Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter
gehst und holst diesen Zwerg. Vielleicht wird Lady Lloth mir die Macht geben, ihn am Leben zu erhalten, damit wir noch ein bisschen Spaß mit ihm haben können, bevor wir ihn töten.«
Dagnas Späher hatten den perfekten Weg zum Abfangen der Verfolger gefunden. Die Zwerge kamen einen Abhang herunter, und ihre kurzen, kräftigen Beine verschafften ihnen immer mehr Schwung. Sie rannten an den fliehenden Menschen vorbei nach links und schrien dabei die wenigen Menschenkrieger wütend an, die bereit schienen, sich umzudrehen und sich dem Angriff der Zwerge anzuschließen.
Dagna führte seine Jungs im Laufschritt um die Menschen herum, und sie wurden kaum langsamer, als sie auf die Trolle stießen. Äxte, Schwerter und Hämmer hackten und schlugen durch die ersten Reihen. Die Trolle an der Spitze, die immer noch standen, drehten sich um, um gegen diese neuen, näheren Feinde zu kämpfen, und so waren die Zwerge dank ihrer eigenen Taktik beinahe sofort umzingelt. Diese Erkenntnis ließ sie allerdings nicht verzweifeln, denn das war genau, was sie geplant hatten, jeder Einzelne von ihnen. Sie hatten den Trollangriff aufgehalten und den Menschen die Flucht ermöglicht.
Sie kannten den Preis.
Und sie akzeptierten ihn mit einem Kampflied auf den Lippen.
Keiner von Dagnas Jungs verließ das Feld lebend.
»Schau dir bloß an, wie leicht Proffits Idioten sich ablenken lassen«, beschwerte sich Kaer'lic. »Sie wenden sich einer Streitmacht von vierzig zu, während zwanzigmal so viele fliehen.«
»Die Menschen werden trotzdem nicht entkommen«, versprach Tos'un, der auf einen Baum geklettert war, von dem aus er einen besseren Blick auf das Geschehen hatte. »Die Sumpfkerle können sie von Süden her überholen. Die Menschen erkennen bereits, dass man sie abfangen wird. Ihre Krieger bilden eine Verteidigungsfront.«
Kaer'lic blickte zu Tos'un auf, aber ihr Lächeln erstarb, denn hoch über ihm sah sie eine Linie aus Feuer, die von Westen nach Osten über den Himmel zog und sich am Ende immer weiter zum Boden senkte. Als der feurige Gegenstand über Tos'un hinwegsauste, konnte Kaer'lic seine Form besser erkennen. Es war eine Art von Wagen, ein Streitwagen vielleicht, gezogen von einem Gespann feuriger Pferde.
Auch Tos'un schaute jetzt nach oben, ebenso wie jeder andere auf dem Feld.
Der Streitwagen stieß abwärts und raste dicht über die Menschen hinweg, von denen viele sich ängstlich zu Boden warfen. Aber andere begannen zu jubeln.
Dann erschienen südlich der Gruppe von Menschen Feuerkugeln, und Flammen züngelten in den Nachthimmel.
»Die Sumpfkerle!«, rief Tos'un.
Im Osten nahmen die Menschen ihre Flucht wieder auf.
Lady Alustriel hielt die Zügel ihres magischen, feurigen Streitwagens in einer Hand und machte mit der anderen Bewegungen, die eine weitere winzige Feuerkugel entstehen ließen. Sie lenkte den Streitwagen über die größte verbliebene Gruppe von Sumpfkerlen und warf die Kugel nach ihnen. Die Kugel explodierte, und die gierigen Flammen fraßen die rindenartige Haut der Geschöpfe.
Alustriel lenkte den Wagen in eine Kurve, um die Szene unter ihr besser sehen zu können, und erkannte, dass die Menschen sich wieder auf den Weg gemacht hatten und die überlebenden Sumpfkerle zu sehr damit beschäftigt waren, sich von ihren brennenden Verwandten abzusetzen, um sie noch zu verfolgen.
Als sie jedoch wieder nach Westen schaute, seufzte die Herrin von Silbrigmond traurig, denn die Schlacht dort war so gut wie vorüber, und die Trolle hatten die Zwerge überwältigt.
Ihre Bewunderung für die Heldenhammer-Sippe wuchs in dieser Nacht noch mehr, nicht nur wegen der Taten dieser besonders mutigen Truppe, sondern weil Mithril-Halle in solch finsteren Zeiten überhaupt Krieger geschickt hatte. Ein Bote aus Nesme hatte Silbrigmond informiert, dass sich die Trolle aus dem Moor gegen die Stadt erhoben hatten, und weitere Nachrichten waren über König Emerus Kriegerkron von der Zitadelle Felbarr zu ihr gelangt und hatten von dem Marsch der Orks berichtet, den Obould Todespfeil anführte. Alustriel hatte sich sofort auf den Weg gemacht, um sich selbst einen Überblick über die Situation zu verschaffen.
Sie wusste nun, dass Mithril-Halle unter schrecklichem Druck stand. Der Norden war von dem wilden Ork-König und seinen unzähligen Anhängern überrannt worden, und die Feinde hatten begonnen, das Westufer des Surbrin zu befestigen.
Alustriel war klar, dass sie nur wenig gegen diese Situation getan hatte, aber
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