollten. Wir haben ihnen das gesamte Nordland überlassen. Und das ist

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