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Die Rückkehr (German Edition)

Die Rückkehr (German Edition)

Titel: Die Rückkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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Sie eine Taschenlampe?«
    Sie streckte ihre Hand aus und hatte seine an sich gerissen, bevor er reagieren konnte. »Jetzt schon.«
    Sie hielt die Taschenlampe über ihren Kopf, als handle es sich um ein Stück Fleisch und sie erwarte, dass er wie ein Hund danach springen würde. Ihr Gesicht war in Dunkelheit gehüllt.
    »Gnädige Frau, es handelt sich um einen Notfall«, sagte er mit Schwierigkeiten, seine Verärgerung zu unterdrücken.
    »Mehr als Sie ahnen.« Sie schwang die Taschenlampe in einem Bogen nach unten und ließ sie auf Burtons Kopf krachen. Er ächzte und taumelte zur Seite, benommen durch den Schlag. Im Inneren seiner Augenlieder tanzten violette und grünliche Funken umher. Er fasste sich an den Kopf und fühlte die Nässe von Blut.
    Als er sich erholte, wurde er von Wut erfüllt, die ihm gemeinsam mit seinem Schmerz einen Energiestoß gab. »Was zur Hölle sollte das?«
    »Schlechtes Verhalten«, antwortete sie.
    Er versuchte, sie einzuschätzen, und überlegte sich, ob sie eine der labilen Hysterikerinnen war, vor denen Digger SSI gewarnt hatte. Er erinnerte sich an ihren Namen im Programm, wo sie als eine der Teilnehmerinnen an einer Diskussion geführt wurde, der er nicht beigewohnt hatte. Wenn sie eine aufstrebende Para-Berühmtheit war, würde ihr das Durchdrehen bei einer Para-Konferenz einen gewissen zweifelhaften Ruf und die anschließenden Clicks im Internet verschaffen.
    Er entschied, der fachgemäßen Höflichkeit noch eine Chance zu geben: »Es tut mir leid, wenn Sie ihren Aufenthalt nicht genießen–«
    Die Taschenlampe machte wieder einen Bogen, aber dieses Mal war er vorbereitet. Seine Erfahrung als Roadie bei Rockkonzerten zahlte sich aus, als er unter dem Schlag hinwegtauchte und von unten mit seiner Faust gegen ihren Ellbogen stieß. Er war erzogen worden, niemals Frauen zu schlagen, aber sein Überlebensinstinkt gewann die Oberhand und er traf sie hart genug, um sie zu zwingen, die Taschenlampe fallen zu lassen. Als die Lampe auf dem Teppich landete, fielen die Batterien aus dem Gehäuse und im Korridor wurde es stockfinster.
    Und sie war über ihm, ihr übelriechender Atem quoll über sein Gesicht. Sie war 15 Zentimeter kleiner als er, aber in ihrem wilden Zorn schien sie einen halben Meter gewachsen zu sein. Sie stieß ihn an die Wand, ihr Gewicht drückte ihn nieder.
    »Jesus, hören Sie«, schrie er, aber er konnte sich nicht länger zurückhalten. Als sie ihn gegen den Boden drückte, wand er sich, um zu entkommen. Er tastete an ihrer Schulter entlang, bis er ihr Gesicht gefunden hatte. Er würde ihre Augen aus–
    » Arrggghhh «, kreischte er, als sie fest genug in einen seiner Finger biss, um eine Sehne reißen zu lassen.
    Er riss seine freie Hand hoch, formte eine Faust und ließ sie auf ihren Rücken knallen. Es war, als ob er einen Sandsack schlug.
    Ihr Haar kratzte Burtons Gesicht. Sie roch metallen und rauchig, so als ob sie den ganzen Tag in einer Gießerei geschwitzt hatte. Ihr Gewicht zerdrückte seine Lungen. Er kämpfte um Atem, noch immer überrascht von der Plötzlichkeit des Angriffs.
    »Runter, du Schlampe«, sagte er und verpasste ihr einen Ellbogenschlag. Er hatte Erfahrungen bei ein paar Kneipenschlägereien gesammelt, aber in mit Neonlicht beleuchtetem Bier und Pisse herum zu rollen schien fast schon normal verglichen mit diesem Kampf im Dunkeln.
    »Du wirst meine Schlampe sein«, sagte sie und ihre Stimme schien viel zu groß und zu weit entfernt, um aus ihrem stinkenden Mund zu kommen.
    Er wand sich und fühlte, wie sich ihr Körper bewegte, dann drehte er sich in die entgegengesetzte Richtung und nutzte ihren Schwung, um sie auf die Seite zu werfen. Er trat mit den Füßen nach ihr und fühlte große Befriedigung, als er hörte, wie ihr Kopf gegen die Wand knallte. Er kniete sich hin und überlegte, ob er nach der Taschenlampe suchen sollte oder lieber nach dem Treppengeländer, um zu fliehen. Bevor er irgendetwas tun konnte, flossen kalte Ströme des Schmerzes seinen linken Arm entlang.
    Er berührte die Wunde, von der seine Finger feucht wurden. Blut? Hatte die Verrückte ein Messer?
    Dann war sie wieder über ihm, nur dass sie diesmal noch schwerer und fester schien. Er griff nach ihr und erwischte die geschwollenen Sehnen eines gebogenen Handgelenks, aber sie war stärker geworden. Kneipenschläger flippten manchmal auf Meth oder Angel Dust aus und wurden in ihrer Panik so stark wie zehn Männer. Aber Eloise Lanier war von null auf achtzig

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