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Die Rückkehr (German Edition)

Die Rückkehr (German Edition)

Titel: Die Rückkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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gekommen, ohne überhaupt das Gaspedal berührt zu haben.
    Er packte wieder ihr Gesicht, aber ihre Haut war schlüpfrig und schuppig, überhaupt nicht wie Fleisch. Als er nach ihren Augen suchte, wurden seine Finger gestochen, als wenn er mit seiner Hand in Stacheldraht gegriffen hätte. Er packte mit seiner blutenden Hand ein Büschel ihres wirren Haars und zog daran, um ihren stinkenden Mund von seinem fern zu halten. Aber ihn verließ die Kraft und ihre schartigen, schmierigen Lippen pressten sich auf die seinigen. Er versuchte zu schreien, aber sie biss in seine Zunge.
    Tumult und Lichter am Ende des Korridors...
    »Was ist los?«, schrie jemand, aber die Worte klangen so, als ob sie durch eine Wand aus Watte kamen. Der Schmerz in seinem Mund war unbeschreiblich – vor allem, weil er nicht länger in der Lage war, Wörter zu formulieren.
    Der Strahl einer Taschenlampe huschte über ihn hinweg und er drehte sich um und sah, wie Eloise – nein, nicht Eloise, kein Mensch, sondern etwas Schuppiges und Klumpiges, das ihre Kleidung trug – davonhetzte und die Treppe hinunterjagte, und dabei einen Reptilienschwanz hinter sich herzog.
    Burton hätte angesichts der Illusion fast gelächelt, da er die makabren Tricks kannte, die einem das Gehirn spielte, wenn sich der Körper in einem Schockzustand befand. Aber der Schmerz in seinem Mund war zu groß, und die sich ausbreitende Blutlache unter ihm kam wahrscheinlich aus seinen eigenen Blutgefäßen. Die Geisterjäger im Zimmer mussten den Lärm gehört haben und gekommen sein, um nachzuforschen.
    »Scheiße, was war das?«, fragte einer der Teilnehmer, und eine Frau schrie. Eine andere sagte seinen Namen und der Strahl einer Taschenlampe fiel auf sein Gesicht, dann noch einer, und er wollte seine Augen öffnen, als er erkannte, dass sie bereits geöffnet waren.
    »Eloise«, versuchte Burton zu sagen, aber alles, was aus seinem Mund kam, war ein frischer Schwall salzigen, stechenden Schmerzes, und er verstummte.
    Nun, da seine Augen offen waren, hatte er nur eines im Sinn: Sie zu schließen und den Schmerz, die Lichter, das erschreckte Keuchen, das Flüstern und das Gemurmel auszusperren.
    »Was ist mit seinem Mund passiert?«, fragte jemand.
    Burton stellte sich die gleiche Frage, aber irgendwie konnte er die Wörter nicht zu einem zusammenhängenden Gedanken aneinander reihen, und sogar mit geschlossenen Augen brannte sich das Bild von den zuschnappenden Zähnen eines Drachens in sein Gehirn und fiel in den fieberhaften Schmelzofen mit den weiß glühenden Flammen.
    Geh dem Licht entgegen.
    Das war der Kalauer aller Forscher des Paranormalen, auch wenn ihn einige ernster nahmen als andere. Aber Burton blieb keine große Wahl, ebenso wenig lachte er nun, denn das Licht war ein entfernter, sich verdunkelnder Funke, der erst gelb, dann rot wurde, schließlich erlosch und einer schnell kühler werdenden Dunkelheit Platz machte.

 
     
     
    Kapitel 43
     
    » Wir können die Tür nicht aufbrechen«, sagte Gelbaugh. »Das sind fünf Zentimeter solides Holz.«
    »Außerdem sind die Scharniere auf der anderen Seite«, sagte Wayne. Er zwängte einen Schraubenzieher in den Spalt zwischen Tür und Rahmen, aber selbst wenn es ihm gelang, die Falle zurückzuschieben, war der Riegel fixiert. Seine Werkzeuge würden ihm nichts nützen.
    Die beiden Männer standen Seite an Seite auf dem oberen Treppenabsatz, nachdem sie im Dunkeln ihren Weg das Treppengeländer entlang nach oben gefühlt hatten. Der Rest der Gruppe wartete unten und sprach mit leisem, verzweifeltem Flüstern. Der Heizkessel benahm sich nun anständig, aber Wayne traute ihm nicht. Gelbaugh hatte eine Theorie über das geballte telekinetische Vermögen der Gruppe aufgestellt, eine vergrößerte Form des Wunschdenkens, aber sogar Käppi hatte sie verworfen.
    »Das Werk von Dämonen«, sagte Amelia George. Im Dunkeln gewann ihre körperlose Stimme eine unheimliche Autorität.
    »Bringen Sie uns hier raus, Digger«, sagte eine Frau, die nah daran war, in Panik zu verfallen.
    »Seien Sie vernünftig«, sagte Gelbaugh von oben, während Wayne weiterhin am Schloss herummachte. »Wenn es hier Dämonen gäbe, warum sollten die Unfug mit Pyrotechnik treiben? Warum nicht gleich den ganzen Keller zu einem brodelnden Tümpel aus Napalm machen, und fertig?«
    »Weil sie wollen, dass Sie glauben«, sagte Amelia.
    »Dann haben sie ihre Arbeit schon halb geschafft, denn die Hälfte von Ihnen scheint den Blödsinn zu glauben.«
    »Mir

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