Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
nicht gleich genommen werden ?
Sheila ging vorsichtig rückwärts in Richtung Tür, um Saskandra nicht zu stören. Trotz aller Rätsel waren Mario und sie einen Riesenschritt weitergekommen.
18. Kapitel
Im Palast der Fürsten
Mario hockte neben Talita auf dem gefliesten Fußboden und hörte ihr zu. Talita erzählte, dass Atlantis mit vielen anderen Ländern Handel trieb und dass die Waren meistens gegen Gold getauscht wurden, von dem Zaidon einen unerschöpflichen Vorrat zu haben schien.
Er zaubert wahrscheinlich Gold mit dem Weltenstein, dachte Mario. Oder es gibt hier tatsächlich irgendwo eine unterirdische Goldmine.
Talita erklärte Mario, dass nur die Bewohner der Oberstadt auf dem Markt Früchte kaufen konnten. Erst nach Marktschluss und wenn die Stände schon abgebaut wurden, durften sich die Bewohner der Unterstadt sehen lassen – und man musste großes Glück haben, um etwas zu ergattern. Oft waren das Obst und Gemüse dann minderwertig, denn die besten Stücke waren natürlich bereits verkauft.
»Aber manche Händler haben mir schon etwas geschenkt«, berichtete Talita und lächelte Mario an. »Andere dagegen sind völlig geizig und nehmen ihre Sachen lieber wieder mit nach Hause. Und es gibt sogar Leute, die von den Bewohnern der Unterstadt noch mehr verlangen als von denen der Oberstadt.«
»Das ist ja unverschämt.« Mario schüttelte den Kopf. Er war so auf Talitas Erzählungen konzentriert, dass er gar nicht merkte, wie Sheila den Raum betrat. Als sie plötzlich neben ihm stand, zuckte er erschrocken zusammen.
»Stör ich?« Ohne eine Antwort abzuwarten, ließ sich Sheila ihm gegenüber auf dem Boden nieder und kreuzte ihre Beine. An den roten Flecken, die auf ihren Wangen brannten, erkannte Mario, wie aufgeregt sie war.
»Also«, begann Sheila, »ich glaube, ich weiß jetzt, wonach wir suchen müssen.« Sie berichtete, was sie von Saskandra erfahren hatte.
Mario konnte gar nicht fassen, was Sheila herausgefunden hatte. Saskandra kannte das Geheimnis von Atlantis! Die Stadt ruhte auf einem Vulkan und das Herz von Talana sorgte dafür, dass der Vulkan schlief … Marios Respekt vor der alten Seherin wuchs. Obwohl er jetzt schon so viele unglaubliche Dinge erlebt hatte, waren für ihn Magie und Hellsicht noch immer nicht selbstverständlich.
Auch Talita war beeindruckt.
»Unglaublich«, sagte sie und blickte von Mario zu Sheila. »Das klingt alles völlig fantastisch. Ihr denkt und fühlt wie ich, und dabei stammt ihr aus der fernen Zukunft. Und dass Zaidon die Herzen ausgetauscht hat, wirkt sich bis in eure Welt aus …«
Mario wäre am liebsten sofort aufgestanden und hätte sich auf die Suche nach dem gestohlenen Herzen gemacht. Aber bestimmt standen Wachen vor Zaidons Palast und man würde ihn nicht einlassen. Da war Sheilas Plan, sich am nächsten Tag als Delfintänzerin zu bewerben, erfolgversprechender. Es wurmte ihn sehr, dass sie ohne ihn in den Palast gehen würde.
Talita schlug vor, Sheila zu begleiten.
»Auf gar keinen Fall!«, sagte Sheila sofort und Mario war völlig ihrer Meinung. »Zaidon kennt dich, er wirft dich bestimmt wieder ins Gefängnis und mich gleich mit. – Macht euch keine Sorgen um mich. Ich werde sehr vorsichtig sein.«
Mario sah sie schräg von der Seite an. Sheilas Miene war unbewegt, aber er kannte seine Freundin inzwischen gut genug und wusste, dass sie sehr mutig und manchmal auch risikobereit war. Wenn es um Magie ging, wurde sie sogar oft leichtsinnig. Zauberei stieg ihr zu Kopf wie anderen Leuten Alkohol.
Er fasste Sheila hart am Handgelenk. »Versprich mir, dass du wirklich nichts Unüberlegtes tust!«
»Was soll das?« Sie zog empört ihren Arm zurück und rieb sich vorwurfsvoll die Stelle, an der er sie gepackt hatte. »Traust du mir nicht?«
»Du sollst dich nur nicht in Gefahr begeben!«
Sie sah ihn trotzig an. »Und wenn ich tatsächlich das Herz finde, dann soll ich es einfach dort lassen?«
»Ja.«
»Du spinnst!«
»Dann lasse ich dich morgen nicht gehen!«
Jetzt schaltete sich Talita ein und ergriff für Sheila Partei. »Natürlich wirst du das Herz mitnehmen, wenn du es findest. Aber du darfst dich nicht dabei erwischen lassen!«
Sheila grinste sie an.
Talita grinste zurück.
Mario wurde wütend. »Na gut, dann renn eben in dein Unglück! Du mit deinem blöden Dickschädel! Immer musst du beweisen, wie supermutig du bist. Aber bilde dir bloß nicht ein, dass ich dich raushole, falls du im Gefängnis landest. Noch einmal
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