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Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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schmeichelhaft.
    »Ich habe jetzt keine Zeit, mich wegen solcher Dinge zu streiten«, sagte Wulfgar. »Sie bringen den ›Entsafter‹ in Position, und ich werde meinen Platz dahinter einnehmen.«
    »Cordio sagte, du solltest nicht gehen.«
    »Cordio ist ein Priester und immer übervorsichtig mit seinen Patienten.«
    »Cordio ist ein Zwerg und will, dass alle, die auch nur annähernd dazu imstande sind, wieder aufstehen, damit sie Orks umbringen können«, entgegnete Delly, und Wulfgar zwang sich zu einem Lächeln. Er nahm an, wenn Colson nicht wäre, würde Delly an seiner Seite in den Kampf marschieren.
    Oder vielleicht auch nicht, erkannte er, als er sie näher ansah und den zutiefst unzufriedenen Ausdruck bemerkte, der sich direkt unter der Oberfläche ihrer beinahe gleichgültigen Miene verbarg. Er hatte sie kaum mehr zu sehen bekommen, seit sie sich zu Beginn des Konflikts auf dem Weg vom Eiswindtal zurück nach Mithril-Halle getrennt hatten. Erst jetzt wurde ihm klar, wie einsam sie hier unten sein musste, nur umgeben von Zwergen, die von wichtigen Angelegenheiten viel zu abgelenkt waren, um sie zu trösten.
    »Wir werden nach Silbrigmond gehen, wenn all das hier vorbei ist. Und nach Sundabar«, bot er an.
    Delly senkte abermals den Blick, aber sie nickte.
    Wieder verzog Wulfgar das Gesicht, und das lag nicht nur an körperlichem Schmerz. Er glaubte, was er gesagt hatte, und hatte keine Zeit für kleinliche Streitereien. Er ging zu ihr und beugte sich vor, immer noch steif wegen der Schmerzen, um ihr einen Kuss zu geben. Sie bot ihm nur die Wange.
    Aber als er an der Tür war, hatte Wulfgar der Krieger, Sohn des Beornegar und Sohn des Bruenor, einer der besten Kämpfer von Mithril-Halle, Delly und ihre Sorgen bereits vergessen.
    »Wir sind drin!«, kreischte Tsinka.
    Obould grinste sie höhnisch an und dachte, dass sie wohl vergessen hatte, wie man sprach, ohne die Stimme mehrere Oktaven zu heben. Rings um sie jubelten Orks, hüpften auf und ab und stießen trotzig die Fäuste in die Luft. Die große Eingangshalle von Mithril-Halle gehörte ihnen, ebenso wie ein Komplex von Räumen nördlich und südlich dieser Höhle. Der Gang nach Osten war mit schweren Steinen versiegelt, aber da es ihnen gelungen war, das großartige Westtor von Mithril-Halle einzureißen, glaubte niemand mehr, dass diese improvisierte Barriere tatsächlich ein Hindernis darstellte.
    Reihen von Orks marschierten vorbei und zerrten ihre toten Verwandten hinaus ins Tal der Hüter, wo sie sie auf einen riesigen Scheiterhaufen warfen. Die Reihe schien endlos! In den wenigen Minuten des Kampfes in der Halle hatten der tödliche Regen von oben und die störrische Verteidigung der Zwerge mindestens dreihundert Orks umgebracht. Fallen, darunter diese vernichtende Explosion, deren Ursache Obould immer noch nicht kannte, hatten mehr als zwanzig das Leben gekostet. Was für andere Tricks hatte Bruenor Heldenhammer noch vorgesehen? War ganz Mithril-Halle darauf vorbereitet, zu explodieren, wie es mit dem Bergkamm nördlich des Tals der Hüter geschehen war?
    Hatten sie bei ihrem Kampf auch nur einen einzigen Zwerg umbringen können? Obould war sicher, dass er gesehen hatte, wie einige fielen, aber der Rückzug der Zwerge war so koordiniert gewesen, dass keine Leiche zurückgeblieben war.
    Tsinka redete neben ihm im gleichen schrillen Ton weiter und malte die Ereignisse im heroischsten Licht. Sie sprach von Ruhm, von Gruumsh und von der bevorstehenden Vertreibung der HeldenhammerSippe aus ihrer alten Heimat, und alle Orks in der Nähe kreischten ebenso begeistert wie die Schamanin.
    Obould hätte Tsinka am liebsten erwürgt.
    Das Eintreffen von Gerti Orelsdottr, die offensichtlich nicht glücklich über die Ereignisse war, lenkte ihn von dem hektischen Gekreische ab. Vier Riesen waren bei dem Kampf umgekommen, zwei andere waren ernsthaft verwundet, und Gerti konnte es nur schwer ertragen, wenn sie ein paar von ihren kostbaren Leuten verlor. Obould hatte zwar genug von den ununterbrochenen Beschwerden der Eisriesin, wusste aber, dass er sie und ihre Leute weiterhin brauchen würde, wenn sie tiefer in die Halle eindringen und die Stellungen am Surbrin halten wollten. So ungern er das zugab, seine derzeitige Vision seines Königreichs beinhaltete auch Gerti Orelsdottr.
    Der König schaute zurück zu Tsinka. Hatte sie auch nur die geringste Ahnung von dem, was vor ihnen lag? Verstand sie, dass sie nicht für jede einzelne Höhle von Mithril-Halle hunderte

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