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Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Richtung und kam dabei auf alle viere. Er kroch rasch hinter einer Reihe ebenso abgelenkter Trolle weiter, hatte aber keine Ahnung, wie er fliehen sollte.
    Weil er nicht fliehen konnte – das musste er zugeben. Es gab in seinem Zustand keine Möglichkeit für ihn, sich erfolgreich von den elenden Trollen abzusetzen.
    »Also das Nächstbeste«, flüsterte der Zwerg leise und suchte sich dort einen Platz, wo der Graben am flachsten war und ein paar Wurzeln bis zum Grabenrand reichten, der etwa acht Fuß vom schlammigen Boden entfernt war. Mit einem tiefen Atemzug und einem Gedanken des Bedauerns, weil er all seine lieben Freunde und Verwandten nie wiedersehen würde, begann Fender, sich rasch zu bewegen, und kletterte an den Wurzeln nach oben, eine Hand über der anderen.
    Er hatte sich auf das Überraschungsmoment verlassen, und das funktionierte auch, als er aus dem Graben huschte und losrannte. Hinter sich hörte er die verblüfften Rufe seiner Wachen und lauter werdendes empörtes Knurren.
    Fender rannte, so schnell er konnte, rannte um sein Leben und, was wichtiger war, um das Leben all dieser Menschen, die sich nichts ahnend dem Angriffsbereich näherten. Er versuchte zu schreien, um sie vor den Trollen zu warnen, aber selbstverständlich konnte er das nicht, also winkte er nur umso hektischer, als die Männer an der Spitze auf ihn zugerannt kamen.
    Fender brauchte nicht nach hinten zu schauen, um zu wissen, dass die Trolle ihn verfolgten, denn er sah, wie die Menschen bleich wurden und sofort stehen blieben. Er sah, wie sie entsetzt die Augen aufrissen. Er sah, wie sie begannen zurückzuweichen und sich dann umdrehten und voller Entsetzen flohen.
    »Lauft weiter«, keuchte Fender. »Lauft weiter in die Freiheit.«
    Dann hatte er das Gefühl, dass ihm jemand fest gegen den Rücken stieß, und sein Atem entwich zischend aus der Lunge. Er flog allerdings nicht nach vorn, und seltsamerweise spürte er auch keine Schmerzen. Als er auf seine eigene Brust niederschaute, verstand er, denn das dicke, zugespitzte Ende eines schweren Astes ragte daraus hervor.
    »Oh«, sagte Fender, wahrscheinlich die lauteste Bemerkung, die er zustande gebracht hatte, seit seine Kehle durchgeschnitten worden war.
    Dann fiel er vornüber, alles andere als frei, aber zufrieden, zumindest das Nächstbeste geschafft zu haben.
    Dämliche Trolle, bedeuteten Tos'un Armgos Finger Kaer'lic in der lautlosen Sprache der Dunkelelfen. Sie sind nicht mal imstande, einen einzigen verwundeten Gefangenen zu bewachen.
    Ebenso angewidert wie er beobachtete Kaer'lic schweigend, was weiter geschah. Die Menschen befanden sich bereits in vollem Rückzug nach Osten. Auf ihrem Aussichtspunkt im Norden nickte die Drow-Priesterin mit wieder erwachender Hoffnung, als die Menschen, wie vorauszusehen, nach Süden abbogen, weg von den sie angreifenden Trollen.
    »Ist er tot?«, fragte Kaer'lic und zeigte auf den Zwerg. Aber noch während sie sprach, bewegte sich Fender.
    »Ja, lauft und sucht Schutz in den Bäumen«, sagte die Drow-Priesterin. In dem »Gehölz« befanden sich für jeden echten Baum drei Sumpfkerle, die schließlich ganz ähnlich aussahen wie tote Bäume. »Ja, dort werdet ihr Holz finden, mit dem ihr die Trolle verbrennen könnt!«
    Kaer'lic lächelte, und auch Tos'un war erfreut, denn beide wussten, dass die Flüchtlinge in den sicheren Untergang rannten.
    Aber dann knurrte Tos'un unwillig, und Kaer'lic hörte auf zu lächeln und folgte seinem verärgerten Blick nach Nordosten, wo eine zweite Streitmacht erschien, einen felsigen Hang hinunterfegte, Kriegsschreie ausstieß und die Zwergengötter Moradin, Clangeddin und Dumathoin anrief.
    Dann fingen die Zwerge erstaunlicherweise an zu singen, einen einzigen Satz, den sie ständig wiederholten: »Flieht hinter uns in schnellem Lauf, wir halten eure Feinde auf!«
    Wieder und wieder brüllten sie den Vers heraus, und jedes Mal, wenn es so aussah, als wollten die Leute aus Nesme doch nicht nach Nordosten rennen, wurden sie noch lauter.
    »Sie haben die Sumpfkerle durchschaut«, stellte Kaer'lic fest.
    Tos'un lachte geringschätzig und sagte: »Gibt es bei allen Völkern auf der Oberfläche von Toril und darunter auch nur ein einziges, das sich selbst bei einer so schlichten Falle dümmer anstellen würde als stinkende Trolle?«
    »Alle, die noch unfähiger waren als Trolle, wurden schon vor einer Ewigkeit ausgerottet.«
    »Was jetzt?«
    »Jetzt kommt der spaßige Teil«, erwiderte die Priesterin. »Und du

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