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Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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bestimmt keine außergewöhnliche Leistung, für die ihre Sportlehrerin sie gelobt hätte. Aber immerhin wusste Sheila, was sie mit ihren Armen und Beinen anstellen sollte, während sich die anderen beiden Mädchen nur schüchtern und unsicher bewegten.
    Schließlich mussten die drei vor Zaidon stehen bleiben. Der Herrscher musterte sie von oben bis unten. Sheilas Herz klopftebis zum Hals. Dann kreuzten sich ihre Blicke und sie sah Zaidon direkt in die Augen. Sie hatte das Gefühl, in grünem Feuer zu versinken.
    »Du.« Zaidon streckte den Arm aus und deutete auf Sheila. »Du wirst tanzen. Die anderen beiden können gehen.«
    Sheila spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. Isira stöhnte neben ihr vor Enttäuschung. Sie senkte den Kopf und verließ mit ihrer Begleiterin den Raum, während Sheila noch immer vor Zaidon stand.
    Jetzt!, dachte sie voller Angst. Jetzt wird er mir gleich sagen, dass er mich kennt und weiß, was ich vorhabe.
    Aber Zaidon winkte nur eine Frau herbei, die sich bisher im Hintergrund gehalten hatte. Sie trat lächelnd auf Sheila zu und fasste sie am Arm.
    »Komm mit«, sagte sie freundlich. »Ich bringe dich zu den anderen Mädchen.«
    Sie führte Sheila hinaus. Sheila war froh, den Raum verlassen zu können und nicht mehr Zaidons durchdringenden Blick ertragen zu müssen. Sie versuchte, sich unterwegs alles genau einzuprägen – jeden Gang, jede Abzweigung. Hier im Palast musste irgendwo das Herz von Talana sein!
    Die Frau wollte sich mit Sheila unterhalten. »Ich bin Marla und trainiere die Tänzerinnen. Wie heißt du? Sind deine Eltern einverstanden, dass du am Delfintanz teilnimmst? Es ist eine große Ehre für deine Familie!«
    »Ich heiße Isira«, schwindelte Sheila. »Meine Eltern freuen sich. Meine Mutter hat gesagt, dass ich mich unbedingt vorstellen soll. Ich hätte nie gedacht, dass ich tatsächlich genommen werde.«
    Sie wunderte sich, wie leicht ihr all die Lügen über die Lippen kamen.
    Marla schob einen Vorhang zur Seite. Dahinter kam eine schmale Treppe zum Vorschein, die in die Tiefe führte. Die Trainerin nahm eine Fackel aus der Wandhalterung.
    »Ich gehe voraus«, kündigte sie an. »Ich bringe dich jetzt in den Proberaum, in dem schon die anderen Mädchen sind.«
    Sheila folgte der Trainerin die Stufen hinab. Sie gingen durch schmale Gänge und gelangten dann in einen quadratischen Raum. Ein Schwimmbecken nahm den größten Teil davon ein. Sheila musste an die Hallenbäder zu Hause denken, aber es fehlte der typische Chlorgeruch. Dieses Becken roch nach Meer und das Wasser schimmerte schwarz und undurchdringlich.
    Marla durchquerte den Raum und betrat einen zweiten, in dem sich etwa zwanzig Mädchen aufhielten. Manche saßen auf dem Boden und unterhielten sich, andere machten Reck- und Streckübungen. Als die Mädchen Marla sahen, verstummten die Gespräche.
    »Hallo«, sagte die Trainerin. »Ich bringe euch eine Neue. Das hier ist Isira. Jetzt sind wir fast vollzählig.«
    »Hallo«, grüßte Sheila und hoffte, dass keines der Mädchen die echte Isira kannte. »Ich freue mich so, dass ich mitmachen darf!«
    Marla schickte Sheila zu drei Mädchen, die in der Ecke saßen. Aus einer Kammer kam eine dunkelhäutige Frau mit einer kleinen Harfe. Sie setzte sich zu der Vierergruppe auf den Boden, nahm die Harfe zwischen die Beine und schlug die Saiten an. Sheila war wie verzaubert, als die ersten Töne erklangen. Es wareine wunderbare Melodie, die ganz ohne Worte die Geschichte des Meeres erzählte, von Fischen, Delfinen und Walen.
    Sheila fragte sich, ob es vielleicht eine magische Harfe war, die Zaidon mit dem Weltenstein verzaubert hatte.
    Schließlich begann die Frau zu singen. Ihre Stimme klang dunkel und samtig. Das Lied handelte davon, wie eines Tages das prunkvolle Reich Atlantis entstand – an einem Platz im Meer, der zuvor unbedeutend und karg gewesen war.
    »An einer Stelle, die öde und leer,
    erhebt sich jetzt eine Stadt im Meer.
    Atlantis ist reich, Atlantis ist schön,
    Niemand hat je solche Pracht gesehn.«
    Sheila lauschte aufmerksam, um keine Einzelheit zu verpassen. Die Frau sang von den schönen Gärten im Meer, den prächtigen Häusern, dem blühenden Handel und davon, wie gut es allen Bewohnern ging. Im Refrain dankte sie Zaidon, weil er das alles möglich gemacht hatte. Die drei anderen Mädchen, die das Lied offenbar schon öfter gehört hatten, summten mit.
    Nachdem das Lied zu Ende war, kam Marla und führte eine Schrittfolge vor, die die

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